Salzburg: Musik im Blut und Blech auf den Lippen
Instrumentenbauer Martin Lechner erhält Großes Verdienstzeichen / Blick in weltweit bekannte Bischofshofener Werkstätte
(LK) Der 70-Jährige Pongauer Martin Lechner produziert seit 1978 im Familienbetrieb in Bischofshofen hochwertige Blechblasinstrumente. Auf seine Handwerkskunst vertrauen nicht nur heimische Kapellen oder die Wiener Philharmoniker, sondern auch Musiker in Opernhäusern und Orchestern auf dem ganzen Globus. Nach dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich im letzten Jahr erhält er nun das Große Verdienstzeichen des Landes.
„Martin Lechner hat es stets verstanden, internationale Kontakte mit Orchestern zu knüpfen, die unter anderem auch bei den Salzburger Festspielen auftreten. Sein Handwerk ist nicht nur traditionelle Kunst, sondern steht ebenso für technischen Fortschritt und Innovationskraft über Jahrzehnte hinweg“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer und fügt hinzu: „Dadurch ist die Marke ‚Lechner‘ zu einem wertvollen Botschafter und Unterstützer für Salzburgs Blasmusik-Tradition und die unterschiedlichsten Facetten unserer Kunst-und Kulturlandschaft geworden – in der Welt aber auch für die Region“, so Haslauer anlässlich der Verleihung des Großen Verdienstzeichen des Landes.
Lechner: „Handwerk muss stimmen.“
Es ist ein riesen Fest, das seit gestern drei Tage lang am Gelände der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen abgehalten wird. Zu feiern gibt es vieles: 20 Jahre Bischofshofener Festspielsommer, den 70. Geburtstag dessen Initiators, Martin Lechner, und die oben erwähnte Verleihung. „Auszeichnungen sind eine nette Zugabe, aber es kommt hauptsächlich drauf an, dass die Musiker zufrieden sind und unser Handwerk stimmt“, so Lechner.
Name ist Qualität
Schon von weitem ist am Weg zum Musikhaus Lechner in der Gaisbergsiedlung in Bischofshofen eine Tuba zu hören. Ein Jungmusiker aus Oberösterreich darf sich nach langem Warten eine „Original Lechner“ aussuchen. „Der Name steht einfach für Qualität, das merkt man beim Spielen und darauf freue ich mich schon“, meint er.
Ein Jahr Wartezeit
In den Schauräumen und der Werkstatt von Martin Lechner ist man umgeben von goldbraun glänzenden Trompeten, Zugposaunen, Tubas und Flügelhörnern. Rund 300 Stück werden jährlich in die ganze Welt geliefert. Bis zu zwölf Monate muss man auf solch ein hochwertiges und individuell abgestimmtes Instrument warten. „Wir produzieren für Profis genauso wie für Amateure und so manches Stück ist ganz besonders“, erzählt Lechner und zeigt ein Posthorn speziell gemacht für ein Stück von Mozart her.
Familienbetrieb mit Herzblut
Seit 2009 gibt in der Werkstatt der Familie Lechner die zweite Generation den Ton an. Der Gründer bringt sich aber nach wie vor mit seinem Expertenwissen ein. „Es ist eine Freude, wenn es jemanden gibt, der in derselben Qualität weitermacht“, so Martin Lechner und fügt hinzu: „Der Kontakt und die Rückmeldungen von den Musikern sind enorm wichtig und da habe ich nun die Zeit, neben der Werkstatt auch für den Außendienst tätig zu sein. Eine riesen Stärke ist einfach unser persönlicher Kontakt zu den Kunden.“
Quelle: Land Salzburg