Niederösterreich: Museum Niederösterreich: Ausstellung „Aufsässiges Land“ geht ins Finale
Zwei Wochen lang ist das „Haus der Geschichte“ noch auf den Barrikaden
Noch bis 21. Jänner 2024 ist die aktuelle Sonderausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ im „Haus der Geschichte“ im Museum Niederösterreich in St. Pölten zu sehen. Sie erzählt in 16 Kapiteln Geschichten über die rebellische Landbevölkerung von der „Bauernbefreiung“ von 1848 bis zur Besetzung der Hainburger Au im Jahr 1984.
„Mit dieser Ausstellung wirken wir einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv betrachtet“, erklärt Christian Rapp als wissenschaftlicher Leiter des „Hauses der Geschichte“ das Konzept der Ausstellung. „Denn viele soziale Errungenschaften der letzten 170 Jahre wurden vom Land aus eingefordert. Im Rahmen unserer 16 Beispiele zeigen wir viele unterschiedliche Motive und Methoden des Protests“, so Rapp weiter.
Die Menschen kämpften gegen schlechte Arbeitsbedingungen oder geringe Bezahlung und setzten sich für Gleichberechtigung und gegen Umweltzerstörung ein. Ihr Protest war manchmal subtil und leise wie der individuelle Widerstand der Dienstbotinnen und Dienstboten und manchmal laut und heftig wie der Aufstand der Tabakarbeiterinnen in Stein im Jahre 1886. Er konnte spontan entstehen, wie jener der Bauern im Mostviertler gegen Requirierung von Lebensmitteln nach dem Ersten Weltkrieg oder er war auf längere Dauer angelegt wie der Generalstreik von 1896 in Neunkirchen. Mit einem Blick auf aktuelle Themen und Methoden ländlichen Protests spannt die Ausstellung den Bogen zur Gegenwart.
Die Sonderausstellung wurde vom Team des „Hauses der Geschichte“ bestehend aus Christian Rapp (Leitung), Maren Sacherer, Benedikt Vogl und Andrea Thuile gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes und dem Schriftsteller Martin Prinz kuratiert. Zeichnungen von Lenz Mosbacher illustrieren die Inhalte und prägen die Gestaltung der Ausstellung.
Noch bis 2. Februar 2025 erzählt die parallel laufende Sonderausstellung „Zimmer frei! Urlaub auf dem Land“ eine Kulturgeschichte des Sommerurlaubs. Von 2. März 2024 bis 2. Februar 2025 präsentiert dann die Ausstellung „Auf der Flucht – 25 Objekte erzählen“ im „Haus der Geschichte“ Erlebnisse von Krieg, Flucht und Vertreibung. Die Hauptausstellung im „Haus der Geschichte“ lädt laufend aktualisiert zu einer Reise durch 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte mit einem Schwerpunkt ab 1848 in thematischer Aufarbeitung.
Quelle: Land Niederösterreich