Wien: Nach dem Waldbrand im Raxgebiet - Wien beginnt mit erster Wiederaufforstung
Foto: PID/Votava
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13 Tage lang bekämpften fast 9.000 Helfer*innen in Hirschwang in der Gemeinde Reichenau an der Rax die Flammen, bevor es zu einem vorläufigen „Brand aus“ kam. Das Feuer hinterließ tiefe Spüren, der Wiederaufbau des Waldes wird viele Jahre in Anspruch nehmen. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hat sich vor Ort ein Bild über das Schadensausmaß gemacht und blickt nun gemeinsam mit den Förster*innen der Stadt Wien vorsichtig optimistisch in die Zukunft. „Wenn jetzt behutsam nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden, besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich der Wald wieder erholen wird.“
Das Feuer hat dem Wald und auch dem Boden Schaden zugefügt, der Wiederaufbau einer Humusschicht und des darauf wachsenden Waldes wird jedenfalls längere Zeit inAnspruch nehmen. Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien arbeitet bereits gemeinsam mit der Forstbehörde, der Wildbach- und Lawinenverbauung, der Universität für Bodenkultur und Wiener Wasser an der Erstellung eines Maßnahmenkataloges für das weitere Vorgehen.
Die Fläche ist aufgrund des Brandes momentan besonders erosionsgefährdet. Durch das Fällen von stark geschädigten bzw. bereits abgestorbenen Bäumen quer zum Hang und der Aussaat von Grassamenmischungen und auch das Pflanzen geeigneter Bäume und Sträucher sollen diese Bereiche stabilisiert und Bodenabtrag verhindert werden.
Aufgrund bisheriger Erfahrungen wird davon ausgegangen, dass einige Baumarten, insbesondere die dickborkigen Schwarzkiefer, zu einem hohen Anteil trotz Beschädigung durch den Brand überleben werden. Als „Rohbodenkeimer“ werden sich diese Baumart sowie manche Straucharten auch gut natürlich verjüngen können. „Unsere Forstarbeiter*innenarbeiten daran, die betroffene Stelle möglichst schnell wieder zu stabilisieren und den Bestand gemeinsam mit der aufkommenden Naturverjüngung bestmöglich aufzuforsten“, erklärt Forstdirektor Andreas Januskovecz das aktuelle Vorgehen.
Rückblick auf dramatische Tage
Am 25. Oktober brach einer der größten Waldbrände Österreichs am Mittagstein gegenüber der Rax-Seilbahn aus. Aufgrund der Wetterbedingungen breitete sich das Feuer rasant aus und hatte bald über 100 Hektar Wald in seiner Gewalt. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Forstarbeiter*innen der Stadt Wien, der Einsatzkräfte aus ganz Österreich und der Hilfe aus unseren Nachbarländern Italien, Deutschland und der Slowakei, war es jedoch möglich das Feuer nach 13 Tagen unter Kontrolle zu bringen. Gemeinsam mit dem Löschflugzeugen aus Italien waren insgesamt 16 Fluggeräte im Einsatz die mehrere Millionen Liter Wasser über dem schwer zugänglichen Gebiet angeworfen haben.
„Die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiter*innen der Stadt Wien, den weiteren Österreichischen Einsatzkräften der vielen freiwilligen Feuerwehren, der Bergrettung, des Bundesheers sowie der Polizei aber auch mit unseren Nachbarländern, hat dafür gesorgt, dass dieses katastrophale Ereignis bestmöglich bekämpft und trotz der schwierigen Bedingungen nach 13 Tagen unter Kontrolle gebracht werden konnten,“ betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Quelle: Stadt Wien