Neue 2-Euro-Münze ab 1. Juli im Umlauf
Foto: Münze Österreich AG
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Heute wurde das Geldstück vom Generaldirektor der Münze Österreich AG an Bundesminister Martin Polaschek und Staatssekretärin Claudia Plakolm übergeben.
Wien (OTS) - 2022 feiern die Länder der EU-Währungsunion „35 Jahre Erasmus-Programm“ und das mit einer besonders gestalteten 2-Euro-Münze. Ab 1. Juli sind die besonderen Münzen dann Zahlungsmittel im gesamten Euroraum.
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek: "Eine eigene Euro-Sondermünze und ein Euromünzsatz "Erasmus-Programm" zum 35jährigen Bestehen in Europa holen dieses wichtige Bildungsprogramm einmal mehr vor den Vorhang. Erasmus+ zählt zu den beliebtesten EU-Förderprogrammen und Österreich ist seit nunmehr 30 Jahren, seit 1992, dabei - 350.000 Österreicherinnen und Österreicher konnten Europa für sich entdecken, Erfahrungen sammeln und Freundschaften für das Leben knüpfen. Besonders freut es mich, dass Erasmus+ mittlerweile verstärkt auch für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrlinge zugänglich ist. Damit wurde neben den Studierenden der Kreis für dieses Projekt erweitert und ermöglicht dieses europäische Erlebnis schon in der Schulzeit und während der Lehrlingsausbildung. Neue Perspektiven, neue Horizonte so lautet das Motto der neuen Programmperiode und so sollen am Ende der neuen Programmperiode 2027 weitere rund 330.000 Menschen aus allen Bildungsbereichen in ganz Europa Erfahrungen gesammelt haben."
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: "Erasmus+ ist die perfekte Möglichkeit für junge Menschen, Gleichgesinnte aus anderen Ländern kennenzulernen, sich auszutauschen und dabei zu spüren, was es heißt, Teil der Europäischen Union zu sein. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist wegweisend für den Frieden innerhalb der Länder der EU und damit wichtiger denn je. Ich lade jeden jungen Menschen in Österreich sehr herzlich ein, sich im Jubiläumsjahr an den vielen verschiedenen Erasmus+ Projekten zu beteiligen."
Die österreichischen 2-Euro-Münzen „35 Jahre Erasmus Programm“ werden in einer Auflage von nur 1 Million Stück ausgegeben.
Wie kommt man am besten an die Münze? Für Private sind diese Geldstücke zum Nennwert in Rollen zu 25 Stück direkt bei der Münze Österreich erhältlich.
Viele Menschen schauen aufs Geld in ihren Brieftaschen. Nicht nur aus Gründen der Sparsamkeit, sondern auch, weil seltene Motive auf den Geldstücken begehrt sind und zum Sammeln einladen. Gerade die Gruppe der 2-Euro-Freunde ist in vielen Ländern groß, es gibt zahlreiche Websites und Foren, in denen sich Sammler rege austauschen. Bietet sich hier doch die Gelegenheit, im Alltag - etwa im Retourgeld - außergewöhnliche Stücke ohne Aufgeld zu entdecken, zu sammeln und zu tauschen. Manche dieser Münzen sind mittlerweile sehr gefragt und werden zu höheren Sammlerwerten gehandelt. Ein regelmäßiger Blick in die Geldbörse lohnt also.
Die „Erasmus-Münzen“, die in den einzelnen Euro-Ländern mit jeweils auf das Ausgabeland abgestimmten Motiven erscheinen, tragen auf der einen Seite das gewohnte Landkartenmotiv. Auf der anderen Seite ist die Interpretation des Gemäldes „Bildnis des schreibenden Erasmus von Rotterdam“ (1523) von Hans Holbein dem Jüngeren zu sehen. Den Hintergrund bildet ein Netzwerk aus Linien, das für den geistig-kulturellen Austausch zwischen Studierenden verschiedener Nationen steht. Partiell erhabene Stellen im Netzwerk lassen die Zahl „35“ erahnen, die auf die Jahre des Bestehens des Erasmus-Programms Bezug nimmt.
Wer war dieser Erasmus, nach dem ein EU-Förderprogramm benannt wurde? Vor bald einem halben Jahrtausend in Basel verstorben, gilt Desiderius Erasmus von Rotterdam bis heute als bedeutender Humanist, Philologe, Kirchenkritiker und als ein Wegbereiter der Aufklärung. Er war ein Kosmopolit der Renaissance, der in vielen Ländern Europas wirkte. 1509 verfasste er seine berühmteste Schrift „Lob der Torheit“. In ihr heißt es, dass die Menschen um Erlösung von allen möglichen Nöten bitten, nicht aber um die Befreiung von der Torheit. In diesem zur Weltliteratur zählenden satirischen Werk nimmt Erasmus die vielen Facetten der menschlichen Unverständigkeit ins Visier. Dieser entgegenzuwirken ist auch Aufgabe des Erasmus-Programms: 1987 vom europäischen Ministerrat beschlossen, ermöglicht es Aufenthalte von Studierenden, Schülern, Lehrlingen, Lehrenden und vielen mehr und fördert europäische und globale Kooperationen. Die Programmgeneration 2021 bis 2027 setzt Schwerpunkte beim digitalen Wandel sowie bei der Bekämpfung des Klimawandels und legt überdies einen besonderen Wert auf Inklusion.
Jakob Calice, OeAD-Geschäftsführer: "Vor Erasmus+ gab es viele Vorläuferprogramme, die gebündelt als Erasmus+ eine Kraft entwickelten. Der Namensgeber Erasmus von Rotterdam ist gut gewählt -der Humanist lebte und arbeitete in vielen Ländern Europas. Als nationale Agentur für die Umsetzung dieses großartigen Bildungs- und Jugendprogramms der EU ist es dem OeAD ein großes Anliegen, dass möglichst viele Menschen von diesem Programm und seinen Vorteilen wissen. Wir danken allen, die uns dabei unterstützen, das zu promoten!"
Quelle: OTS