Mit gebrauchter IT die Chance von Langzeitarbeitslosen wieder „hochfahren“

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MIT GEBRAUCHTER IT DIE CHANCE VON LANGZEITARBEITSLOSEN WIEDER „HOCHFAHREN“
Foto: FAB
11 Mär 21:00 2022 von OTS Print This Article

Neue Kooperation von Sozialunternehmen FAB mit IT-Spezialisten CC4Remarketing

Linz (OTS) - Elektroschrott ist der am stärksten zunehmende Abfallstrom in der EU. Das Linzer Sozialunternehmen FAB geht jetzt mit dem IT-Remarketing-Spezialisten CC4 neue Wege der Nachhaltigkeit. Für Mensch und Maschine.

Gemeinsam startet man nun in Oberösterreich durch und eröffnet einen neuen IT-Remarketing-Standort in Linz. Für CC4 bietet sich damit die Möglichkeit, erstmals außerhalb Wiens mit einem eigenen Standort zu agieren und vor allem im Industriebundesland Oberösterreich entsprechend Fuß zu fassen. Für FAB ist die Kooperation eine weitere Möglichkeit, das oberste Gebot des Sozialunternehmens mit Hauptsitz in Linz hochzuhalten: Am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen zu fördern und sie damit in vollem Umfang, gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen.

Fullservice für Unternehmen

CC4 greift österreichweit namhaften Unternehmen bei der Verwertung von IT-Gebrauchtgeräten unter die Arme. PCs, Notebooks, Bildschirme, Mobiltelefone, Drucker und ähnliches werden direkt beim Kunden abgeholt, entsprechend geprüft, Daten werden final mit einer speziellen Software gelöscht. Damit wird die Möglichkeit einer nachhaltigen Verwertung und eines Wiederverkaufs im Webshop oder Großhandel geschaffen. Die Kunden selbst sind prozentuell am Wiederverkauf beteiligt.

Rund 80 Prozent der Geräte wieder verwertbar

Künftig passiert das erneute „Hochfahren“ gebrauchter IT-Geräte auch im Linzer Hafen. Die Produktionshalle bei FAB ist mittlerweile gut gefüllt mit Computern, die sonst wohl unüberlegt auf dem Müll gelandet wären. „Für uns ist es eine Win-Win-Situation. Einerseits ist für uns die Chance, in Oberösterreich Fuß zu fassen, anderseits ist es für FAB ein neues Geschäftsfeld“, erläutert CC4-Geschäftsleiter Michael Emele. Die „FAB-Kernmannschaft“ umfasse aktuell vier Mitarbeiter*innen, die sich die IT-Geräte fachmännisch zur Brust nehmen. Emele: „Für die Arbeit selbst braucht es keine tieferen IT-Kenntnisse, da der Großteil des Prozesses softwaregesteuert läuft. Wir haben alle neuen Mitarbeiter*innen bei uns in Wien intensiv eingeschult. Mit einem speziellen Programm löschen sie die Daten unwiederbringlich. Parallel dazu wird der Zustand des Gerätes bewertet - funktioniert der PC, fehlt ein Buchstabe in der Tastatur, sind Ecken abgebrochen.“ All diese Kriterien führen dann am Ende zu einer Gesamtbewertung des Geräts: „Auch dies geschieht von unseren Mitarbeiter*innen hier vor Ort, am FAB Standort in der Linzer Industriezeile.“

Im Schnitt würden so „etwa 80 Prozent der Geräte in einen zweiten Lebenszyklus gehen“. Die Gebrauchtgeräte, die man im CC4-Webshop mit dem einprägsamen Namen „Onkel Klaus“ erwerben kann, kosten etwa 200 bis 300 Euro.

„Positiv“ auf mehreren Ebenen

FAB-Geschäftsführerin Silvia Kunz ist von der neuen Kooperation begeistert. „Ich bin getrieben davon, dass wir für bestimmte Zielgruppen des Arbeitsmarktes neue Modelle anbieten. Vor allem wenn wir es als Gesellschaft nicht wollen, dass die, die trotz Wirtschaftswachstum keine Jobs bekommen, über Jahre in der Arbeitsmarkt-Drehtür zwischen drinnen und draußen festhängen.“

Die Arbeitsmarkt-Expertin sieht in der Zusammenarbeit mit CC4 ein entsprechend großes Ausbaupotential: „In dieser Fertigungsstraße sollen innerhalb von einem Jahr 20 bis 25 ehemalige Langzeitarbeitslose eine neue Beschäftigung finden.“ Das Projekt sei generell auf „mehreren Ebenen“ positiv. Kunz: „Es ist keine schwere, körperliche Arbeit, aber eine werthaltige Arbeit. Und es ist vom Qualifikationsniveau, nach einer bestimmten Einschulung, für alle gut machbar. Dazu kommt, dass es etwas Nachhaltiges ist.“ Aber vor allem stärke es den Selbstwert der Mitarbeiter*innen enorm: „Wieder Teil der Arbeitswelt zu sein, ist für von Arbeitslosigkeit Betroffene ungemein wichtig.“


Quelle: OTS



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