Melk: Mordversuch an Ex-Frau vor laufender Kamera
Am 25. Juni 2022, um 12:42 Uhr erstattete das Landesklinikum Melk telefonisch via Polizeinotruf Anzeige, dass eine Frau von ihrem Ex-Partner mit einem Messer attackiert und verletzt worden sei.
Die Ersterhebungen durch Beamte der Polizeiinspektion Melk ergaben, dass eine 41-jährige georgische Staatsangehörige von ihrem 43-jährigen, einschlägig vorbestraften, geschiedenen Ehemann, gegen den vom Bezirksgericht Melk eine einstweilige Verfügung (Betretungs- und Annäherungsverbot) besteht, im Landesklinikum Melk mit einem Messer im Kopf- und Halsbereich verletzt wurde.
Der Tatort im Inneren des Landesklinikums wird durch eine Kamera überwacht, wodurch die gesamte Tathandlung aufgezeichnet wurde.
Das Opfer erlitt eine ca. 6 cm lange und 1 cm tiefe Schnittverletzung im Bereich des linken Halsbereiches, Schnittverletzungen im Bereich des linken Ohres und Auges sowie Abwehrverletzungen am rechten Unterarm. Die 41-Jährige konnte nach ambulanter Behandlung auf der Polizeiinspektion Melk zum Sachverhalt vernommen werden und gab an, dass sie von ihrem geschiedenen Gatten bereits auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle mit dessen PKW verfolgt wurde. Im Landesklinikum Melk kam es dann zur tätlichen Auseinandersetzung.
Der Beschuldigte ergriff nach der Tathandlung mit seinem PKW die Flucht und konnte nach eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen von Beamten der Polizeiinspektion Mank um 15:05 Uhr in Kettenreith, Bezirk Melk, festgenommen werden.
Die weitere Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Leib und Leben und von der Tatortgruppe übernommen.
Der 43-Jährige zeigte sich bei der Vernehmung nur teilweise geständig und gab an, mit seiner Ex-Gattin lediglich eine Aussprache wegen der gemeinsamen Kinder gesucht zu haben. Diese Angaben stehen im massiven Widerspruch zu den Videoaufzeichnungen.
Die Tatwaffe, ein Messer mit ca. 5 cm Klingenlänge, konnte bis dato nicht aufgefunden werden.
Der Beschuldigte steht außerdem im Verdacht, regelmäßig unbekannte Suchtmittel konsumiert zu haben. Diesbezüglich konnten auch Suchtmittel und dazugehörende Utensilien in dessen PKW vorgefunden und sichergestellt werden.
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ordnete die körperliche Untersuchung (Blutabnahme) beim Beschuldigten und dessen Einlieferung in die Justizanstalt St. Pölten an.
Quelle: LPD Niederösterreich