Tirol: Nationalpark Hohe Tauern genießt in der Bevölkerung hohe Akzeptanz
Foto: Land Tirol/Gratl
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Regionale Produkte als weiteres Markenzeichen
Die Ergebnisse der im vergangenen Winter in Tirol und in den Nationalpark Gemeinden durchgeführten unabhängigen Studie zum Nationalpark Hohe Tauern wurden heute Mittwoch, durch die Nationalparkratsvorsitzende LHStvinIngrid Felipe präsentiert. „Das Meinungsbild ist ein durchwegs positives und hat sich in den vergangenen Jahren sogar noch verbessert. Naturschutz und Umweltbildung können nur funktionieren, wenn es dafür Akzeptanz und Zuspruch in der Bevölkerung gibt. Laufende Erhebungen sind wichtige Gradmesser, um die Schutzgebietsarbeit weiter zu verbessern, die Angebote auszubauen und zukünftig neue Schwerpunkte zu setzen. Denn auch der Naturschutz unterliegt einem Wandel und muss ‚mit der Zeit gehen‘. Eine selbstkritische Betrachtung ist dabei wichtig und hilfreich.“
Erwartungen, Einstellungen und Themen
Repräsentativ wurden in über 600 Einzelinterviews TirolerInnen zum Nationalpark Hohe Tauern, dem mit 1856 Quadratkilometern - davon 611 Quadratkilometer in Tirol – größten Mitteleuropas befragt, wie Studienleiterin Ernestine Berger vom Institut für Grundlagenforschung (IGF) erläutert: „Für mich als Meinungsforscherin ist es sehr selten, dass auf eine Frage keine negative Rückmeldung kommt – wie es bei der Frage zur Einstellung zum Nationalpark der Fall ist.“
Die Erwartungen der Tirolerinnen und Tiroler an den Nationalpark Hohe Tauern sind dabei sehr klar: Die häufigste Nennung ist dabei mit 66,7 Prozent „Schutz der Natur, unberührte Natur“. Die Meinungsumfrage lässt auch auf die Bedeutung unberührter Natur für die Bevölkerung schließen – 90 Prozent der Bevölkerung beantwortet die Frage nach der Einstellung zum Nationalpark als „positiv“.
Die intensive Diskussion rund um die Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern in Tirol zeigte sich auch in der ersten repräsentativen Umfrage in den Nationalparkgemeinden nach der Gründung. Im Jahr 1995 war das Verhältnis auf die Frage zur „Einstellung zum Nationalpark“, 27 Prozent „sehr positiv“ und 57 Prozent „eher positiv“. In der aktuellen Studie ändert sich dieses Verhältnis auf 71 Prozent „sehr positiv“ und 17 Prozent „eher positiv“. LHStvin Felipe zeigt sich darüber sehr erfreut: „Es ist für mich ein deutliches Signal, dass die Arbeit durch die Schutzgebietsbetreuung Früchte trägt.“
Nationalparks haben nicht nur den Schutz der Natur im Fokus, sondern sind auch wichtiger Erholungs- und Erlebnisraum für Menschen. Die generelle Nutzung des Nationalparks für alle Trendsportarten erteilen die Befragten allerdings eine Absage: Auf die Frage „Soll die Ausübung von diesen Sportarten generell überall im Nationalpark-Gebiet erlaubt sein oder in dafür ausgewiesenen Gebieten/Zonen?“ antworten 72 Prozent mit „nur in ausgewiesenen Zonen“ und bestätigen damit den eingeschlagenen Weg der BesucherInnenlenkung, bei welcher der Naturgenuss im Fokus steht.
Qualitätsprodukte aus der Region
Seit knapp zwei Jahren läuft das vom Nationalpark in Zusammenarbeit mit lokalen VertreterInnen aus Landwirtschaft und Tourismus gestartete Projekt „Nationalpark Hohe Tauern Regionsprodukte“, zur weiteren Inwertsetzung des Schutzgebietes. Die erste Zwischenbilanz ist erfreulich, wie Philipp Jans, stellvertretender Nationalparkkuratoriumsvorsitzender und Regionsprodukte-Landwirt aus Kals am Großglockner berichtet: „Trotz der breiten Produktpalette von über 60 Regionsprodukten, ist es wichtig auch weiterhin genau auf die Qualitätskriterien zu achten. Mit dem Nationalparklogo müssen wir behutsam umgehen, um die Exklusivität weiter zu erhalten.“
„Die Sehnsucht vieler Menschen nach unberührter Natur, abseits des Massentourismus haben wir im heurigen Sommer gespürt und erlebt. Schutzgebietsregionen mit bestehender Infrastruktur, ausgebauter BesucherInnenlenkung und entsprechenden Qualitätskriterien zeigen einmal mehr den Wert des Nationalparks und der Schutzgebiete für Tirol. Dabei profitieren die Natur und die regionale Wirtschaft gleichermaßen“, sagt Naturschutzlandesrätin LHStvin Felipe.
Details zu den Studienergebnissen finden Sie unter: www.hohetauern.at/umfrage2020/
Quelle: Land Tirol