Kärnten: Mieten in Kärnten - Bedenkliche Steigerungen am Privatsektor – gemeinnütziger Bereich ist stabil
LHStv.in Schaunig: Problematische Preisentwicklung im kommerziellen Bereich – Bund muss einzugreifen – Gemeinnützige Wohnungen in Kärnten bleiben leistbar
In den gemeinnützigen Wohnungen sind die Mietensteigerungen per Kärntner Wohnbauförderungsgesetz mit einem bis zwei Prozent pro Jahr gedeckelt. Von 2020 bis 2022 blieben sie sogar stabil bei im Schnitt 4,5 Euro/Quadratmeter (laut Statistik Austria; Bundeslanddaten für 2023 sind noch nicht verfügbar). Auch der Nachfrage kommt der gemeinnützige Wohnbau in Kärnten mit bedarfsgerechten Neubau- sowie Sanierungsprojekten nach. „Der Zuwachs an gemeinnützigen Wohnungen in Kärnten ist größer als der Bevölkerungszuwachs“, erklärt Schaunig. Rund zwei Drittel der Mietwohnungen in Kärnten sind gemeinnützig verwaltet.
Das niedrige Mietenniveau in Genossenschafts- und Gemeindewohnungen fungiert zwar als indirekte Preisbremse auch am Privatmarkt, „aber das ist nicht mehr ausreichend. Österreich braucht dringend ein Universalmietrecht mit wirksamen Mietpreisregulativen. Die Bundesregierung hat das in ihrem eigenen Programm angekündigt aber bis heute nicht umgesetzt“, kritisiert Schaunig.
Ein weiteres Hemmnis für privaten und gemeinnützigen Wohnbau sind die strengen Kreditregeln sowie die gestiegenen Zinsen. „Daher wäre es sinnvoll, dass der Bund über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur fix verzinste Darlehen zu günstigen Konditionen an die Länder vergibt, die diese an gemeinnützige Bauvereinigungen und private Häuslbauer weitergeben können“, sagt Schaunig. Damit könnten sowohl der Konjunkturmotor Bauwirtschaft angekurbelt als auch der Wohnungsbau beziehungsweise die Sanierung forciert werden.
Neben dem bedarfsgerechten Neubau forciert das Land Kärnten ganz bewusst die Sanierung: „Jede Wohnung, die generalsaniert ist, ist eine Wohnung, die weitere Jahrzehnte im Wohnungskreislauf verbleibt.“ Kärnten hat die zweithöchste Wohnungssanierungsquote und den zweitniedrigsten Wohnungsabgang Österreichs. „Wir wissen: Sanierung ist klimafreundlicher als Neubau. Eine Sanierung verursacht weniger CO2 und Müll, ist ressourcenschonend und führt zu keiner neuen Flächenversiegelung. Für die Mieterinnen und Mieter sinken nach einer thermisch-energetischen Sanierung die Heizkosten. Daher forcieren wir im Rahmen der Kärntner Wohnbauförderung neben dem notwendigen und bedarfsgerechten Neubau nachhaltige und klimafitte Sanierungsprojekte“, so Schaunig.
Quelle: Land Kärnten