Salzburg: Naturschutzfonds fördert heimische Tier- und Pflanzenwelt
Zehn heimische Naturschutzprojekte im Überblick / Vom wilden Wiesensaatgut bis zur Gefahr durch ausgesetzte Goldfische
(LK) Im vergangenen Jahr wurden über den Salzburger Naturschutzfonds rund vier Millionen Euro für eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten im gesamten Bundesland investiert. „Die gemeinsame Arbeit mit unseren Partnern hat dabei ein wichtiges Ziel: Unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt in ihrer einmaligen Schönheit und Vielfalt zu bewahren“, so Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi.
„Das Land ist ständig bemüht, sich mit den Gemeinden, Vereinen und privaten Personen für den Erhalt von Fauna und Flora in Salzburg einzusetzen. Dafür wurden im Vorjahr rund vier Millionen Euro aus dem Naturschutzfonds beigetragen“, informiert Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi. Hier eine Auswahl von zehn spannenden Projekten. „Man sieht ganz eindeutig, dass Naturschutz Generationen verbindet. In Salzburg bemühen wir uns jedenfalls, jede und jeden miteinzubeziehen, denn es geht um unsere Existenzgrundlage“, so Gutschi. Hier ein paar Beispiele – mit großer Wirkung.
Kinder sind „Lebensräumen auf der Spur“
Im Zuge dieses Umweltbildungsprojektes werden jedes Jahr 80 Schulklassen im Großraum Salzburg betreut und naturschutzrelevante Inhalte in speziellen Unterrichtseinheiten vermittelt. Gerade in Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche immer weniger Kontakt mit der Natur haben, kommt dem praktischen Heranführen an unsere natürlichen Schönheiten große Bedeutung zu.
Amphibienschutz
Um Amphibien das Überqueren der Straßen zu ermöglichen, werden deren Wanderstrecken im Frühjahr kontrolliert. Im Jahr 2021 wurden an 32 Abschnitten mit insgesamt 14,45 Kilometern an speziellen Schutzzäunen 26.272 Amphibien und Reptilien von zwölf verschiedenen Arten erfasst. Zusätzlich werden an Viehsperren Aufstiegshilfen angebracht, da sie für kleine Wildtiere zu tödlichen Fallen werden können.
Naturnaher Schulgarten
Im Zuge des Projekts wurden an der Landesberufsschule Tamsweg naturnahe Schulgärten angelegt. Auf den umgestalteten, ehemaligen Kurzschnittrasen wurde regionales Wiesensaatgut ausgebracht und die Flächen bieten nun eine bunte Blütenpracht. Die Schülerinnen und Schüler konnten somit hautnah bei der Entstehung des Naturschutzprojektes dabei sein.
Artenschutz Fledermäuse
Es wurden wichtige Maßnahmen für den landesweiten Fledermausschutz umgesetzt, darunter die laufende Betreuung bekannter Quartiere der nachtaktiven Tiere. Auch für fachliche Hilfestellung bei der Renovierung oder bei Funden von Quartieren sowie dem Umgang bei Findlingen wird gesorgt.
Ferienkurs „Gewässerwelten entdecken“
Ziel der Ferienkurse war es, Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren für die heimische Natur zu begeistern und dabei auf spielerische Art und Weise Wissen zu vermitteln. Im Fokus stand, den Lebensraum zu entdecken. Es wurden drei verschiedene Kursprogramme angeboten, die je zweimal stattfanden, wobei zwei Kurse in den Salzachauen und einer im Tauglgries abgehalten wurde.
Goldfische gefährden heimische Arten
Goldfische werden leider immer wieder in natürlichen Gewässern ausgesetzt. Dort vermehren sie sich rasch und stellen eine große Bedrohung für die Amphibien, insbesondere stark gefährdete und vollkommen geschützte Arten wie den Kammmolch oder den Laubfrosch, dar. Die Erhebung des Schadpotenzials durch ausgesetzte Fische, Maßnahmenvorschläge und Öffentlichkeitsarbeit stehen im Fokus des Projekts.
Wildes Wiesensaatgut
Das Vorhaben umfasst den Aufbau einer für Salzburg gebietseigenen Wiesensaatgutproduktion aus Wildbeständen. Mit Hilfe von speziellen Geräten wird regionales Saatgut von ausgewählten Spenderflächen in Zusammenarbeit mit sechs landwirtschaftlichen Partnerbetrieben in den sechs Salzburger Herkunftsregionen gewonnen.
Oichten-Renaturierung
Das Projekt umfasst die Planung und Umsetzung der Renaturierung der Oichten in den Gemeinden Nußdorf und Dorfbeuern auf einem knapp 700 Meter langen Abschnitt nördlich der Berndorfer Landesstraße.
Streuwiesen Adneter Moos
Die Streuwiesen im Adneter Moos werden im Rahmen der Arbeiten in diesem Geschützten Landschaftsteil wieder renaturiert. Dabei werden Bestände von alten, hohen, Fichten und Sträucher entfernt, um die Wiesen für die Bewirtschaftung wiederherzustellen.
Sumpf-Siegwurz
Im Europaschutzgebiet „Streuwiese am Salzweg“ wurde 2016 mit Maßnahmen zur Bestandsstützung und –stärkung der Sumpf-Siegwurz im Rahmen eines über fünf Jahre laufenden Projekts begonnen. Bei dieser Streuwiese handelt es sich um einen Hotspot der Artenvielfalt am Fuß des Untersbergs. Der Bestand der seltenen Sumpf-Siegwurz erwies sich dort auch 2020 und 2021 als stabil. , Tel. +43 662 8042-4921, Mobil: +43 664 5917126, E-Mail: [email protected]
Redaktion: Landes-Medienzentrum
Quelle: Land Salzburg