Wien: Neubau - Park nach Vally Wieselthier benannt
Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) hat heute, Mittwoch, einen Park in der Stiftgasse in Neubau nach der Keramikkünstlerin Vally Wieselthier benannt. Die kleine Grünfläche an der Ecke zur Burggasse musste bisher ohne Namen auskommen. „Die Bezirksvorstehung verfolgt die Politik, neue Verkehrsflächen oder Plätze nach Frauen zu benennen, um damit die Repräsentation von Frauen im öffentlich Raum zu verstärken“, sagte Reiter, der sich „über den einstimmigen Beschluss in der Bezirksvertretung über die Umbenennung freut“. Der neue Park leiste einen Teil zur Sichtbarmachung von Frauen in der Öffentlichkeit, Mädchen aus der benachbarte Volksschule Stiftgasse könnten sich Wieselthier zum Vorbild nehmen, so der Bezirkschef.
Zur Person Vally Wieselthier
Valerie „Vally“ Wieselthier war eine Wiener Künstlerin der Wiener Zwischenkriegszeit und international erfolgreich: Sie begeisterte mit ihren Keramikfiguren im Art Déco-Stil. Die 1895 geborene Tochter eines Rechtsanwalts studierte von 1914 bis 1920 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Koloman Moser und später bei Josef Hoffmann. Bereits ab 1917 arbeitete sie bei der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse, 1922 eröffnete Wieselthier ihre eigene Keramikwerkstatt, die sie fünf Jahre später inklusive aller Modellrechte an die Wiener Werkstätte verkaufte, um ebendort die erste weibliche Leiterin der Keramikabteilung zu werden. Ihre Figuren stellte sie international aus und übersiedelte schließlich in die USA, wo sie ein eigenes Atelier eröffnete und eine zentrale Rolle in der Entwicklung der amerikanischen Keramikproduktion spielte. Wieselthier starb 1945 in New York an Magenkrebs. / nic
Quelle: Stadt Wien