Wien: Luftschutzbunker Schönbornpark öffnet erstmals als Spielstätte
Performance-Installation Warten auf die Barbaren
Unter dem Titel before it gets better … veranstaltet das Volkskundemuseum Wien ein umfangreiches Programm, bevor im Herbst 2024 die Generalsanierung des Museumsgebäudes beginnt. Ein Höhepunkt findet an einem Schauplatz des Hauses statt, der nun erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird: dem Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg im Schönbornpark.
„Es freut mich, dass toxic dreams mit Warten auf die Barbaren unter der Regie von Yosi Wanunu erstmals in Wien einen historischen Luftschutzbunker mit einer fesselnden und partizipativen Inszenierung zum Leben erwecken. Das Projekt ist Teil eines neuen Schwerpunkts auf Migration und postmigrantischen Kulturen im Volkskundemuseum, der von der Stadt Wien gefördert wird“, so die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des griechischen Lyrikers Konstantinos Kavafis aus dem Jahr 1904 führt Warten auf die Barbaren von 29.4. bis 12.5.2024 unter der Regie von toxic dreams das Publikum in die Tiefen des Bunkers. Die 44 unterirdischen Kojen werden in insgesamt 30 Vorstellungen zu einem Labyrinth aus Klängen, Texten, Bildern und Live-Aktionen, die das Publikum auf eine Fahrt durch jene absurde Paranoia mitnimmt, die unglücklicherweise zum vorherrschenden Diskurs unserer Zeit geworden ist. Jede Besucher*innengruppe durchläuft unter Anleitung von zwölf Schauspieler*innen eine Art „Trainingsprogramm“ für den Fall des Eintreffens der Barbaren. Anschließend an die Vorstellungen werden die Besucher*innen zu einer gemeinsamen Konversation in den Hof des Volkskundemuseums Zum Heurigen der letzten Tage (Kuratierung: Thomas Marschall) geladen.
„Das Stück führt uns in eine emotionale Hochschaubahn und konfrontiert uns mit der ständig produzierten Angst vor den Anderen. Beim Warten auf die Barbaren wird uns erst die Absurdität dieser Erzählung einer angeblichen Bedrohung bewusst“, so der Direktor Volkskundemuseum Wien Matthias Beitl.
Quelle: Stadt Wien