Wien: Neue Fernwärme-Pumpstation stärkt Wiener Fernwärmenetz
Foto: PID/Bubu Dujmic
Pumpstation „Donauleitung“ erhört Transportkapazität auf das Maximum und sichert effiziente Fernwärmeversorgung für zukünftigen Mehrbedarf
Damit umweltfreundliche Fernwärme in ganz Wien gut und sicher verteilt werden kann, ist entsprechende Infrastruktur notwendig. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen ‚Raus aus Gas‘ und das geht nur mit dem Ausbau alternativer Heizformen. Fernwärme ist dabei die effizienteste Möglichkeit der Wärmeversorgung für eine Großstadt wie Wien und außerdem vergleichsweise umweltschonend. Ein gut ausgebautes und leistungsstarkes Fernwärmenetz bildet die Basis für ein klimaneutrales Wien“, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Wiener Stadtwerke.
Ausgehend von den großen Wärmeerzeugungsanlagen in Simmering, wie den Müllverbrennungsanlagen Pfaffenau und Simmeringer Haide, dem Kraftwerksstandort und künftig der Großwärmepumpe bei der ebswien Kläranlage, wird die bestehende Fernwärmeleitung Richtung Stadt durch die neue Pumpstation verstärkt. „Ein starkes und leistungsfähiges Fernwärmenetz sowie die Dekarbonisierung der Fernwärme werden den Weg ‚Raus aus Gas‘ möglich machen. An beidem arbeiten wir mit Hochdruck! Die neue Pumpstation wird helfen, bestehende und zukünftige Stadtentwicklungsgebiete entlang des Donauufers zuverlässig mit Fernwärme zu versorgen“, so Karl Gruber, Wien Energie-Geschäftsführer.
Wien Energie hat die Wiener Netze im Frühjahr 2021 mit dem Bau der neuen Pumpstation in der Umkehrschleife der Autobuslinie 77A für die Fernwärmeversorgung Wiens beauftragt. Heute wurde die Pumpstation offiziell in Betrieb genommen. „Die neu errichtete Fernwärmepumpstation Wehlistraße „Donauleitung“ ist ein wichtiger Baustein für den Fernwärme-Ausbau. Moderne hocheffiziente Pumpen verteilen die Fernwärme in Wien“, so Gerhard Fida, Geschäftsführer der Wiener Netze.
Mehr Druck und mehr Leistung – mehr Fernwärme
Durch die neuen Pumpen wird der Vorlaufdruck angehoben und so der Abtransport zusätzlicher Wärmemengen, wie beispielsweise der Großwärmepumpe bei der ebswien Kläranlage, die ab 2027 112.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen wird, gewährleistet. Außerdem kann durch Nutzung der maximalen Transportkapazität der zukünftige Mehrbedarf an Fernwärme in Wien bedient und die Versorgungssicherheit von bereits bestehenden Fernwärme-Kund*innen erhöht werden. Jede der beiden neuen Pumpen transportiert 3.000 m³ heißes Wasser pro Stunde, was umgerechnet 3 Millionen Liter Wasser oder einem Fassungsvermögen von rund 20.000 Badewannen entspricht.
Das Gebäude im Detail
Die Fernwärmepumpstation mit zugehörigen Technikräumen und einem Lagerraum wurde als zweigeschoßiges Gebäude mit Gründach und Fassadenbegrünung gebaut. Das Stahlbeton-Gebäude besteht aus einem Erdgeschoss und einem Untergeschoss. Der Pumpenraum mit den beiden – inklusive Motoren - 5 Tonnen schweren Pumpen befindet sich im Keller. Daran anschließend sind der Lüftungstechnik- sowie der Kältetechnikraum. Im Erdgeschoss befinden sich Traforäume für die notwendige Stromzufuhr, Technikräume sowie ein Lagerraum.
Das Projekt Fernwärme-Pumpstation hat rund 5 Millionen Euro gekostet – ein wichtiger Beitrag für Wien auf dem Weg zur Klimamusterstadt.
Quelle: Stadt Wien