Graz: Mit Kunst und Kultur für mehr Miteinander
In den vergangenen Tagen besuchte Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner das Projekt „Kunstschiene", das von SICHER LEBEN in Graz umgesetzt und von Sozial- und Jugendamt gefördert wird. Zusammen mit Ehrenamtlichen und geflüchteten Menschen engagieren sich dort Projektmitarbeiter:innen für ein friedliches und respektvolles Miteinander. Die Schwerpunkte liegen in der Kunst- und Kulturarbeit: Geflüchtete wie auch sozial schwache Österreicher:innen können kostenlos wöchentliche Musik-, Mal- bzw. Kalligrafie- und Nähkurse besuchen. Das gesamte Jahr hinweg besuchen mehr als 40 SchülerInnen wöchentlich die Musik- und Kalligrafiekurse und den Nähworkshop. Diese Menschen kommen aus verschiedensten Teilen der Welt: Afghanistan, Syrien, Niederlande, Venezuela, Georgien, Iran, Irak, Bosnien, Ukraine und nicht zuletzt auch aus Österreich.
Miteinander Menschen verbinden
„Die Kunstschiene ist ein wichtiges Projekt. Es unterstützt Jugendliche dabei, ihre Fähigkeiten zu entfalten und vermittelt Fertigkeiten, die im Alltag und im Beruf große Bedeutung haben", erklärt Bürgermeisterin Elke Kahr. „Mein Ziel ist, dass Graz eine Stadt ist, in der alle Menschen ihre Talente bestmöglich entfalten können. Dazu braucht es niederschwellige Angebote wie dieses, das auch einen wichtigen Beitrag für das Miteinander in unserer Stadt leistet", sagt Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner. Sicher Leben-Geschäftsführer Jeremy Stöhs ergänzt: „Kunst und Kultur verbinden Menschen und sind daher neben der Sprachvermittlung ein Teil unseres Konzepts."
Drehscheibe für Gesellschafts- und Integrationsarbeit
Neben wöchentlich stattfindenden Kursen wurden seit Projektbeginn 2020 auch mehrere Bands (Die Musigranten, Orient Express, Equality Land) gegründet, deren Musik sich in ganz Österreich großer Beliebtheit erfreut. So haben die „Musigranten" alleine schon mehr als 100 Konzerte gespielt: bei Lesungen, im Radio, Fernsehen, im Rahmen von „Summer in the City" und „Auf die Plätze" sowie nicht zuletzt auch in den Pflegewohnheimen der Stadt. Darüber hinaus gibt es auch Vernissagen bzw. Modeschauen, auf denen die Ergebnisse der Kalligrafie- und Nähkurse bestaunt werden können, sowie zahlreiche Kooperationen mit anderen Institutionen, etwa dem Verein der Bosniaken, auf dessen Fest die Musigranten vor kurzem auftraten. „Die Kunstschiene ist eine Drehscheibe für umfassende Gesellschafts- und Integrationsarbeit", so Projektleiter Michael Pettenhofer.
Für den Herbst sind weitere Kooperationen und Schwerpunkte geplant. Unter anderem bei Festen und Veranstaltungen in den Grazer Bezirken.
Quelle: Stadt Graz