Burgenland: Neue Jugendförderrichtlinien als Startschuss für gemeindeübergreifendes Pilotprojekt

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Jugend-Gemeinderat Stefan Rath (Oberwart) mit Jugendlandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler, Jugend-Gemeinderat Adrian Kubat (Pinkafeld) und Bgm. Mag. Kurt Maczek.
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
30 Apr 17:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Jugendlandesrätin Mag.a (FH) Winkler: „Das Land Burgenland bietet den Gemeinden mit neuen Förderrichtlinien bessere Unterstützung im Bereich der offenen Jugendarbeit.“

Die offene Jugendarbeit begleitet und fördert Jugendliche auf ihrem Weg in die erwachsene Selbstständigkeit und unterstützt sie bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, die an traditionellen institutionellen Bildungs- und Betreuungsorten nicht erfüllt werden können. Vielfach wird offene Jugendarbeit in Gemeinden angeboten. „Das Land Burgenland unterstützt Gemeinden bei der Erfüllung dieser Aufgabe und fördert Personalkosten für offene Jugendarbeit durch verbesserte Förderrichtlinien. Pinkafeld und Oberwart haben auf den Bedarf nach offener Jugendarbeit reagiert und ein gemeindeübergreifendes Pilotprojekt gestartet“, so Jugendlandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler bei der heutigen Vorstellung des Pilotprojektes in Pinkafeld.

Anfang April wurden die neuen Förderrichtlinien des Landes für die offene Jugendarbeit beschlossen, die eine Personalkostenförderung des Landes sicherstellen. Beantragt werden kann die Förderung beim Landesjugendreferat, die Richtlinien sind in vier Förderstufen geteilt. Die Höhe der Unterstützung richtet sich primär nach dem Ausmaß des Anstellungsverhältnisses und der Betreuungszeiten bzw. dem Einsatz der Betreuerinnen und Betreuer. Der Rahmen beträgt zwischen 2.000 und 8.000 Euro pro Jahr. Förderbar sind Personalkosten für offene Jugendarbeit in betreuten Jugendfreizeiteinrichtungen (Jugendzentrum/Jugendtreff) oder in aufsuchenden Formen (mobile Jugendarbeit), die auf eine Mindestdauer von 12 Monaten ausgerichtet ist.

Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek betont in seinen Begrüßungsworten, welch hoher Stellenwert der Jugendarbeit in Pinkafeld eingeräumt wird. Es werde mit einem eigenen Jugendbudget viel investiert, z.B. Funcourt, Workout-Park, Nachwuchsarbeit in Vereinen usw. Die Notwendigkeit der offenen Jugendarbeit sieht Landesrätin Daniela Winkler darin, dass die Jugendzeit eine besondere Phase, ein Entwicklungsprozess sei, in dem wichtige Entscheidungen anstünden. "Eine qualifizierte Betreuung schafft dabei gute Rahmenbedingungen und kann den jungen Menschen in dieser Zeit eine große Unterstützung sein", sagt die Landesrätin.

"Pinkafeld und Oberwart sind ähnlich strukturiert und zwischen den Gemeinden herrscht ein reger Austausch im Schulbereich, aber auch im Freizeit- und Einkaufsverhalten. Daher haben wir ein gemeindeübergreifendes Pilotprojekt gestartet", erklärt Jugendgemeinderat Adrian Kubat aus Pinkafeld.

Ein gemeinsames Team von ausgebildeten Sozialarbeitern aus beiden Gemeinden und dem SOS-Kinderdorf Pinkafeld wird voraussichtlich ab September die Arbeit aufnehmen. Den Jugendlichen soll vor Ort Unterstützung angeboten werden, dabei soll auch die Identifikation mit der eigenen Gemeinde verstärkt werden. Die Gemeinden definieren die Ziele und stellen entsprechende Mittel bzw. Infrastruktur zur Verfügung. Durch die Zusammenarbeit sollen Synergien genützt werden und Jugendliche nicht an den Gemeindegrenzen verloren gehen. Für Landesrätin Winkler ist dieses Projekt für die Region und für das Land ein wichtiges Signal. Ziel ist, die Jugendarbeit in den Regionen flächendeckend zu verankern und die Gemeinden verstärkt mit ins Boot zu holen.

Wichtige Voraussetzung für die Landesförderung ist eine fachliche Qualifikation der Betreuungspersonen, etwa eine Fachhochschule für soziale Arbeit, fachspezifische Hochschullehrgänge (Jugend- und Soziokulturarbeit etc.), fachspezifische Akademielehrgänge und deren Nachfolgeformen oder etwa ein Kolleg für Sozialpädagogik sowie ein Universitätsstudium im pädagogischen oder psychologischen Bereich (mit entsprechender Berufspraxis). Antragberechtigt sind burgenländische Gemeinden, die nach den oben beschriebenen Kriterien offene Jugendarbeit im Ort organisieren und selbst finanzieren. Gefördert werden nur auf Gemeinnützigkeit ausgerichtete Vorhaben.

Für Jugendgemeinderat Stefan Rath aus Oberwart ist dieses Projekt wichtig, um die Gemeinschaft und das Zusammentreffen der Jugendlichen zu fördern. Die Region sei von der Vielfalt durch die Volksgruppen und vielen Religionsgemeinschaften geprägt. Jugendarbeit trage zu einer erfolgreichen Integration bei und baue Differenzen in der Gesellschaft ab. Adrian Kubat, Jugendgemeinderat aus Pinkafeld, will mit dem Projekt die Jugendlichen dort abholen, wo sie sich treffen. Nachhaltige Jugendarbeit kenne keine Grenzen und man wolle in der Region Doppelgleisigkeiten vermeiden. Es gehe darum, Probleme in den unterschiedlichen Strukturen im Vorfeld zu erkennen und anzusprechen. Jugendliche werden eingeladen, das Angebot in der Gemeinde mitzugestalten.

Landesrätin Winkler bedankt sich für dieses Projekt und ist erfreut, dass die Gemeinden diese sozialpolitische Verantwortung gemeinsam wahrnehmen. Besonders in der aktuellen Phase sei es für Jugendliche besonders schwierig, eine positive Perspektive zu finden.

Alle Informationen zur Förderung: Offene Jugendarbeit in Gemeinden - Landesjugendreferat Burgenland (ljr.at)


Quelle: Land Burgenland



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