Wien: Ludwig - Wien schärft bei Besuchsregeln und Maskenpflicht im Gesundheitsbereich nach
Wien setzt weiter auf konsequenten „Weg der Sicherheit“: Drei Besuche pro Tag und FFP2-Maskenpflicht für Mitarbeiter*innen in Spitälern sowie Appell für bundesweites Vorgehen.
Angesichts der aktuellen Corona-Situation und der steigenden Infektionszahlen hat sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig heute, Donnerstag, mit dem Expert*innenstab der Stadt, der aus Fachleuten und dem medizinischen Krisenstab besteht, über neue Corona-Maßnahmen beraten. Anschließend verkündete Ludwig im Rahmen eines Pressestatements, dass es künftig strengere Regeln zum Schutz besonders vulnerabler Gruppen geben werde.
Konkret wird eine durchgehende FFP2-Maskenpflicht für alle Mitarbeiter*innen in Spitälern, Krankenanstalten sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen verordnet. Außerdem werden strengere Besuchsregeln in Spitälern eingeführt: Es erfolgt eine Reduktion auf maximal drei getestete Besucher*innen pro Patient*in täglich.
„Wir haben uns gemeinsam mit Expertinnen und Experten intensiv mit der aktuellen Situation auseinandergesetzt.“ Laut Ludwig befinde man sich erstmals im Sommer mitten in einer Corona-Welle. „Wir sind uns deshalb einig, dass wir unseren sicheren Weg konsequent weitergehen wollen“, so der Bürgermeister. Mit den verkündeten „maßvollen Maßnahmen“ soll eine deutliche Reduktion des Infektionsdrucks erreicht werden und vor allem „Cluster in Spitälern vermieden werden“.
Ludwig bezeichnete die heutigen Regelungen als ersten Schritt, man werde die Situation weiterhin gewissenhaft im Auge behalten. Dabei verwies er auch auf die sensible Phase der Urlaubs- und Reisezeit, die die Verbreitung des Virus erhöhe. „Wir werden uns vorbehalten, in den nächsten Wochen weitere, bereits eingeübte Maßnahmen wiedereinzuführen, wenn es die Entwicklung der Corona-Welle erfordere.“ Der Wiener Bürgermeister verwies einmal mehr auf die bestehende FFP2-Maskenpflicht in den Öffis, die von einem Großteil der Bevölkerung mitgetragen werde. Auch andere europäische Städte hätten bei diesem Thema Wien als Vorbild genommen. Außerdem sprach sich Ludwig für ein verstärktes Testen und ein Beibehalten der Quarantäne zum Durchbrechen von Infektionsketten aus.
Appell an den Bund
Bürgermeister Ludwig forderte die Bundesregierung erneut auf, einheitliche Regelungen einzuführen und sich dabei an den geänderten Bedingungen sowie an Wien zu orientieren: „Aus Erfahrung wissen wir, dass unübersichtliche Maßnahmen dazu führen, dass die Menschen diese nicht mittragen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei.“
Impfangebot ausgeweitet
Wien empfiehlt weiterhin, die Grundimmunisierung mit drei Impfungen in jedem Fall abzuschließen. Auch den vierten Stich kann man sich holen. „Ich werbe weiterhin für die Impfung. Nur sie bietet Garantie vor schweren Verläufen“, appellierte Ludwig. Aufgrund der hohen Nachfrage an Auffrischungsimpfungen wurde das Angebot nun stark erweitert. Die städtischen Impfzentren haben wieder sechs Tage die Woche von Montag bis Samstag geöffnet. Zusätzliche Impfzentren werden noch im Juli eröffnet. Außerdem gilt die Empfehlung für alle, nach der Rückkehr aus dem Urlaub einen Test zu machen.
Ausbau des Contact-Tracing
Wegen der steigenden Infektionszahlen beschloss die Stadt bereits, das Contact-Tracing auf etwa 300 Personen aufzustocken. Konkret werden deshalb aktuell rund 120 neue Mitarbeiter*innen gesucht. Diese werden mit befristeten Dienstverträgen ausgestattet und bekommen eine fünftägige Einschulung. Der Vollzeitjob setzt gute Rechtschreibkenntnisse in Deutsch und sehr gute Computerkenntnisse voraus. Auch Fremdsprachen sind erwünscht.
Quelle: Stadt Wien