Innsbruck: Love & Romance Scamming – schwerer Internetbetrug
Anfang März 2021 lernte ein 27-jährige Tiroler via Social Media die angebliche U.S. Soldatin Mary Lansberry (Pseudonym wegen ihres Berufes: Elena Sulivane), kennen, welche sich angeblich im Syrien-Einsatz befinde. Die Soldatin gab vor, bei einem Einsatz einen wertvollen "Fund" gemacht zu haben und ihr sei deshalb der Finderlohn idHv USD 850.000,-- in bar ausbezahlt worden. Da sie keine Verwandten und sonstigen Angehörigen habe, habe sie sich an das Opfer gewandt, damit dieser das Geld in Österreich verwahre. Ein italienischer Diplomat, der für eine britische Firma arbeite, das Geld nach Wien übermittelt, wo es am Flughafen bis heute aufbewahrt werde. Um Certifikate zu erhalten, welche die Echtheit der USD 850.000,-- bestätigen würden, überwies das Opfer nach mehreren Banküberweisungen auf 2 englische Konten gesamt € 75.800,--.
Nach diesen Transaktionen wurde das Opfer von einem angeblichen Anwalt aufgefordert, weitere € 65.000 zu überweisen, damit eine Polizeieskorte die USD 850.000 von Wien zur Wohnadresse des Opfers bringen könne. Da das Opfer über keine weiteren Geldmittel verfügte und keine Überweisungen mehr tätigte, wurde er über den italienischen Diplomaten in Kenntnis gesetzt, dass bei einem Bombenangriff auf das Militärlager der oa U.S. Soldatin der gesamten Equipment, Dokument, Handy etc. vernichtet worden sei.
Last but not least, kaufte das Opfer ein Handy (bestimmte Marke) im Wert von € 800,-- und versendete es an einen französchischen Empfänger. Als Gesamtlohn für seine Dienste wurde dem Opfer USD 100.000 versprochen. Dem Opfer entstand ein Gesamtschaden von € 76.740 (Überweisung, Handy plus 140 Expressversandkosten nach Frankreich).
Quelle: LPD Tirol