Nehammer: Brutale Attacke auf Polizisten zeigt Ablehnung von Grundwerten
Parallelgesellschaften dürfen in Österreich keinen Platz haben = Schwerpunktaktionen nach Vorbild Favoriten für alle Bundesländer angeordnet
Wien (OTS) - „Diese brutale Attacke auf einen Polizisten zeigt den mangelnden Respekt und die Ablehnung von Grundwerten unserer Gesellschaft“, sagt Innenminister Karl Nehammer am 3. Juni 2021 nach der Verkehrskontrolle am Vortag in Linz, bei der ein Polizist von einem Fahrzeuglenker 50 Meter mitgeschleift worden war. Extremismus, egal, ob religiös oder politisch motiviert, sei Gift für unser friedliches Zusammenleben, ergänzte der Innenminister. „Wir dürfen den Angriff auf unsere rechtsstaatlichen Werte nicht tolerieren, und Parallelgesellschaften, die den Rechtsstaat ignorieren und sogar angreifen, dürfen in Österreich keinen Platz haben.“
Bundesweite Schwerpunktaktionen
„Ich habe für die kommenden Wochen, nach Vorbild der erfolgreichen Schwerpunktaktionen in Wien-Favoriten, ähnliche Maßnahmen in enger Abstimmung zwischen den Landeskriminalämtern und dem Verfassungsschutz für alle Bundesländer angeordnet“, betonte Nehammer. „Die Vernetzung zwischen Kriminalität und Extremismus ist auf Grund internationaler Erfahrungen evident.“
Polizist bei Verkehrskontrolle 50 Meter mitgeschleift Linzer Polizisten wollten am 2. Juni 2021 einen Pkw zu einer Verkehrskontrolle anhalten. Der Lenker flüchtete und hielt während der Flucht wiederholt sein Handy mit Koran-Bildern aus dem Fenster. Erst nach mehreren Versuchen konnte der Lenker angehalten werden. Während ein Polizist die Fahrertür öffnete, versuchte ein weiterer Beamter von der Beifahrerseite aus, den Fahrzeugschlüssel abziehen. Plötzlich fuhr der Lenker wieder an und schleifte den Beamten auf der Fahrerseite etwa 50 Meter weit mit. Erst nachdem das Fahrzeug des Lenkers im Bereich der Ausfahrt Dornach mehrmals gerammt wurde, gelang die Anhaltung. Da sich der Mann in seinem Pkw eingesperrt hatte, wurde die Fahrertür gewaltsam geöffnet. Der Mann konnte schließlich unter massivem Widerstand festgenommen werden. Weitere Ermittlungen werden unter Einbeziehung des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung geführt.
Die zwei verletzten Polizisten wurden in Krankenhäusern in Linz ambulant behandelt. Der 26-jährige Verdächtige erlitt bei der gewaltsamen Öffnung der Fahrertür ebenfalls Verletzungen.