Lebenslanges Lernen als Schlüssel zu beruflicher Sicherheit
Heutzutage sind viele Menschen von beruflichen Zukunftsängsten geplagt. Sei es, weil sie den Verlust des Arbeitsplatzes fürchten, aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder sich weiterentwickeln möchten und einen Arbeitsplatzwechsel anstreben. Derartige Sorgen gehen häufig mit einer persönlichen und finanziellen Unsicherheit einher. In einer solchen Situation kann eine Weiterbildung oder Umschulung neue Perspektiven eröffnen und damit letztendlich Abhilfe schaffen. Gerade im Bereich der Erwachsenenbildung gibt es viele Möglichkeiten, die auch mit Familie und Beruf in Einklang gebracht werden können.
Fachwissen erweitern oder Umschulung?
Zunächst sollten grundsätzliche Überlegungen zu den eigenen Vorstellungen und Wünschen angestellt werden. Es gilt die Frage zu klären, ob das bisherige Fachwissen erweitert oder ein radikaler Wechsel des Arbeitsbereiches vollzogen werden soll. Eine erste Orientierungshilfe kann der Berufsinteressenstest der AK OÖ sein, der eine Selbstreflexion ermöglicht und neue Impulse geben kann. Ob die Erlangung eines Bildungsabschlusses, die Vertiefung von Kenntnissen in puncto EDV und IT, das Erlernen einer neuen Sprache oder ein vollständiges Studium – im Bereich der Erwachsenenbildung besteht ein vielseitiges Angebot, das den unterschiedlichsten Zielen dienen kann.
Zu den Bildungsabschlüssen, die auf dem zweiten Bildungsweg erlangt werden können, zählen der Pflichtschulabschluss, die Berufsreifeprüfung, die Studienberechtigungsprüfung und die außerordentliche Lehrabschlussprüfung. Diese Qualifikationen können die Grundlage für eine persönliche und berufliche Neuausrichtung sein. Erwachsenenbildung, also lebenslanges Lernen, zielt auf die Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen ab. Nicht nur der Staat, sondern auch Betriebe helfen mit Förderungen und Ermäßigungen dabei, den zweiten Bildungsweg zu beschreiten.
Gefragte Berufe trotz Digitalisierung
Einer der zukunftsträchtigsten Bereiche ist derzeit die Digitalisierung. Im Allgemeinen versteht man darunter die digitale Transformation der Gesellschaft – und damit auch der Wirtschaft – sowie den Übergang von analogen Verfahren hin zu einer digitalen Informationsverarbeitung. So sorgt die Digitalisierung in den verschiedensten Lebensbereichen für eine Verbesserung in puncto Komfort, Geschwindigkeit und Effizienz. Doch sorgt sie auf der anderen Seite auch dafür, dass einige Berufe und Stellen mittel- bis langfristig keine menschliche Arbeitsleistung mehr voraussetzen. Solche Veränderungen sind allerdings keine ausschließliche Erscheinung der Digitalisierung. Laternenanzünder, Lumpensammler, Drahtzieher oder Harzer zählen zum Beispiel schon lange zu den ausgestorbenen Berufen und wurden unter anderem durch die Industrialisierung entbehrlich. Selbstfahrende Fahrzeuge, virtuelle Kundenberater mit Künstlicher Intelligenz und paketzustellende Drohnen dürften die Nachfrage nach Taxifahrern, Call-Center-Mitarbeitern und Paketzustellern in Zukunft ebenso reduzieren. Einer Studie der Oxford-Professoren Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne zufolge dürften insbesondere Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung, in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Sozialarbeit hingegen nicht von den weitreichenden Automatisierungen betroffen sein. Sich in dieser Branche umzusehen und einen Sozialberuf anzustreben, hat also durchaus Sinn. Ausbildungen hierfür gibt es einige:
Während sich zum Beispiel die Angebote der Caritas-Schule in der Stadt Salzburg an Schulabsolventen richten, sind die Aus- und Weiterbildungen des BFI OÖ vorrangig an Erwachsene adressiert. Beide Einrichtungen helfen in einem Berufsfeld Fuß zu fassen, das auch langfristig nicht von einem Stellenabbau betroffen sein wird. Im Rahmen der Erwachsenenbildung kann rechtzeitig auf Veränderungen reagiert und ein neuer Weg eingeschlagen werden.
Neben den genannten, menschennahen Berufen wird die Nachfrage nach hochspezialisierten Fachkräften, die für die Digitalisierung der Arbeitswelt notwendig sind, weiterwachsen. Mitunter die Sparten Mathematik, Informatik, Natur- sowie Ingenieurswissenschaften und Technik gewinnen an Bedeutung.