Wien: Matchball - Die Wiener Stadthalle als Centercourt

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Wien

19 Okt 07:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein Streifzug durch die Tennis-Geschichte in der Wiener Stadthalle

Die Erste Bank Open, Österreichs größtes und bedeutendstes Tennisturnier, finden auch dieses Jahr vom 19. bis 27. Oktober 2024 in der Wiener Stadthalle, einem Unternehmen der Wien Holding, statt. Mit einem Preisgeld von rund 2,5 Millionen Euro und einem Teilnehmerfeld, das gleich zehn Spieler aus den Top-20 der ATP-Weltrangliste umfasst. Das Turnier zählt zu den wichtigsten Hallenturnieren in Europa.

Doch die internationalen Tennisstars erobern nicht nur heuer, sondern seit Jahrzehnten die Wiener Stadthalle. Und seit 50 Jahren segelt das Turnier unter ATP-Flagge. Grund genug einen Blick auf die Wiener Stadthalle als Centercourt zu werfen.

Erster Matchball im Jahr 1957

Die Wiener Stadthalle hat eine lange und traditionsreiche Tennisgeschichte, die bereits in den 1950er Jahren begann. Der Tennissport fand erstmals 1957 im Rahmen des Kings-Cup in den Nebenhallen der Wiener Stadthalle statt, noch bevor die große Arena in der Wiener Stadthalle offiziell eröffnet wurde. Damals traf Österreich auf Dänemark, wobei Fred Huber und Franz Saiko auf den legendären Kurt Nielsen und den aufstrebenden Jan Leschly stießen.

Wenige Monate später, im Jahr 1958, wurde erstmals in der großen Halle D Tennis gespielt, als Jack Kramer mit seiner Gruppe von Weltklasse-Profis nach Wien kam. Kramer, selbst Wimbledon-Sieger und eine Tennislegende, brachte Stars wie Ken Rosewall, Tony Trabert und Ricardo Alonzo Gonzales nach Wien. Es war der Beginn einer langen Tradition spektakulärer Tennisturniere in der Wiener Stadthalle. 1959 wurde die Halle erneut Schauplatz des Kramer-Tennis-Zirkus, diesmal auf einem eigens installierten Sandplatz, wo die vier besten Tennisspieler der Welt - darunter Lewis Hoad und Frank Sedgman - um Preisgelder und Prestige kämpften. Bis in die 1960er Jahre kehrten Kramers Profis immer wieder nach Wien zurück und schrieben damit Tennisgeschichte.

In den folgenden Jahren etablierte sich Wien als ein wichtiger Austragungsort für internationale Tennisveranstaltungen. Etwas ganz besonderes bot das Jahr 1968, als im Rahmen der Weltmeisterschaft der Tennis-Professionals Größen wie John Newcombe, Niki Pilic, Tony Roche und Roger Taylor vor ausverkauften Rängen in epischen Duellen aufeinandertrafen.

50 Jahre Wien Holding - 50 Jahre ATP-Tennis in Wien

Die Wiener Stadthalle zählt zu den Kernunternehmen der Wien Holding, die seit 1974 zur Wien Holding gehören. 1974 begann auch eine neue Ära für Tennis in Wien, als die „Vienna Open“ in der Wiener Stadthalle ins Leben gerufen wurden. Ab 1976 lief das Turnier zunächst als Fischer-GP, dann ab 1986 unter dem Namen BA-CA TennisTrophy. Seither hat sich das Turnier stetig weiterentwickelt und zählt als Erste Bank Open heute zu den bedeutendsten ATP-500-Events weltweit.

Tennis-Weltelite zu Gast

Zahlreiche Tennisgrößen, darunter Jimmy Conners, André Agassi, Roger Federer, Ivan Lendl, Boris Becker, Michael Stich, Pete Sampras, Brian Gottfried, Novak Djokovic, Goran Ivanisevic, Stefan Edberg, Vitas Gerulaitis, Ilie Nastase oder Arthur Ashe und Andy Murray, haben auf dem legendären Boden der Wiener Stadthalle aufgeschlagen. Brian Gottfried hält mit vier Titeln bis heute den Rekord, und Roger Federer gelang es, sowohl im Einzel als auch im Doppel zu siegen.

Nicht nur internationale Stars, auch heimische Tennisspieler haben in der Wiener Stadthalle Geschichte geschrieben. Vier Mal haben österreichische Tennisasse das Turnier gewonnen, das erste Mal im Jahr 1988. Horst Skoff visierte den Turniersieg an und behielt die Oberhand gegen einen nicht ganz fitten Thomas Muster in einem rein österreichischen Finale. Und dann kam Jürgen Melzer, der das Stadthallen-Turnier gleich zwei Mal hintereinander - im Jahr 2009 und 2010 - für sich entscheiden konnte. Und im Jahr 2019 holte Dominic Thiem seinen lang ersehnten Titel.

Legendäre Momente

Von seiner großzügigen Seite zeigte sich Boris Becker im Jahr 1998. Er verzichtete zugunsten von Pete Sampras auf seine Wildcard, um dem US-Amerikaner eine Teilnahme zu ermöglichen. Sampras benötigte noch Erfolge, um sich für die ATP-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Er gewann das Turnier und konnte das sechste Jahr in Folge als Nummer 1 der Weltrangliste abschließen.

Ohne Hosen stand bei seinem einzigen Antreten im Jahre 1992 Jimmy Connors da. Da seine Ausrüstung verloren ging, trat er in den Tennishosen vom späteren Turnierverantwortlichen Peter Feigl an.

Dramatisch endete im Jahr 1995 das Turnier für Michael Stich. In seinem Spiel gegen Todd Woodbridge erlitt er einen folgenschweren Bänderriss, nachdem er versucht hatte, einen Stoppball zu erlaufen.

Erste Bank Open 2024: Weltklasse-Tennis in der Wiener Stadthalle

Vom 19. bis 27. Oktober 2024 finden die Erste Bank Open erneut in der Wiener Stadthalle statt. Angeführt wird das Feld vom deutschen Weltranglistendritten Alexander Zverev, gefolgt von Alex de Minaur und Grigor Dimitrov. Auch die aufstrebenden Talente Jack Draper und Sebastian Korda werden 2024 ihre Premiere in Wien feiern.

Ein emotionaler Höhepunkt wird die Abschiedsgala für Dominic Thiem sein, der am „Super Sunday“ seinen Abschied vom Profi-Tennis feiern wird. Im Rahmen der Farewell-Party wird es zu einer Neuauflage des US-Open-Endspiels von 2020 zwischen Thiem und Zverev kommen.

Neben spannenden Matches erwartet die Besucher*innen ein vielseitiges Rahmenprogramm, darunter das erste immersive Tennis-Erlebnis Österreichs sowie tägliche Talks, Gewinnspiele und Autogrammstunden. Für junge Tennisfans gibt es am „spark7 Next Gen Day“ freien Eintritt und die Möglichkeit, sich auf Mini-Courts mit den Stars zu messen.

Tickets

Tickets sind bei der Kasse der Wiener Stadthalle sowie online oder unter 01/79 999 79 und im Wien Ticket-Callcenter (01/588 85, täglich von 8.00 - 20.00 Uhr), im Wien Ticket-Pavillon bei der Staatsoper (Herbert von Karajan Platz, 1010 Wien, täglich von 10.00 - 19.00 Uhr), auf www.wien-ticket.at sowie in allen weiteren Wien Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.


Quelle: Stadt Wien



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