Österreich: MAK-Schindler-Stipendien für das Studienjahr 2022/2023 vergeben
Foto: © MAK/Georg Mayer
Wien (OTS) - Nach einer durch die Covid-19-Pandemie bedingten Unterbrechung im Jahr 2020 bestimmte eine internationale Jury am 13. September 2021 bereits zum 25. Mal die Gewinner*innen des internationalen MAK-Schindler-Stipendiat*innenprogramms (Artists and Architects-in-Residence Programm). Die Schindler-Stipendien werden vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Zusammenarbeit mit dem MAK – Museum für angewandte Kunst jährlich ausgelobt. In einer eintägigen Jurysitzung, die Pandemie-bedingt nicht wie üblich im Frühjahr, sondern im Herbst 2021 stattfand, wurden die zahlreichen Einreichungen zur Ausschreibung vom Jahr 2020 gesichtet. Unter 153 Einreichungen aus 25 Nationen, davon 124 im Bereich Bildende Kunst und 29 im Bereich Architektur, entschied sich die Jury einstimmig für sechs Projekte sowie drei Ersatzprojekte. Den Stipendiat*innen wird im Studienjahr 2022/2023 ein sechsmonatiger Aufenthalt in den Pearl M. Mackey Apartments von Rudolph M. Schindler, einem der Standorte des MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles, ermöglicht, um ihre eingereichten Arbeiten zu realisieren.
Die Stipendien richten sich an freischaffende Künstler*innen, Architekturstudent*innen (2. Studienabschnitt) und Diplomabsolvent*innen der Studienrichtung Architektur unmittelbar nach dem Studienabschluss.
Im Fokus steht vor allem die Auseinandersetzung mit dem Ort des Stipendienaufenthalts, Los Angeles, einem Zentrum des kritischen künstlerischen, architektonischen und urban-theoretischen Schaffens. Viele Stipendiat*innen greifen die vielschichtigen Facetten des Lebens in der Stadt auf und reflektieren sie in ihren Projekten.
Zweimal jährlich, im März und im September, präsentiert das MAK Center die vor Ort entwickelten Projekte im Rahmen der Final Projects-Ausstellungen. Die Dokumentation der Arbeiten wird katalogisiert und verbleibt im Archiv des MAK Center, das unter MAKcenterarchive.org online zugänglich ist.
Die internationale Jury, bestehend aus Lilli Hollein (Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, MAK), Helge Mooshammer (Architekt und Theoretiker), Jenni Tischer (Künstlerin, Autorin und Dozentin), Thomas Trummer (Direktor Kunsthaus Bregenz) und Nicole Scheyerer (Kunstkritikerin), prämierte die Projekte folgender Architekt*innen und Künstler*innen:
Kategorie Architektur:
April–September 2022 Robin Durand (Frankreich)
Oktober 2022–März 2023 Therese Leick und Wilhelm Scherübl (Österreich / Österreich)
Kategorie Bildende Kunst:
April–September 2022 Kamilla Bischof (Österreich) Cana Bilir-Meier und Betül Seyma Küpeli (Deutschland / Österreich)
Oktober 2022–März 2023 Melanie Ebenhoch (Österreich) Cathleen Schuster und Marcel Dickhage (Deutschland / Deutschland)
Ersatz Kategorie Architektur: Louise Morin (Frankreich)
Ersatz Kategorie Bildende Kunst:
Selma Gültoprak (Deutschland) Molly Palmer (Vereinigtes Königreich)
Statement der Jury: Nachdem Covid-bedingt im Vorjahr kein Jury-Treffen möglich war, war es den Jury-Mitgliedern heuer eine besondere Freude, die Einreichungen gemeinsam sichten zu können. Die Jury dankt den Bewerber*innen für ihre Geduld, erst nach mehr als einem Jahr die Ergebnisse der Auswahl zu erfahren. Das hohe Niveau und die Vielzahl der Beiträge aus den Bereichen Bildende Kunst und Architektur bestätigt die Bedeutung des prestigeträchtigen, vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) vergebenen Stipendiat*innen-Programms. „Es ist bemerkenswert, dass sich viele der Einreichungen aus der Perspektive der zeitgenössischen künstlerischen und architektonischen Praxis mit dem soziokulturellen Hintergrund der Stadt Los Angeles und der gesamten Region Südkalifornien auseinandersetzen. Bei vielen Projekten wurde vorgeschlagen, den Aufenthalt in Los Angeles für die Entwicklung neuartiger Ansätze und interdisziplinärer Formate zu nutzen. Inhaltlich fokussierten die Bewerber*innen auf Umweltprobleme, unausgewogene Stadtentwicklung, Spannungsverhältnisse zwischen privatem und öffentlichem Raum sowie auf die Art, wie Identität, Gender und Queerness in der Stadt vermittelt werden.“
Quelle: OTS