Salzburg: Mit Pellets und Co. unabhängig werden
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Jetzt auf erneuerbare Energie umsteigen / Raus aus Gas und Öl heißt Raus aus Preissteigerungen und teuren Importen
(LK) Energieautonom sein lautet das Schlagwort der Stunde. Vor dem Hintergrund der derzeit stark steigenden Energiepreise erinnert Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn alle Salzburgerinnen und Salzburger, die noch mit fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl heizen, daran, die attraktiven Förderungen des Landes und Bundes für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu nutzen. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Umstieg“, so Schellhorn.
Ein Wechsel von Gas und Öl auf Pellets oder Biomasse hilft mehrfach: in erster Linie dem eigenen Geldbörserl, der Umwelt und der Unabhängigkeit des Landes Salzburg von Energieimporten. „Die bedrohlichen Krisen- und Kriegszeiten zeigen uns noch einmal deutlich, dass wir von Importen aus dem Ausland, darunter auch Russland, unabhängig werden müssen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. „In Salzburg führen wir noch immer Strom und Wärme um rund 800 Millionen Euro im Jahr ein. Salzburg muss rasch energieautonom werden.“
Offensiver Ausstieg aus Gas
Schellhorn sieht Handlungsbedarf auch bei der Salzburg AG und ersucht das heimische Energieversorgungsunternehmen, „offensiver aus Gas auszusteigen und die geplanten Investitionen in Gasleitungen zu überdenken. Aufgrund der derzeitigen politischen Lage in Europa ist ein Anstieg der Gaspreise zu erwarten. Ein schneller Ausstieg ist angesichts der aktuellen Krise das Gebot der Stunde. Es ist wichtig, dass wir mehr Biomasse und Abwärme aus Industriebetrieben nutzen.“
Wärme nachhaltig nutzen
Bei einigen Salzburger Großbetrieben wie Kaindl, Senoplast oder Leube wird die Wärmeerzeugung während der Produktion bereits zur Gänze nachhaltig genutzt und ins Fernwärmenetz eingespeist. „Wir haben jedoch noch zahlreiche Privathaushalte und Gemeinden, die mit Gas und Öl heizen. Diese werden den Preisanstieg deutlich spüren. Mit den Förderungen des Landes und des Bundes können wir sie beim Umstieg unterstützen“, so Schellhorn. Die Energieberatung Salzburg steht Privatpersonen kostenlos und produktneutral zur Verfügung, Betriebe werden von Berater-Teams des umwelt service salzburg informiert.
Für mehr Unabhängigkeit
Ziel ist es, bis 2050 klimaneutral, nachhaltig und energieautonom zu sein. Schellhorn: „Eine wichtige Maßnahme dabei ist, Raumwärme aus erneuerbaren Energieträgern und durch Fernwärme, die auch größtenteils erneuerbar ist oder durch Abwärme gewonnen wird, sicherzustellen. Auch mit dem Bau der Biomasse-Anlage Siezenheim II kommt Salzburg einen großen Schritt voran. Außerdem arbeiten wir mit der Stadt und der Salzburg AG an einer gemeinsamen Fernwärmestrategie. Unser Fokus liegt auch auf kleinräumigen Versorgungsanlagen, etwa Blockheizkraftwerke oder Kleinwasserkraftanlagen, die wir stärker unterstützen können.“ Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn möchte in den kommenden Tagen gemeinsam mit der Salzburg AG sowie mit weiteren Partnern des Landes die Ziele und Vorhaben betreffend der bundeslandweiten Gasinfrastruktur neu überdenken.
Förderungen 2022: Raus aus Gas und Öl
Das Land fördert den Einbau von qualitativ hochwertigen Pellets- oder Hackgutheizungen, Scheitholzheizungen mit Pufferspeicher und den Anschluss an erneuerbare Fern- oder Nahwärme inklusive Abwärme für Private. Neuerrichtung, Optimierung und Erweiterung von Biomasse-Nahwärmeanlagen werden vom Land ebenfalls finanziell unterstützt. Dies richtet sich an jene, die eine Biomasse-Nahwärmeanlage betreiben wollen, zum Beispiel Unternehmen, Gewerbebetriebe, Vereine oder Landwirte.
Quelle: Land Salzburg