Vorarlberg: Masterplan für die personellen Herausforderungen in der Langzeitpflege
Landesrätin Wiesflecker: Maßnahmen ergreifen, die den Pflegekräften ihre Arbeit erleichtern
Bregenz (VLK) – Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Betreuungs- und Pflegekräfte hat oberste Priorität, betont Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker in einer Anfragebeantwortung zur personellen Situation in der Langzeitpflege. „Es ist wichtig, dass wir Maßnahmen ergreifen, die den Pflegekräften ihre tägliche Arbeit erleichtern“, so Wiesflecker. Mit dem Masterplan „Betreuung und Pflege im Langzeitbereich“, der gemeinsam mit allen wichtigen SystempartnerInnen erarbeitet wurde, liegen mehr als 40 verschiedene Maßnahmen vor. Diese wurden gebündelt und nach ihrer Wirksamkeit gereiht. „Wir müssen uns vor allem darum bemühen, das bestehende Personal zu halten und zu qualifizieren“, sagt Wiesflecker.
Die Herausforderungen zur Sicherstellung des Versorgungsauftrages sind in der Langzeitpflege derzeit groß. „Wir sind uns der brisanten Situation voll bewusst und stellen uns der Aufgabe“, betont Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker. So ist der heurige Abschluss des Kollektivvertrages ein wichtiges Signal an die Pflege- und Betreuungskräfte, stellt sie klar. Neben einer besseren Abgeltung der Einspring- und Wochenenddienste gab es auch finanzielle Verbesserungen für die Heimhilfen.
Weitere Maßnahmen des Masterplans, die derzeit intensiv bearbeitet werden, sind die raschere Anerkennung von Nostrifizierungen und eine Imagekampagne, die gemeinsam mit dem Akutbereich erarbeitet wurde und im Mai starten wird.
Um die diplomierten Pflegekräfte zu entlasten, soll vermehrt Stützpersonal in den Pflegeheimen zum Einsatz kommen. „Wir haben an der Schule für Sozialbetreuungsberufe das Angebot an Ausbildungsplätzen ausgebaut, um mehr FachsozialarbeiterInnen zu bekommen. 2021 haben 122 Schülerinnen und Schüler angefangen“, erklärt Landesrätin Wiesflecker. Auch während der coronabedingten Personalausfälle in den letzten Monaten waren die Assistenzberufe wichtige Säulen in der Versorgung.
Die Berechnungen lassen darauf schließen, dass in der stationären und in der mobilen Langzeitpflege bis 2030 aufgrund von Pensionierungen oder Austritten über 680 Pflegekräfte ersetzt werden müssen und durch die demografische Entwicklung ein zusätzlicher Bedarf von ca. 780 Personen entstehen wird.
„Der von der Bundesregierung angekündigte Ausbildungsfonds wird uns jedenfalls auch helfen, dass mehr Menschen eine Ausbildung im Pflege- und Betreuungsbereich ergreifen werden“, ist sich Landesrätin Wiesflecker sicher. Die Einzelheiten sind gerade in Ausarbeitung. „Gemeinsam mit dem Bund und den Arbeitgebern drehen wir an allen Schrauben, um auch weiterhin eine qualitativ hochwertige Betreuung und Pflege anbieten zu können“, so die Landesrätin abschließend.
Quelle: Land Vorarlberg