Wien: Ludwig/Gaál - Photovoltaik-Anlage bringt Sonnenstrom aufs Rathaus-Dach
572 Module mit einer Gesamtspitzenleistung von 234,5 kWp gehen in Betrieb
Gerade wurden die letzten Module angebracht, mit Ende September soll der Startschuss für den Betrieb der Photovoltaik-Anlage am Rathausdach fallen. Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál machten sich vor Ort am Rathausdach ein Bild.
„Die Stadt Wien verfolgt mit dem Wiener Klimafahrplan ein zentrales Zukunftsprojekt für die kommenden Generationen – mit dem Ziel Klimaneutralität. Die Photovoltaikanlage auf dem Rathaus ist ein wichtiger Baustein der großen Sonnenstromoffensive. Damit geht das Wiener Rathaus als leuchtendes Beispiel voran. Innovative Technologien, der Einsatz von erneuerbaren Energien und hohe Klimaeffizienz führen unsere Stadt in eine nachhaltige und klimafitte Zukunft“, so Bürgermeister Michael Ludwig.
„Die Photovoltaik-Anlage am Dach des Wiener Rathauses ist ein zukunftsweisendes Projekt. Denn: Energiegewinnung und Energieversorgung sind zentrale Zukunftsfragen unserer Zeit. Das Wiener Rathaus ist hier ein Vorzeigemodell. Auch im Gemeindebau ist Sonnenergie ein großes Thema – genauso wie bei den Amtshäusern. Der Anteil an erneuerbarer Sonnenstromenergie wird künftig immer weiter anwachsen. Dafür stellen wir nicht zuletzt mit der großen Bauordnungsnovelle die Weichen“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
Rathaus-Photovoltaik-Anlage deckt Stromverbrauch von rund 110 Haushalten ab
Das Rathaus geht mit der neuen Photovoltaikanlage als leuchtendes Beispiel voran. 572 Module mit jeweils 0,410 kWp Leistung werden planmäßig ab Ende September im Einsatz sein.
Die Spitzenleistung der Gesamtanlage wird 234,5 kWp auf einer Fläche von 1.106,9 Quadratmetern betragen. Der vorab berechnete jährliche Ertrag soll bei rund 223.000 kWh liegen.
Um die Leistung zu veranschaulichen: Bei einer Annahme von 2.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr für einen Zwei-Personen-Haushalt könnten rund 110 Haushalte mit CO2-neutralem Strom versorgt werden.
Die jährliche CO2-Einsparung liegt bei rund 130 Tonnen.
Da das Wiener Rathaus denkmalgeschützt ist, war es eine Aufgabe, Denkmalschutz und Photovoltaik zu vereinen. Die Photovoltaikanlage am Rathausdach ist nun diskret in der Ansicht, da sie nur aus der Vogelperspektive sichtbar ist. Dadurch bleibt der Denkmalschutz erhalten. Das Projekt wird vom Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien (MA34) gemeinsam mit Wien Energie umgesetzt – im Rahmen der Wiener Sonnenstrom-Offensive.
Klimaschutz in Gebäuden der Stadt Wien: Fernkälte, Fassadenbegrünung und LED-Beleuchtung
Die Abteilung für Bau- und Gebäudemanagement (MA 34), die die Gebäude der Stadt Wien errichtet und betreibt, setzt seit Jahren Maßnahmen für den Klimaschutz. Dabei stehen Ökologie und Nachhaltigkeit im Vordergrund.
Die Fernkälte macht das Wiener Rathaus klimafit. Das spart 50 Prozent CO2 und 70 Prozent Energieeinsatz im Vergleich zu herkömmlicher Klimatisierung. Die Zusammenarbeit von Bau- und Gebäudemanagement, Wien Energie und Wiener Netzen zeigt, wie Wien als Stadt erfolgreich und gemeinsam an einem klimafreundlichen Wien arbeitet.
Darüber hinaus wird im Zuge der Generalsanierung der Natursteinfassade an der Rathausplatzseite die Festbeleuchtung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Vergleich zur bisherigen Fassadenbeleuchtung kann damit eine Reduktion des Energiebedarfs um 50 % erwirkt werden. Dabei wird durch die nun mögliche gezielte Lichtführung auch die Lichtverschmutzung deutlich reduziert.
Gerade in der Beleuchtungsthematik können mit der Umstellung auf die LED-Technologie hohe Einsparungseffekte erzielt werden. Das wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch aus und vermindert dabei außerdem den bisherigen Wartungsaufwand der eingesetzten Leuchtmittel.
So wurden im Rathaus beispielsweise bereits Stiegenhäuser mit Bewegungsmeldern ausgestattet und die Beleuchtungskörper auf LED umgerüstet. Aktuell werden die Gangbereiche entsprechend optimiert. Hier wird an jedem Leuchtkörper mittels Lichtsensor die erforderliche Lichtstärke am Gang sichergestellt.
Auch die Beleuchtung des Festsaals im Wiener Rathaus wird noch im heurigen Jahr auf LED umgerüstet.
Aber nicht nur auf dem Stromsektor werden Maßnahmen gesetzt. So werden beispielsweise durch Schwerpunktmaßnahmen in der Fenstersanierung und -erneuerung in Verbindung mit der Optimierung bestehender Heizsysteme hohe Energieeinsparungen erzielt.
Im Zuge von Fassadensanierungen bei den Amtshäusern werden die Möglichkeiten zur Installation einer Fassadenbegrünung geprüft. So konnten in den letzten Jahren beispielsweise beim Amtshaus Rathausstraße 8 oder beim Amtshaus Hietzing Fassadenbegrünungen realisiert werden.
Wie schon bei der Photovoltaik-Anlage angeführt, ist die Umsetzung baulicher Klimamaßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden herausfordernd und erfolgt stets in Abstimmung dem Bundesdenkmalamt. Sonnenstrom-Offensive auf Gebäuden der Stadt Wien
Die Stadt Wien errichtet auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen Photovoltaik-Anlagen. Derzeit sind acht Photovoltaik-Anlagen auf Amtshäusern der Stadt Wien bereits in Betrieb, vier weitere sind in Umsetzung. Auf stadteigenen Flächen befinden sich 252 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 34 MWp.
Davon sind 169 PV-Anlagen auf Flächen des Magistrats, mit einer Gesamtleistung von rund 21 MWp.
Davon befinden sich 57 PV-Anlagen auf Einrichtungen für Kinder und Jugendliche (Schulen, Kindergärten, Bildungscampus etc.) mit einer Gesamtleistung von ca. 2,2 MWp.
1 MWp entspricht ungefähr einer PV-Fläche in der Größe von einem Fußballfeld.
Wiener Sonnenstrom-Offensive: PV-Förderungen der Stadt Wien
Damit die Energiewende gelingt, unterstützt die Stadt Wien mit passenden Photovoltaik-Förderungen. Neben Standard-Förderungen für Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Fassaden gibt es auch für Stromspeicher, die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Gründächern sowie einer erhöhten Förderaktion bis 15. Oktober 2023 für betriebliche PV-Flugdächer attraktive Förderschienen.
Alle Infos gibt es auf https://sonnenstrom.wien.gv.at/
Quelle: Stadt Wien