Mountainbike: Wachsende Unfallzahlen animieren Alpenverein zur Präventionsarbeit
Foto: René Sendlhofer-Schag
Jedes Jahr sterben in Österreich durchschnittlich acht Personen beim Mountainbiken
Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die neue Mountainbike-Saison. Der Trend zum Zweirad ist ungebrochen – doch die temporeiche Sportart birgt auch veritable Risiken. Wachsende Unfallzahlen animieren den Alpenverein zur Präventionsarbeit. Mit der Initiative SicherAmBerg will der Alpenverein gegenwirken und startet eine Sicherheitsinitiative mit einer neuen Video-Serie.
Radfahren verlernt man nicht, sagt man. Doch Mountainbiken ist mehr als nur Radfahren. Ob bergauf zur Alm, bergab auf dem Singletrail, mit oder ohne Motor – die Sportart ist facettenreich. Beim Alpenverein ist das Mountainbiken nach dem Bergwandern die zweithäufigste Sommersportart[1]. Dennoch ist das Risiko eines Sturzes aufgrund der oft hohen Geschwindigkeiten, vor allem auf Forststraßen, beim Biken hoch: Laut Österreichischem Kuratorium für Alpine Sicherheit und der Alpinpolizei verunfallten 2022 über 860 Mountainbiker*innen, seit 2015 haben sich die Unfallzahlen sogar verdoppelt.
„Ein gewartetes und funktionstüchtiges Bike, die richtige Fahrtechnik und vorausschauende Fahrweise erhöhen die Sicherheit unterwegs“, weiß René Sendlhofer-Schag, Mountainbike-Koordinator beim Alpenverein. In der Reihe SicherAmBerg hat der Alpenverein mit dem Booklet MTB und einem Cardfolder mit Richtlinien des Club Arc Alpin die Basis für eine risikobewusste Ausübung des Mountainbikesports gelegt. „Darüber hinaus bieten die attraktiven Kurse der Alpenvereins Akademie umfangreiche Möglichkeiten, die Fahrtechnik zu schulen und sich vertiefend mit dem Thema Mountainbike auseinanderzusetzen“, so Sendlhofer-Schag weiter. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Print-Publikationen gibt es seit 2023 ein eLearning zum Thema „Bikecheck und Ausrüstung“.
„Besonders zum Start der neuen Bikesaion im Frühjahr sind ein Service und ein umfangreicher Check aller Komponenten am Rad und der Ausrüstung unerlässlich. Mit dem Bikecheck erkennt man Defekte im Handumdrehen oder verhindert, dass diese überhaupt erst zum Problem werden“, informiert Sendlhofer-Schag. „Und falls man doch einmal eine Panne hat, ist eine vollständige und passende Ausrüstung unerlässlich für eine erfolgreiche Tour.“
Neue Videoserie: SicherAmBerg MTBBikecheck und Ausrüstung sind auch essentielle Themen bei den brandneuen Videos der Reihe SicherAmBerg Mountainbike. In sieben informativen (und dabei durchaus auch humorvollen) Videos zeigen die Experten des Alpenvereins, was beim Bikecheck wichtig ist und welche Ausrüstung unbedingt auf Tour dabei sein muss. Darüber hinaus gibt es Videos zu den gängigsten Defekten am Bike. Da auch der sorgfältigste Bikecheck nicht immer vor einer Panne schützt, zeigen diese Kurzvideos zum Thema „Reparatur on Tour“ die wichtigsten Handgriffe, um das Mountainbike auch ohne Fahrradwerkstatt wieder fahrtüchtig zu machen. Ob Kettenriss, Reifenpanne oder gerissenes Schaltseil – stets mit Witz und so mancher Überraschung.
„Der Alpenverein sieht sich als Interessenvertretung für Mountainbiker*innen. Er setzt sich für eine risikobewusste, natur- und sozialverträgliche Ausübung sowie für die Schaffung von weiterer legaler, zeitgemäßer und möglichst umfangreicher Infrastruktur ein“, sagt MTB-Koordinator Renè Sendlhofer-Schag. „Die Möglichkeit, diesen Sport in unseren Bergen ausüben zu können, ist dem Alpenverein dabei ebenso wichtig wie ein respektvolles Miteinander und ein achtsamer Umgang mit unserer Natur.“ Das Booklet RespektAmBerg bietet hierfür die perfekte Basis zur Koexistenz aller Nutzergruppen. Gemeinsam unterwegs, so macht es am meisten Spaß.
- Neue Videoserie: „SicherAmBerg MTB“ auf YouTube > https://t1p.de/av-mtb
- SicherAmBerg Mountainbike > www.alpenverein.at/portal/bergsport/sicheramberg/mountainbike
[1] Umfrage MTB 2020, Alpenverein
Quelle: OTS