Kärnten: Mehr Geld für Kärntens Pendlerinnen und Pendler
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LHStv.in Schaunig: Wer öffentlich fährt, erhält die Fahrtkosten bis zu 100 Prozent rückerstattet – AK-Goach, AK-Hochstetter-Lackner: Für Pendler, die auf das Auto angewiesen sind, werden Einkommensgrenzen erhöht
KLAGENFURT. Kärntnerinnen und Kärntner mit geringen bis mittleren Einkommen, die zu ihrer Arbeitsstelle oder Aus- und Weiterbildungsstätte pendeln müssen, unterstützt das Land Kärnten über die Arbeitnehmerförderung mit Fahrtkostenzuschüssen. Abgewickelt werden die Anträge durch die Arbeiterkammer Kärnten für das Land. Um die Pendlerinnen und Pendler noch besser und umfassender unterstützen zu können, werden nun einerseits die Fördersätze für Öffi-Nutzende und andererseits die Einkommensgrenzen im Bereich Individualverkehr erhöht. Das gibt Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig heute, Montag, gemeinsam mit AK-Präsident Günther Goach und AK-Vizedirektorin Irene Hochstetter-Lackner bekannt. Antragsformulare und alle Infos gibt es ab sofort auf arbeitnehmerfoerderung.at.
„Im Sinne unseres Nachhaltigkeitsschwerpunkts haben wir die Förderhöhen für Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel noch einmal angehoben“, erklärt Schaunig. Wer beispielsweise weniger als 30.000 Euro pro Jahr verdient (brutto abzüglich Sozialversicherung, Zuschlägen/Zulagen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld) und mehr als 30 Kilometer zur Arbeit fährt, erhält das Kärntner Klimaticket zu 100 Prozent gefördert. Bei höheren Einkommen (bis 35.000 Euro) bzw. geringeren Wegstrecken sind es 75 bzw. 50 Prozent. Für geringe Einkommen (unter 20.000 Euro) gilt der 100-prozentige Fördersatz bereits ab fünf Kilometer Wegstrecke. „Das ist ein wirklich attraktives Angebot an alle Pendlerinnen und Pendler und soll ein noch größerer Anreiz sein, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen“, betont Schaunig.
Dort, wo ein Umstieg auf Öffis nicht möglich ist – wenn der Wohn/Arbeitsort nicht gut angeschlossen ist oder im Schichtbetrieb gearbeitet wird – gibt es weiterhin auch für das Pendeln mit dem eigenen Auto finanzielle Unterstützung. „Kärnten ist ein Pendlerland, die Belastungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer höher – das zeigt auch unsere aktuelle Mobilitätsstudie! Darum ist es umso wichtiger, dass nun im Rahmen der Arbeitnehmerförderung die Einkommensgrenzen für den privaten Pkw sowie die Zuschüsse für den öffentlichen Verkehr erhöht werden“, betont Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer Kärnten und führt aus: „Aufgrund der geografischen Gegebenheiten in Kärnten und der aktuellen Teuerungswelle ist es mir ein besonderes Anliegen, sowohl den Individualverkehr als auch den öffentlichen Verkehr zu unterstützen. Dies wird mit den neuen Richtlinien gewährleistet.“
So liegt das Maximaleinkommen im Bereich Individualverkehr nun bei 31.680 Euro (zuvor: 26.400 Euro). Je geringer das Einkommen und je länger die Wegstrecke, desto höher die Förderung. Personen, die weniger als 15.840 Euro verdienen, erhalten ab 60 Kilometer Wegstrecke eine Unterstützung von 825 Euro.
„Die Teuerung hat viele Kärntnerinnen und Kärntner hart getroffen. Über eine Vielzahl an Maßnahmen – Kärnten Bonus, Heizkostenzuschuss, Wohnbeihilfe, Hilfe in besonderen Lebenslagen – unterstützen wir die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich. Die Ausweitung des Fahrtkostenzuschusses ist ein weiteres Angebot speziell an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Schaunig. Die Kosten für das Land werden von rund 2,1 auf etwa 2,5 Millionen Euro steigen (abhängig von der Zahl der Anträge).
AK-Vizedirektorin Irene Hochstetter-Lackner, Vorsitzende des Arbeitnehmerförderungsbeirats: „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind dazu aufgerufen, sich aufgrund der neuen, verbesserten Richtlinien anzuschauen, ob sie nun beim Pendeln mit dem privaten Pkw förderberechtigt sind. Auch beim Kärnten Ticket, bei dem es zu einer sofortigen finanziellen Unterstützung kommt, ist eine wesentliche Entlastung für heimische Pendlerinnen und Pendler gegeben!“ Im Jahr 2023 wurden rund 11.000 Anträge bei der Arbeiterkammer Kärnten eingereicht. Davon wurden rund 900 Anträge zum Öffentlichen Verkehr ausgezahlt, was einer Steigerung von 24 Prozent gegenüber 2022 entspricht.
Konkrete Beispiele für die neue Arbeitnehmerförderung:
1. Eine Arbeitnehmerin, wohnhaft in Nötsch, pendelt täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrer Arbeitsstelle in Villach und hat sich ein Klimaticket um 399 Euro gekauft. Sie verdient 3.511 Euro brutto. Bislang erhielt sie 33 Prozent ihres Klimatickets gefördert, künftig sind es 50 Prozent.
2. Ein Arbeitnehmer aus Weitensfeld arbeitet in Teilzeit in Klagenfurt. Aufgrund seines frühen Dienstbeginns stehen keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung. Der Mann verdient brutto 1566 Euro. Nach den alten Richtlinien hätte er 375 Euro im Jahr an Arbeitnehmerförderung erhalten. Nach den neuen Richtlinien sind es 525 Euro.
Quelle: Land Kärnten