Salzburg: Naturpark Salzachauen - Der Fluss darf wieder ein richtiger Fluss sein
Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
Weitwörther Au und Antheringer Au ergeben acht Quadratkilometer Schutzgebiet / Ein Jackpot für Mensch und Natur
(HP) „Die wasserbaulichen Maßnahmen in der Antheringer Au werden dem Fluss auf zehn Kilometer Länge mehr Platz geben. Das ist für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie ein Jackpot“, sagt Dominik Rosner, Leiter der Abteilung Wasser beim Land Salzburg. Naturschutz und Hochwasserschutz werden Hand in Hand gehen, „ein idealeres Gebiet für dieses Vorhaben haben wir in Salzburg nicht“, so Rosner.
Das Land Salzburg hat die Antheringer Au im Jahr 2022 gekauft, gemeinsam mit der Weitwörther Au entstehen in der Nähe der Landeshauptstadt der acht Quadratkilometer große Naturpark Salzachauen. Und das wird mit diesem Projekt um rund 58 Millionen Euro – finanziert von EU, Bund und Land – bis 2029 umgesetzt:
- Naturschutz inklusive Artenschutz und Klimaschutz
- Hochwasserschutz
- Naherholungsgebiet mit Besucherlenkung und erlebbarer Natur
Jackpot für Hochwasserschutz und Ökologie
Für Dominik Rosner, Abteilungsleiter Wasser beim Land Salzburg, ist dieses Gebiet ein „Jackpot“ wie er wörtlich sagt. „Die Renaturierung findet auf rund zehn Kilometer Länge statt, es wird ein neuer Nebenarm der Salzach entstehen, der Fluss bekommt insgesamt wieder mehr Platz. Das ist im Hochwasserschutz der einzig zeitgemäße Zugang und das können wir auf so einer Länge und in dieser Größe nur hier realisieren“, betont Rosner.
Mehr Platz für den Fluss
„Breitwasser statt Hochwasser“ – dieses Prinzip wird bei zahlreichen Hochwasserschutzprojekten in Salzburg umgesetzt. „Das ist beim Projekt an der Saalach bei Wals-Siezenheim, aber auch zum Beispiel in Bad Hofgastein oder an der Enns in Radstadt so“, erklärt Rosner. So werde auch verhindert, dass sich die Salzach immer weiter eingräbt, weil durch die ,weichen Ufer‘ dem Fluss wieder mehr Geschiebe zur Verfügung steht. Das Flussbeet wird stabilisiert. Naturnahe Gewässer mit begleitenden Auwäldern sind außerdem sehr widerstandfähig gegen Klimaveränderungen. Kurz: Je natürlicher ein Fluss, umso mehr positive Wirkung entfaltet er für Mensch und Umwelt – so einfach ist das“, erklärt Rosner. Die Dämpfung von Hochwasserspitzen sei dabei auch sehr wichtig, aber nur ein Vorteil von vielen.
Antheringer Au ist „Hotspot“
Rosner ist außerdem davon überzeugt, dass wenn es die Pläne mit der Antheringer Au nicht schon gäbe, man sie schmieden müsste. „Das, was wir da vor haben, ist genau im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie, trifft auch voll und ganz die Zielsetzung der neuen Wiederherstellungsverordnung der Europäischen Union. Der Kauf der Fläche direkt an der Salzach war daher aus meiner Sicht eine absolut richtige und zukunftsweisende Entscheidung“, betont Rosner und er fügt hinzu: „Ich sehe es so: Wir hätten an dieser Stelle ohnehin dringend etwas machen müssen und nun können wir durch den Lauf gleich mehrere Ziele auf einmal erreichen.“
Quelle: Land Salzburg