Graz: Nachbarschaftlicher Besuch aus Deutschland
Deutscher Botschafter zu Gast im Rathaus
„Viele Botschafterinnen und Botschafter waren im vergangenen Jahr bei mir zu Gast. Das freut mich umso mehr, da es für mich als Vielreisende kaum ein Land gibt, zu dem ich keine persönlichen Bezugspunkte habe. Erst vor wenigen Tagen habe ich mit der griechischen Botschafterin zwischen Englisch und Deutsch geswitcht, heute kann ich mit Ihnen sogar im Dialekt sprechen", freute sich Bürgermeisterin Elke Kahr über den Besuch des deutschen Botschafters Michael Klor-Berchtold, ist dieser doch als gebürtiger Bayer dem Österreichischen sehr nahe. „Sehr gerne", schmunzelte dieser und wies auf einen großen sprachlichen Unterschied zwischen den beiden Ländern hin: „Im Gegensatz zu Österreich oder England ist der Dialekt in Deutschland kein Merkmal zum sozialen Festmachen von Personen." So kamen die beiden auf die Brückenfunktion und Vermittlerrolle der Politik zwischen den sozialen Schichten zu sprechen, diskutierten über das Grätzeldenken, das in den Köpfen der älteren Generation noch viel mehr verankert als bei den Jungen ist, und darüber, wie wichtig es wäre, der Gettoisierung in Städten entgegenzuwirken und keine Feindbilder zu schaffen. Das Stichwort „Großmacht-Denken" führte die beiden schließlich zu Putin und dem Ukraine-Krieg. Doch auch das Thema Energie und der Grazer Weg aus der Krise waren für den Botschafter von großem Interesse, vor allem da Deutschland weg von der klassischen Öl-Pipeline-Diplomatie hin zur Nutzung von Wasserstoff kommen möchte. Vor seinem Besuch bei der Bürgermeisterin hatte er sich deshalb im Wasserstoffzentrum der Technischen Universität Graz über Lösungen in diesem Bereich informiert und zeigte sich vom steirischen Know-how ganz begeistert.
Quelle: Stadt Graz