Niederösterreich: NÖ Jugendbefragung 2022
LR Teschl-Hofmeister: 90 Prozent sehen ihre persönliche Zukunft positiv
Es sei in Niederösterreich eine bewährte Methode, auf wissenschaftlichen Fundamenten aufzubauen und aus diesen konkrete Maßnahmen abzuleiten, um den Nerv der Jugendlichen zu treffen, sagte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister am heutigen Montag in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Manfred Zentner von der Donau-Universität Krems die NÖ Jugendbefragung 2022 präsentierte.
„Die Jugendarbeit in Niederösterreich basiert auf dem sehr großen Portfolio der Jugendinfo, den im Jugendrat zusammengefassten 36 Jugendverbänden, der offenen Jugendarbeit im ganzen Land sowie den Jugendgemeinderäten in allen Gemeinden. Diese werden auch in einem nächsten Schritt von den spannenden Aussagen und positiven Aspekten der Befragung informiert“, meinte Teschl-Hofmeister.
Einer dieser positiven Aspekte sei, dass sich Jugendliche in ihrer Gemeinde einbringen und auch international wieder stärker vernetzen wollen, weshalb auch Projekte wie Erasmus+ und ESK verstärkt angeboten werden sollten, meinte die Landesrätin und fuhr fort: „90 Prozent sehen ihre persönliche Zukunft positiv, bei den 20- bis 23-Jährigen sind es sogar 95 Prozent. Auch die berufliche Zukunft, die Zusammengehörigkeit in Niederösterreich und jene zwischen den Generationen wird als gut bewertet. 70 Prozent der unter 15-Jährigen wollen sich in ihrer Gemeinde einbringen“.
Dass das Internet an erster Stelle der Freizeitaktivitäten stehe (100 Prozent bei den unter 15-Jährigen, 97 Prozent bei den 20- bis 23-Jährigen), bedeute, dass die Mediennutzungskompetenz sowohl inner-als auch außerhalb der Schule forciert werden müsse, sagte die Landesrätin und betonte abschließend: „Die den Jugendlichen bedeutsamen Themen von Corona über Umweltschutz und Klimakrise bis zur Gewalt gegen Frauen zeigen, wie wichtig es ist, den jungen Menschen bei dem, was sie bewegt, zuzuhören und das auch aufzugreifen“.
Zentner präzisierte einige zentrale Punkte der Befragung von 500 Jugendlichen sowie einer Kontrollgruppe junger Erwachsener: Junge Frauen bewerten im Vergleich zu jungen Männern (35 Prozent zu 28 Prozent) ihre private Zukunft positiver als ihre berufliche. Im Freizeitverhalten gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede außer bei Haustieren und Büchern (eher weiblich besetzt). Unter den großen Belastungen der Corona-Pandemie rangiert das Fehlen sozialer Kontakte bereits ab der Pubertät an erster Stelle, wobei Frauen an den fehlenden Angeboten weniger leiden als Männer. Die Zustimmung zum Prinzip des Ehrenamtes ist in allen Altersgruppen sehr hoch, im Gegensatz zum Vertrauen der Jugendlichen, dass ihre Anliegen auch gehört werden.
„Unter den Befragten kann sich niemand vorstellen, auf Internet oder Social Media zu verzichten. Über Politik und Gesundheit informieren sich die Jugendlichen auch an erster Stelle über Social Media, in der Politik folgen darauf TV, Radio und Zeitungen, in der Gesundheit kommt TV nur auf knapp über 40 Prozent, die Schule spielt hier überhaupt keine Rolle“, sagte Zentner. Bemerkenswert sei auch, dass bei den unter 15-Jährigen keine aktive Informationssuche stattfinde, dass Familie, Gesundheit, Liebe und Beziehung sowohl jungen Männern als auch Frauen wichtig seien, Frauen sich dabei in vielem aber als sensibler erwiesen, der Beruf allerdings jungen Männern wichtiger sei. Bei der Frage, was gesellschaftlich wichtig sei, überdecke Corona alles. Danach folgten Umweltschutz, Klimakrise, Gewalt an Frauen und auch Hass im Netz. Ganz untern rangierten der Arbeitsmarkt und die Geschlechtergerechtigkeit (außer bei jungen Frauen), so Zentner.
Quelle: Land Niederösterreich