Wien: MQ Jahresprogramm 2025
Foto: MQ Haupthof © MuseumsQuartier Wien, Foto: Thomas Meyer
Foto: HYDRA © Thomas Feuerstein, 2020
Foto: herman de vries, from earth: europe, 2016; Foto: Horst Kurschat
Foto: Filippo Bolognese Images
Das MuseumsQuartier zukunftsfähig gestalten – der erfolgreiche Kulturstandort MQ in Transformation
Im Jahr 2025 setzt das MQ seinen Transformationsprozess zum zukunftsfähigen Kulturareal auf unterschiedlichen Ebenen fort und schreibt ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in seiner DNA fest. Die Weiterentwicklung des Kulturstandorts zielt darauf ab, die Verbindung zwischen Kunst, Kultur, Nachhaltigkeit, Diversität und sozialer Inklusion sichtbar und erlebbar zu machen.
Mit einer klaren Vision und einem definierten Auftrag formuliert Direktorin Bettina Leidl den Weg des MQ in die Zukunft wie folgt: „In einer zunehmend individualisierten und fragmentierten Gesellschaft spielen Kulturorte wie das MuseumsQuartier eine zentrale Rolle. Das MQ bietet Räume, in denen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status oder ihrem Alter zusammenkommen. Hier können sie Unterschiede überbrücken, Gemeinsamkeiten entdecken und eine Gemeinschaft bilden, die auf gegenseitigem Respekt und einem gemeinsamen kulturellen Erbe basiert. So leisten wir unseren Beitrag für eine offene und solidarische Gesellschaft.“
Das vielfältige und meist kostenlose Programm, das von Ausstellungen und Diskussionsformaten bis hin zu zahlreichen Veranstaltungen reicht und 2024 zu einem Besucherplus von + 18% im Vergleich zum Vorjahr beigetragen hat, wird fortgeführt. 2025 realisiert das MQ einen weiteren Meilenstein der Initiative „MQ goes Green“: die erste Fixverpflanzung der Bäume im MQ Haupthof und die Fassadenbegrünung im Staatsratshof.
Die erste inhaltliche Erweiterung des Kulturquartiers seit seiner Errichtung 2001 mit einem neuen Museum - dem Haus der Geschichte Österreich (hdgö) - ist ein weiterer Schritt in der Weiterentwicklung des MQ, wobei 2025 vor allem planerische Maßnahmen des Großprojekts im Vordergrund stehen werden.
Das MuseumsQuartier Wien lädt für seine Werbekampagnen 2025 renommierte österreichische Fotograf:innen ein, die Besucher:innen des MQ zu fotografieren. Die Fotokampagne „Visitors of MQ“, fotografiert von Anna Breit, Paul Albert Leitner und Leo Kandl, ist ein Projekt, das die Vielfalt und Lebendigkeit des MuseumsQuartier in den Mittelpunkt stellt. Besucher:innen werden in verschiedenen Situationen und Momenten porträtiert, die ihre persönliche Verbindung zum MQ zum Ausdruck bringen.
MQ goes Green - next Steps
Die Fixverpflanzung der temporären Begrünung im MQ Haupthof und die Fassadenbegrünung im Staatsratshof stellen einen Meilenstein in der Weiterentwicklung des MQ dar. Im Fokus des landschaftsgestalterischen Entwurfs von DnD-Architekten stehen die Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Beschattung und Absenken der Temperaturen im Sommer. Darüber hinaus fügen sich die Pflanzeninseln und die Fassadenbegrünung, unter Berücksichtigung der vielfältigen Nutzungsanforderungen, optimal ins historische Erscheinungsbild des MQ ein.
Im Herbst 2025 werden drei zentrale Bauminseln in den Boden eingebracht. Die Standorte der Bauminseln wurden während der temporären Begrünungsphase der letzten zwei Jahre stetig angepasst und optimiert. So können der tägliche Betrieb und das Veranstaltungsprogramm im MQ auch mit den Pflanzen reibungslos funktionieren.
Die Prüfung und Planung der Entsiegelung und Verpflanzung sowie der Regenwassernutzung in Kombination mit dem Schwammstadtprinzip ist positiv verlaufen. Die Fassadenbegrünung im Staatsratshof beginnt im Frühjahr.
Haus der Geschichte Österreich
Mit der geplanten Fertigstellung zum Jahresende 2028 wird das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) nach den Plänen des Architekten Markus Penell von O&O Baukunst Berlin ein integraler Bestandteil des MuseumsQuartier. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Erweiterung des Kunst- und Kulturareals dar. Der Baubeginn wird 2026 erfolgen.
Geschichte und Kultur sind untrennbar miteinander verbunden. Die Kunstwerke, die im MQ ausgestellt sind, stehen oft in einem gesellschaftlichen und historischen Kontext, der ihre Entstehung geprägt hat. Das hdgö kann diesen Kontext erweitern, indem es Besucher:innen nicht nur historische Ereignisse, sondern auch die kulturelle Entwicklung Österreichs näherbringt. Diese Verknüpfung von Kunst und Geschichte macht das MQ zu einem Ort, an dem die Vergangenheit nicht isoliert betrachtet wird, sondern in den Dialog mit anderen Disziplinen tritt. Die Frage „Was bedeutet Geschichte für unsere Identität?“ kann hier genauso diskutiert werden wie die Bedeutung zeitgenössischer Kunst in einer globalisierten Welt.
Ausstellungen im MQ Freiraum
„all this“ (19.03.25-10.08.25), die erste institutionelle Einzelausstellung von herman de vries in Österreich, zeigt im MQ Freiraum Werke aus 70 Jahren. Mit interdisziplinären Ansätzen thematisiert der niederländische Künstler posthumanistische Perspektiven auf Ökologie, Sprache und Geschichte und feiert die Natur als autonomes Kunstwerk.
Zeitgleich wird mit „Anatomy of an Endless Scene“ eine Projektion von Huda Takriti gezeigt. Die syrische Künstlerin erforscht mit Archivmaterial und persönlichen Erzählungen Themen wie Erinnerung, Identität und Migration. Ihre Arbeiten hinterfragen Machtstrukturen und gesellschaftliche Narrative.
Die Ausstellung „Metabolica“ von Thomas Feuerstein wird den MQ Freiraum ab September 2025 in eine molekulare Fabrik verwandeln. Der Werkzyklus, an dem der österreichische Künstler seit 2017 arbeitet, wird hier zum ersten Mal vollständig gezeigt. In „Metabolica“ treffen künstlerische und wissenschaftliche Arbeit aufeinander: aus Algen und ihren Fettsäuren werden neue Materialien geschaffen, die zu Kunstwerken geformt und am Ende wieder dem Kreislauf zugeführt werden. Dabei werden neue Perspektiven auf Ressourcen, Kreislaufwirtschaft und gesellschaftliche Zukunftsvisionen eröffnet.
MQ Public Art
Die Installation „Only Time Will Tell“ von Driton Selmani (24.12.24-21.04.25) lädt im MQ Haupthof zur Reflexion über Zeit, Erinnerung und Perspektiven ein. Sie untersucht, welche Geschichten die Zeit überdauern.
Das Triptychon „Peace Plan“ (24.02.25-04.05.25) prangert auf dem MQ Vorplatz die Brutalität des Krieges an. Mit eindringlichen Bildern appellieren Inna Schewtschenko und Elsa Okazaki für Frieden und gedenken der Opfer der russischen Invasion in der Ukraine.
Neben diesen Highlights werden in den Außenräumen des Areals sowie in der MQ Art Box Arbeiten von Reto Emch, Fabian Seiz und Stephanie Winter gezeigt.
Quelle: OTS