NÖ Gesundheitszentren: Sichere Patientenversorgung trotz Lockdown durch digitale Technologien
Eichtinger/Hutter: Verstärkter Einsatz von Telemedizin bringt Plus für Patienten
„Ziel der Gesundheitszentren und Gesundheitsnetzwerke ist eine noch bessere, wohnortnahe Versorgung in der Region zu erreichen. Das gilt auch in Krisenzeiten. Daher läuft der Betrieb in den Gesundheitszentren und im Gesundheitsnetzwerk unter strengen Sicherheitsmaßnahmen weiter“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger und ergänzt: „Die Erweiterung des digitalen Angebots hilft den Menschen zu Hause. Über neue Technologien sind mittlerweile Befundbesprechungen oder Beratungstermine möglich. Gesundheitszentren sind auch ein Plus für die Patientinnen und Patienten.“
„Die Gesundheitszentren sind neben den Hausarztordinationen und Gruppenpraxen eine ausgezeichnete Ergänzung für unser engmaschiges Gesundheitsangebot“, sagt Gerhard Hutter, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich. „Sowohl die Zentren als auch das Netzwerk haben sich als Anlaufstellen für die medizinische Versorgung in unserem Land voll etabliert. Sie versorgen Notfälle, sind wichtig für die Betreuung chronisch kranker Menschen und Orte der Gesundheitsvorsorge“, so Hutter.
Im Einsatz sind unter anderem die Ärzte und Gesundheitsberufe im Primärversorgungszentrum St. Pölten. „Der Arztbesuch kann sicher durchgeführt werden. Wir sind gerüstet“, beruhigt Rafael Pichler. „Seit dem ersten Lockdown haben wir Patientenkontakte nur in voller persönlicher Schutzausrüstung, also FFP-Masken, Handschuhe, Brille und Kittel.“ Damit sei das Personal immer geschützt, so Pichler. In einem Gesundheitszentrum oder -netzwerk nach PVE-Standards arbeiten mehrere Allgemeinmediziner mit anderen Gesundheitsberufen eng zusammen. Im Gesundheitszentrum St. Pölten sind es mittlerweile 41 Personen. Ein Vorteil während der Pandemie: Damit kann, selbst wenn sich ein Arzt in Quarantäne begeben müsste, der Betrieb aufrecht erhalten bleiben. Das Gesundheitszentrum St. Pölten bietet die Möglichkeit, sich zurückrufen zu lassen (www.pvzstpoelten.at). Telemedizin kann angefordert werden. Dauermedikamente können auch online oder telefonisch bestellt werden. Mit jungen Patientinnen und Patienten werden Blutbefund-Besprechungen über moderne Medien durchgeführt.
Auch in den Gesundheitszentren Böheimkirchen und Schwechat sowie in den Ordinationen des Gesundheitsnetzwerkes Melker Alpenvorland läuft die Gesundheitsversorgung unter strengen Sicherheitsmaßnahmen weiter. Erkrankte Patientinnen und Patienten erhalten separate Terminfenster. Nur ein Trainingstherapie-Programm in Böheimkirchen muss derzeit aufgrund von Corona pausieren, die Gruppe „Gemeinsam Stress bewältigen“ gibt es aber weiterhin.
Schon im ersten Lockdown hat das Gesundheitszentrum Schwechat Videos zu Physiotherapie- und Ergotherapie-Themen sowie zahlreiche Tipps online gestellt. Selbst im Sommer waren diese gefragt. Und auch jetzt kann man die Rezpetideen und Tipps zum Sprechen mit Maske nachlesen (pvz-schwechat.at). Auf der Internetseite des Gesundheitszentrums Böheimkirchen können Patientinnen und Patienten über ein Formular mit dem Team, zum Beispiel der Diätologin, Kontakt aufnehmen (www.pve-boe.at). Und: Welche Ordination des Netzwerks Melker Alpenvorland gerade offen hat, erfährt man über die Homepage des Netzwerks (pvn-mav.at).
Gesundheitszentren und -netzwerke sind eine Ergänzung und Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung. Unter der medizinischen Leitung von Allgemeinmedizinern übernimmt ein multiprofessionelles Team (darunter beispielsweise Pflegekräfte, Physiotherapie, Sozialarbeit, Psychotherapie, Diätologie, klinische Psychologie, Hebammen) die Behandlung und Betreuung der Patienten. Gesundheitszentren und -netzwerke bieten von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr wohnortnahe Gesundheitsangebote – von der medizinischen Grundversorgung über die Betreuung chronisch Kranker bis hin zur Gesundheitsförderung und Prävention.
Quelle: Land Niederösterreich