Burgenland: Naturerlebnis Sieggrabener Kogel - moderner, gelebter Naturschutz

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Naturschutzreferentin Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf, Bürgermeister Andreas Gradwohl, Lea (mit dem Strudelkochbuch "Wir strudeln durch Sieggraben“) und Bleon aus der 3. Klasse der Naturpark-Volksschule Sieggraben mit dem von ihnen gepflanzten Apfelbaum.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
24 Sep 08:00 2020 von Redaktion International Print This Article

Mit EU-Projekt wird wertvoller Lebensraum geschützt und erlebbar gemacht

In Sieggraben entsteht im Rahmen eines EU-Projekts das „Naturerlebnis Sieggrabener Kogel“. Ziel ist die langfristige Sicherung der wertvollen Lebensräume und die Bewusstseinsbildung betreffend EU-Schutzgüter für Schulen, Kindergärten und Bevölkerung. „Mit dem Sieggrabener Kogel verfügt die Gemeinde über ein ganz besonderes Naturjuwel, das es zu schützen und zugleich auch zu nützen gilt. Aktiver Naturschutz darf sich nicht in konservatorischen Maßnahmen erschöpfen. Es braucht die Einbindung der Bevölkerung und es bedarf zumal in Zeiten ungebremsten Bodenverbrauchs eines Bewusstseins für den Wert unserer vielfältigen Naturräume. Kinder sind für die Bewusstseinsbildung die besten Multiplikatoren“, sagte Naturschutzreferentin Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Präsentation des Projekts heute, Mittwoch. Projektträger ist die Gemeinde Sieggraben, die Laufzeit des Projekts, das gemeinsam mit den Burgenländischen Naturparks und dem Verein „Unser Dorf“ umgesetzt wird, ist von 1.9.2019 bis 31.12.2021. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 99.000 Euro.

Der Sieggrabener Kogel mit seinen verschiedenen Biotoptypen – Wald, extensive Mähwiesen, Heckenstrukturen und Gehölzinseln – ist von besonderer landschaftlicher und naturschutzfachlicher Bedeutung und weist einen hohen Identitätsbezug für die örtliche Bevölkerung auf. Das Gebiet liegt im Europaschutzgebiet Mattersburger Hügelland, ist Teil des "Landschaftsschutzgebiet Rosalia - Kogelberg" und des "Naturparks Rosalia - Kogelberg", eines der sechs burgenländischen Naturparke, die insgesamt 23 % der Landesfläche einnehmen und sich auf 41 Gemeinden erstrecken. Jeder Naturpark hat seinen eigenen Managementplan, alle sind aber eng vernetzt. „Im Vorjahr hatten wir mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher in den Naturparks“, verweist Eisenkopf auf die Beliebtheit der geschützten Naturräume. „Uns geht es ums ‚Schützen durch Nützen‘“, unterstreicht Naturparkkoordinator Thomas Böhm.

Für das Projekt werden von der Gemeinde drei Hektar aus Naturschutz-Sicht wertvolle Flächen angekauft und allgemein zugänglich gemacht. Hier soll die Infrastruktur für das Naturerlebnis Sieggrabener Kogel entstehen und pädagogisch aufbereitet werden. Zielgruppe sind insbesondere die Kindergarten- und Schulkinder von Sieggraben und der benachbarten Naturparkgemeinden, aber auch die örtliche Bevölkerung sowie die BesucherInnen des Naturparks. „Hier soll ein Paradies für die Kinder entstehen und für alle, die hierherkommen, um diese reizvolle Landschaft zu erleben“, wünscht sich Bürgermeister Andreas Gradwohl.

Nun sollen ein Rastplatz errichtet, Wegschilder und Infotafeln mit QR-Codes aufgestellt, Streuobstwiesen und für jedes Volksschulkind ein Apfelbaum - alte, regionstypische Sorten – gepflanzt werden; die ersten Bäume stehen schon. Mit Kindern der Naturpark-Volksschule wurde das Strudelkochbuch “Wir strudeln durch Sieggraben“ erarbeitet, das Strudelrezepte mit Zutaten aus der Streuobstwiese enthält und in den Naturparken und auf der Gemeinde aufliegt.

Naturschutzfachliche Erhebungen sollen die Basis für die fachgerechte Bewirtschaftung der Flächen sowie für Wissensvermittlung, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit schaffen. Ein Erschließungs- und ein Pflegekonzept sollen erarbeitet und die Besonderheiten des Gebiets mit Wanderwegen, Infotafeln und –materialien und ökopädagogischen Programmen erlebbar gemacht werden. Geplant sind weiters Entdecker-Spaziergänge, Obstsorten-Wanderungen und geführte Exkursionen.

„Gerade jetzt in der Coronakrise lernen wir die Natur nach stärker zu schätzen. Der Mensch braucht die Natur und nicht die Natur den Menschen, daher gilt es sorgsam mit unseren Naturjuwelen umzugehen“, so Eisenkopf.


Quelle: Land Burgenland



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