Neuausrichtung - Land Burgenland bündelt Fördermanagement bei Wirtschaftsagentur

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Landesrat Dr. Leonhard Schneemann (Mitte) und die Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, Mag. Michael Gerbavsits (l) und Mag. Harald Zagiczek (r) präsentierten die Neuerungen zur Bündelung der Wirtschaftskompetenz im Burgenland.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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Landesrat Dr. Leonhard Schneemann (Mitte) und die Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, Mag. Michael Gerbavsits (l) und Mag. Harald Zagiczek (r) präsentierten die Neuerungen zur Bündelung der Wirtschaftskompetenz im Burgenland.
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Landesrat Dr. Leonhard Schneemann (Mitte) und die Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, Mag. Michael Gerbavsits (l) und Mag. Harald Zagiczek (r) präsentierten die Neuerungen zur Bündelung der Wirtschaftskompetenz im Burgenland.
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27 Dez 22:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Zuständigkeiten der RMB gehen ab 1. Januar zu Wirtschaftsagentur Burgenland und Amt der Landesregierung über, LR Schneemann: „Gebündelte Wirtschaftskompetenz für das Burgenland“

Nach der Umfirmierung der von Mag. Harald Zagiczek geführten Wirtschaft Burgenland GmbH in Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH und der Einsetzung von Mag. Michael Gerbavsits als zweiten Geschäftsführer, wird es ab dem 1. Januar 2022 abermals zu Neuerungen in der Landesgesellschaft kommen. Dies gab Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann in einer Pressekonferenz heute, Montag, bekannt. Konkret geht es um die Integration von Zuständigkeiten, die bislang von der Landestochter Regionalmanagement Burgenland GmbH (RMB) wahrgenommen werden. „Wir haben vor einigen Monaten die Grundsatzentscheidung getroffen, das Fördermanagement des Landes Burgenland neu auszurichten. Dadurch sollen im Burgenland Synergien zukünftig noch stärker genutzt und Effizienzen gesteigert werden“, so Schneemann. Im Zuge dieser Neustrukturierung werden die Zuständigkeiten der Regionalmanagement Burgenland GmbH einerseits von der Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH und andererseits vom Amt der Burgenländischen Landesregierung wahrgenommen werden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben nahtlos in Beschäftigung“, versichert Schneemann.


Die im 100-prozentigen Eigentum des Landes stehende Regionalmanagement Burgenland GmbH wurde 1995 zur Abwicklung von EU-Förderprojekten gegründet. Ihre Eingliederung in die Wirtschaftsagentur des Landes und das Amt der Burgenländischen Landesregierung ist Teil der Neuausrichtung des Fördermanagements im Burgenland. Dabei werden alle Förderangelegenheiten im Sinne einer schlanken und effizienten Verwaltung gebündelt.

Künftig werden die strategische Steuerung und das Monitoring sämtlicher Förderungen im nationalen und europäischen Kontext sowie die Abwicklung der Förderungen des Europäischen Sozialfonds beim Land Burgenland stattfinden. Die Bereiche EU-Programmmanagement und Monitoring aus der RMB sind zukünftig im Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 9 – EU, Gesellschaft und Förderwesen angesiedelt.

Für die Wirtschaftsförderungen wird ein one stop shop für Antragstellerinnen bzw. Antragsteller in der Wirtschaftsagentur geschaffen. Dies soll eine noch zielgerichtetere und erfolgreichere Förderabwicklung ermöglichen, um den Unternehmen aber auch allen anderen betroffenen Stakeholderinnen und Stakeholdern die größtmögliche Unterstützung zu bieten. Aus der RMB werden die Agenden betreffend INTERREG, Europe Direct, Projektmanagement und Controlling übernommen.

„Mit diesen weitreichenden strategischen Änderungen möchten wir den Erfolgsweg der burgenländischen Wirtschaft fortschreiben“, so Schneemann.


Umfassendes neues Portfolio für Wirtschaftsagentur Burgenland

Die Wirtschaftsagentur Burgenland wird ab Jahresbeginn in sechs Säulen abgebildet:
· Beteiligungen
· Forschung & Innovation
· Regionalentwicklung
· Förderungen IBW-EFRE, ELER, Additionalität
· Förderungen national
· Investorenservice

Im Bereich der Beteiligungen kommt es durch die Zusammenführung der zwei Risikokapitalfonds zu Effizienzsteigerungen. Mit den beiden Risikokapitalfonds ATHENA Burgenland Beteiligungen AG (seit 2002) und BRB Burgenländische Risikokapital Beteiligungen AG (seit 2010) stehen der burgenländischen Wirtschaft etablierte Finanzierungsinstrumente und Beteiligungsmittel mit einem Fondsvolumen von rd. 46 Mio. Euro zur Verfügung.

Seit Gründung der ATHENA Burgenland (2002) und des BRB-Fonds (2010) wurde Eigenkapital in mehr als 40 Beteiligungsunternehmen mit einem Transaktionsvolumen in Höhe von rund 70 Mio. EUR investiert. Damit wurden rund 240 Mio. Euro an Fremdkapital ausgelöst und alleine in diesen Beteiligungsunternehmen konnten dadurch rund 2.500 Arbeitsplätze geschaffen bzw. abgesichert werden. Insgesamt umfasst das Beteiligungsportfolio der Wirtschaftsagentur Burgenland mittlerweile über 30 Unternehmen.

Der Unternehmensbereich „Forschung & Entwicklung“ wurde heuer in der Wirtschaftsagentur neu eingerichtet. Das soll dazu beitragen, die wirtschaftsnahe angewandte Auftragsforschung auszuweiten und so zu einem Wachstum der F&E-Quote beizutragen. Die wissenschaftsgetriebene Forschung verbleibt in der Forschung Burgenland GmbH. Um eine professionelle Zusammenarbeit zwischen den beiden Forschungsgesellschaften sicherzustellen, hat sich die Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH mit 24,9 prozentige Beteiligung an der Forschung Burgenland GmbH beteiligt und übernimmt demnächst den 5 Prozent-Anteil der Landesholding Burgenland GmbH an der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH. „Durch unser aktives Innovationsmanagement und mithilfe einer speziellen Gründer-Förderung sowie der Installierung des Startup Zentrum Südhub, sehen wir uns als Kommunikationsdrehscheibe und aktiver Partner im Vorantreiben von Innovation und in der Weiterentwicklung von Technologien der burgenländischen Wirtschaft“, sagt Michael Gerbavsits.

In der Säule Regionalentwicklung übernimmt die Wirtschaftsagentur Burgenland die Agenden der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, insbesondere Kooperationen mit Slowenien, Ungarn und der Slowakei. Für die neue Periode 2021-2027 stehen für diese Zusammenarbeit zusätzliche Fördermittel in Höhe von ca. 26 Mio. Euro zur Verfügung. Mit der Mobilitätszentrale hat die Wirtschaftsagentur eine wichtige Aufgabe für das Land Burgenland übernommen. Zukunftsthemen wie CO2-Reduktion, klimafreundliche Mobilität und Energieeinsparungen, insbesondere in Zusammenhang mit Digitalisierung, zählen zu den zentralen Schwerpunkten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den heimischen Naturparken in Hinblick auf die Verbindung von Naturschutz - sanfter Tourismus und Kreislaufwirtschaft wird auch in den nächsten Jahren vom Naturparkmanagement in der Wirtschaftsagentur aus fortgesetzt.

Seit dem EU-Beitritt hat sich das Burgenland zu einer der Vorzeigeregionen Europas entwickelt. „Die Wirtschaftsagentur setzt einerseits wirtschaftspolitische Maßnahmen durch Beteiligungen und aktive Betriebsansiedlungen. Andererseits wird den Unternehmen ein umfangreiches Paket aus Förderprogrammen, eigenen Finanzierungsgesellschaften und zahlreichen Services angeboten. Das Investorenservice bietet Dienstleistungen und Unterstützung z.B. bei der Bereitstellung einer Immobilie, der Beratung beim Kauf, der Förderabwicklung, Genehmigungsverfahren, Behörden wegen an“ erklärt Zagiczek.

Vorrangige Aufgabe der Wirtschaft Burgenland GmbH ist es, die gesamte Wirtschaftsförderung für das Land Burgenland gemäß dem Landes-Wirtschaftsförderungsgesetz 1994 – WiföG abzuwickeln.

Im Bereich der Förderungen wurden 2021 439 Förderansuchen genehmigt. Es konnte dadurch ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 217,7 Mio. Euro im Burgenland ausgelöst werden. In Summe sind Fördermittel aus EU, Bund und Land in Höhe von 25,6 Mio. Euro in die burgenländische Wirtschaft geflossen. Des Weiteren wurden Haftungsübernahmen für Wachstumsfinanzierungen von Burgenländischen Unternehmen im Gesamtausmaß von rd. 8 Mio. Euro alleine 2021 getätigt. Eine Evaluierung ergab, dass ein öffentlicher Förder-Euro fünf Euro Förderungen aus Privatkapital auslöst. Die Wirtschaft wird dadurch massiv angefacht. Die laufende Entwicklung von maßgeschneiderten Förderprogrammen zählt insbesondere im Hinblick auf die Stärkung des Burgenlandes als Wirtschaftsstandort sowie den Ausbau und die Attraktivierung der burgenländischen Tourismusbetriebe zu einem wichtigen Aufgabenbereich.

Eng mit diesem Erfolgsweg verknüpft sind das Förderwesen der Europäischen Union sowie das Additionalitätsprogramm von Bund und Land Burgenland. Im Burgenland zielt die Förderung besonders auf Wachstum und Beschäftigung in strukturschwächeren Regionen ab. Weitere Kernthemen sind die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation, Klimawandel und Energie sowie die Förderung von Bildung und Gleichbehandlung. 181,8 Mio. Euro an Fördermittel wurden bisher alleine in den EU-Förderschienen für Investitionen in Wachstum und Beschäftigung bzw. den Additionalitätsprogrammen bewilligt. Genehmigt wurden diese Summen in den Jahren 2014-2020 für 1.358 Projekte mit geplanten Projektkosten von mehr als 356,5 Mio. Euro. Für den Programmzeitraum 2014-2020 wurden rund 72,3 Mio. Euro an Fördergeldern aus den Strukturfondstöpfen EFRE und ESF zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Standbein der Wirtschaftsagentur Burgenland ist das Investorenservice. Die Businessparks gelten als wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Die Wirtschaftsagentur Burgenland betreibt Businessparks in Kittsee, Parndorf/Neusiedl am See, Müllendorf, Heiligenkreuz. „Die Wirtschaftsagentur Burgenland ist stets bemüht, den Wirtschaftsstandort Burgenland für neue Betriebe interessant zu machen. Unsere oberste Priorität ist es, die bestehenden Arbeitsplätze durch unsere Förderpolitik im Land zu stärken und neue Betrieb ins Land zu holen“, sagt Harald Zagiczek. Seit Jahresbeginn konnte bereits der Startschuss für den interkommunalen Businesspark Mittelburgenland und den interkommunalen Businesspark Rudersdorf/Deutsch Kaltenbrunn erfolgen.


Quelle: Land Burgenland



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