Graz: Nachruf
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Honoration für Prof. Páll Pampichler-Pálsson anlässlich seines Ablebens
Graz ist die Stadt großer Musikerinnen und Musiker. Zahlreiche Talente, großartige Künstlerinnen und Künstler, fantastische Komponistinnen und Komponisten gehen und gingen aus ihr hervor. Einer davon war Prof. Páll Pampichler-Pálsson, der am vergangenen Freitag verstorben ist.
Prof. Pampichler-Pálsson wurde als drittes Kind des Komponisten und Musikers Paul Pampichler und dessen Frau Fernanda in Graz geboren. Im zarten Alter von neun Jahren wurde er bereits am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz aufgenommen, wo er Trompete, Klavier, Violine und Komposition bei Artur Michl und Franz Mixa studierte. An der Hochschule für Musik und Theater, Hamburg, studierte er dann das Dirigieren.
Mit 17 Jahren war Prof. Pampichler-Pálsson als Trompeter jüngstes Mitglied des Grazer Philharmonischen Orchesters, dem auch sein Vater Paul (Kontrabass) und sein Großvater Paul (Gesang: Bariton) angehörten. Mit 21 Jahren erhielt er eine Einladung nach Reykjavík, der Hauptstadt Islands, um dort als erster Trompeter im Radio-Symphonierorchester und Leiter der „Reykjavík Brass Band" zu wirken. Er unterrichtete am Konservatorium Reykjavík und wurde 1964 zum Leiter des Männerchores (Karlakór Reykjavíkur) ernannt, der er bis 1990 blieb. Island ist ihm zur Wahlheimat geworden, doch seine Heimatstadt Graz hat er nie vergessen. Zurückkehrte er allerdings erst mit Pensionsantritt 1994. Von "Ruhestand" war jedoch keine Rede: Prof. Pampichler-Pálsson erweiterte sein musikalisches Oevre: Viele seiner Werke wurden durch den Grazer Musikverein (Musikverein für Steiermark) und das Orchester Recreation der Styriarte aufgeführt. Für sein großes Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Ein ehrendes Andenken für Prof. Pampichler-Pálsson
Auch seitens der Stadt Graz war für heuer eine Ehrung vorgesehen, die Prof. Pampichler-Pálsson leider nicht mehr erleben konnte. So ist es ihm auch verwehrt geblieben, seine geliebte Wahlheimat Island, wo er noch immer eine hoch geachtete Persönlichkeit ist, noch einmal zu besuchen. Auf Initiative seiner Nichte, Daniela Kummer, wird er in Reykjavik beigesetzt. Zu seinem 95. Geburtstag findet dort eine große Abschiedsfeier unter Mitwirkung „seines" Männerchores, „seines" Symphonieorchester und „seiner" Blaskapelle statt.
Im Namen der Stadt Graz betonte Bürgermeisterin Elke Kahr: „Prof. Pampichler-Pálsson hat das musikalische Leben sowohl in Graz als auch in Wahlheimat Island mitgeprägt. Die Stadt Graz wird dem großen, aber immer bescheidenen Künstler ein ehrendes Andenken bewahren."
Quelle: Stadt Graz