Niederösterreich: Mariazellerbahn - Maßgeschneiderte Bahnschwellen sind voller Erfolg
LR Schleritzko: „Innovative Maßnahme entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte mit der Schmalspurbahn weiter fit für die Zukunft gemacht wird“
Die im Vorjahr eigens für die Mariazellerbahn entwickelten Betonschwellen haben im Rahmen der Testphase hervorragende Ergebnisse geliefert und sollen künftig auf der gesamten Strecke verbaut werden. Bisher wurden über 3.000 Stück der maßgeschneiderten Bahnschwellen verbaut. „Diese innovative Maßnahme entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte mit der unsere Schmalspurbahn weiter fit für die Zukunft gemacht wird. Die neuartigen Schwellen halten den steigenden Anforderungen durch höhere Zugfrequenz und Klimaveränderungen bestens stand“, informiert Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko.
Im vergangenen Jahr wurden sechs Versuchsabschnitte im Rahmen von Bauarbeiten mit den neuen Schwellen ausgerüstet. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, die Schwellen unter verschiedenen Belastungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Seitenbeschleunigung und Zugfrequenz zu testen und so möglichst viele Ergebnisse zu sammeln. „Unsere Messungen haben hervorragende Ergebnisse geliefert. Die neuen Betonschwellen mit spezieller Kunststoffschicht auf der Unterseite verleihen dem Gleis eine ausgezeichnete Lagestabilität und das auch bei sehr hohen Temperaturen wie in diesem Sommer. Darüber hinaus konnte die sonst nach Bauarbeiten übliche Erstsetzung des Oberbaus reduziert werden, wodurch wir Folgearbeiten und Kosten einsparen können“, ergänzt Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek.
Der Gleiskörper einer Eisenbahn hat viele Aufgaben. So überträgt dieser die Belastungen und Kräfte durch den Zugverkehr sicher in den Unterbau beziehungsweise Boden und nimmt Auswirkungen von Umwelteinflüssen, etwa Erwärmung durch Hitze, auf. Besonders für den Gleiskörper einer Schmalspurbahn wie der Mariazellerbahn stellt dies eine große Herausforderung dar, denn dieser hat im Vergleich zu einer Normalspurbahn eine kleinere Auflagefläche und ist leichter. Dazu kommt, dass durch eine höhere Zugfrequenz und den Klimawandel die Anforderungen an den Gleiskörper weiter steigen. Daher wurden in Zusammenarbeit mit dem niederösterreichischen Unternehmen MABA Fertigteilindustrie GmbH eigens auf die Mariazellerbahn abgestimmte Betonschwellen entwickelt. Sie sind erheblich größer und schwerer als die bisher verbauten Schwellen und erhöhen dadurch den Querverschiebewiderstand – sie wirken also gegen jene Kräfte, die dafür verantwortlich sind, ein Gleis seitlich zu verschieben. Darüber hinaus sorgt eine spezielle Kunststoffschicht auf der Unterseite dafür, dass sich die Schwelle besser mit dem Gleisschotter verzahnt.
Quelle: Land Niederösterreich