Salzburg: Nahverkehrsplan bringt Qualitätssprung bei den Öffis
Foto: Stadt Salzburg/Alex Killer
Schulterschluss zwischen Stadt und Land macht den Zentralraum zukunftsfit / Bedarfsorientiertes, zeitgemäßes Angebot
(HP) Stadt und Land Salzburg packen gemeinsam die großen Herausforderungen im öffentlichen Verkehr an. Durch die Ausgliederung der Verkehrssparte gibt es erstmals seit der Jahrtausendwende die Möglichkeit, dass die öffentliche Hand die Aufgabenträgerschaft und die Planung übernimmt. Diese Chance wollen Stadt und Land für echten Qualitätssprung bei den „Öffis“ nutzen.
Mit dem Nahverkehrsplan bis 2027 werden Stadtverkehr, Regionalbus und Bahn, dazu gehört dann auch der S-LINK, miteinander und aufeinander abgestimmt geplant. Die Stadtregion Salzburg wird durch eine Linienführung, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, zukunftsfit gemacht.
Schnöll: „Gute Basis für bessere Öffis.“
Die Mobilitätswende bringt zudem kürze Reisezeiten und Wege, höhere Zuverlässigkeit und dichtere Takte. „Mit dem gemeinsamen Konzept haben wir eine gute Grundlage, um den öffentlichen Verkehr im Zentralraum nachhaltig zu verbessern. Erste Maßnahmen aus diesem Papier wurden bereits umgesetzt und nun legen wir vollen Fokus darauf, die nächsten Phasen im Detail und unter Einbindung verschiedener Stakeholder zu planen“ sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll bei einer Pressekonferenz mit Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler.
S-Link ist das Herzstück
Für Schnöll ist es wichtig, dass den Prozess ohne Denkverbote fortzuführen und mutige Entscheidungen treffen: „Alle Maßnahmen ergeben nur Sinn, wenn wir den öffentlichen Verkehr gesamtheitlich denken und die verschiedenen Verkehrsmittel noch besser aufeinander abstimmen. Darum ist es so wichtig, dass wir als leistungsstarke Zubringer unsere Schienenverbindungen, mit dem S-LINK als Herzstück, ausbauen“, so Schnöll.
Unterkofler: „Gewinn an Lebensqualität.“
Für Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler ist der Nahverkehrsplan ein Meilenstein, der den Verkehr zukünftig wieder zum Fließen bringt und den Menschen ihre Lebenszeit, die sie bislang im Stau verloren haben, zurückgibt. „Mit dem vorliegenden Nahverkehrsplan wollen wir die aktuell bestehenden Defizite beheben und damit einen wesentlichen Beitrag für mehr Lebensqualität und eine bessere Erreichbarkeit der Stadt und ihrer Umlandgemeinden mit einem hochwertigen öffentlichen Verkehr leisten“, so Unterkofler.
Trendwende beim Verkehr wird verstärkt
Die Erhebung des aktuellen Modal Split hat es gezeigt: Das erste Mal seit 28 Jahren ist es in der Stadt zu einer Trendwende hin zur umweltfreundlichen Fortbewegung gekommen. Diesen Weg möchten die beiden Ressortchefs weitergehen. „Der Verkehr beginnt und endet nicht einfach an den Stadtgrenzen, wir müssen über den Tellerrand blicken. Unser gemeinsames Ziel ist, den öffentlichen Verkehr in Salzburg nicht mehr aus politischem Kalkül und auf Zuruf zu planen, sondern auf Grundlage des tatsächlichen Bedarfs“, so Unterkofler und Schnöll unisono.
Eckpunkte des Nahverkehrplans
- Linienkreuz und zusätzliche Ringlinien in der Stadt statt der bislang sternförmig auf den Hauptbahnhof orientierten Ausrichtung.
- Bereits umgesetzt: Angebotsverdichtung in Richtung Wals durch Überlagerung der Buslinien 180 und 181 zu einem 15-Minuten-Takt und der neuen Linie 36. Buslinie 11 als erster Teil der künftigen City-Ringlinie in Betrieb
- Ab Dezember 2024 fährt die Linie 12 vom Europark über Aiglhof, Kiesel, Sterneckstraße, Justizgebäude in die Josefiau. Angebotsverdichtung auf den Linien 9, 10 und 12 mit schnelleren Verbindungen und dichterem Takt.
- 2025 Baubeginn S-Link, Inbetriebnahme des ersten Abschnitts bis Mirabellplatz 2028.
- Großes Linienkreuz 2026: Die Linien 1, 3, 4, 5 und 8 erhalten teils neue Streckenverläufe mit besseren Nord-Süd- sowie West-Ost-Verbindungen.
- Die Linie 1 wird in der Nord-Süd-Achse des Linienkreuzes und als Durchmesserlinie von der Forellenwegsiedlung über LKH, Hanuschplatz, Justizgebäude nach Salzburg-Süd geführt.
- Den bisherigen westlichen Abschnitt Kleßheim-Mirabellplatz übernimmt künftig die neue Linie 4.
- Den bisherigen zweiten nördlichen Abschnitt Mirabellplatz-Salzburgarena bedient künftig die über den Hauptbahnhof hinaus verlängerte Linie 5.
- Die Linie 3 verbindet Salzburg Nord mit Salzburg Süd
- Die Linie 4 wird als West-Ost-Achse des Linienkreuzes von Kleßheim über Hans-Schmid-Platz, Hanuschplatz und Mirabellplatz bis nach Gnigl und Mayrwies fahren.
- Die Linie 5 wird verlängert und startet als Nord-Süd-Achse ab 2026 bei der Salzburgarena und fährt über den Hauptbahnhof bis nach Grödig.
- Die Linie 8 wird von der Salzburgarena via Hans-Schmid-Platz, Riedenburg und Altstadt zum Hauptbahnhof geführt.
- Ab Dezember 2026 Durchbindungen der Regionalbuslinien: Linie 120 aus Palting/Obertrum vom Hauptbahnhof weiter bis zum Ginzkeyplatz. Linie 130 aus Friedburg/Eugendorf sowie die Linie 140 aus Mondsee/Eugendorf bis zum Europark. Linie 175 aus Anif/Rif bis Elixhausen.
Quelle: Land Salzburg