Salzburg: Neue Langlaufloipe für Zwei- und Vierbeiner auf der Postalm
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Respektiere deine Grenzen / Attraktive Alternativen für ein besseres Miteinander und umfangreiche Informationen
(LK) Ein Miteinander von Mensch und Natur, von Wintersportlern und Wildtieren. Das ist die Aktion „Respektiere deine Grenzen“ des Landes Salzburg. Landesrat Josef Schwaiger bringt es auf den Punkt: „Mit viel Aufklärung, attraktiven Alternativen und wichtigen Partnern in den Skigebieten möchten wir allen bewusst machen, dass es ein Miteinander gibt. Denn der Winter ist für uns Menschen traumhaft, für die Wildtiere eine Überlebensfrage.“
Die Zunge hängt raus, die Pfoten hinterlassen Spuren im Schnee, die Freude an der Bewegung sieht man ihm an und schon geht es in die nächste Runde. „Mavic“ ist mit seinen zwölf Jahren ein Hundesenior, aber auf der Langlaufloipe immer noch schnell. Mit Elisabeth Smejkal-Hayn bildet er ein eingespieltes Team. Die beiden nutzten am traumhaften Montag die neue Langlaufloipe auf der Postalm, wo Hunde explizit erlaubt sind – angeleint natürlich. Dennoch ein neues und auch seltenes Angebot in Salzburg.
Hunde erlaubt auf der Langlaufloipe
„Für mich ist diese Loipe hier heroben eines der vielen Beispiele, dass man mit alternativen Angeboten sowohl den Wintersportlern als auch den Wildtieren ihren Raum gibt“, so Landesrat Josef Schwaiger. Elisabeth Smejkal-Hayn und Lisa Klaushofer vom Heeressportverein Österreichischer Schlittenhundesportclub fügen hinzu: „Diese Möglichkeit findet man nicht oft, die Infrastruktur hier auf der Postalm ist einfach super für unser Training und auch andere Hundebesitzer.“
Schwaiger: „Alternativen und Information.“
Landesrat Schwaiger jedenfalls sieht die Postalm, wo sich viele Jagdreviere und Wildfütterungen befinden, als wichtigen Partner. „Wir hatten in den vergangenen Wochen im Bundesland Salzburg mehrere Risse von Wildtieren durch Hunde. Das sind zu viele und vermeidbar, wenn man sich an die Regeln hält. Wir nehmen den Auftrag im Rahmen von ,Respektiere deine Grenzen‘ Alternativen zu schaffen und gleichzeitig aufzuklären sehr ernst“, betont Schwaiger.
Pilar: „Viele Interessen vereint.“
Den Spagat zwischen vielen Interessen möchte jedenfalls Linus Pilar, Geschäftsführender Gesellschafter des Winterpark Postalm, schaffen. „Wir haben hier viele Jagdreviere, aber auch viele Gäste sowie Grundstücksbesitzer und der Tourismus ist für die gesamte Region sehr wichtig. Mit einer Informationsoffensive und gelebter Praxis möchten wir daher helfen, ,Respektiere deine Grenzen‘ in die Köpfe der Menschen zu bringen. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Platz hat, Mensch und Natur“, so Pilar.
Information an neuralgischen Stellen
Im Winterpark Postalm gibt es daher nicht nur die neue Langlaufloipe, auf der explizit auch angeleinte Hunde erlaubt sind, sondern auch Informationen an wichtigen und frequentierten Stellen. „Zum Beispiel wird auf die Aktion ,Respektiere deine Grenzen‘ unter anderem beim Checkpoint für das LVS-Gerät hingewiesen. Dieser wird von vielen Tourengehern genutzt und so auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Und in Abstimmung mit der Jägerschaft, den Bundesforsten und den Grundstücksbesitzern werden wir auch an weiteren neuralgischen Stellen Schilder aufstellen. Auf rund 30.000 Foldern befindet sich ebenfalls Information zum Thema“, so Pilar.
Burgstaller: „Leinenpflicht ist keine Empfehlung.“
Dass Hunde an die Leine müssen, ist keine Empfehlung, sondern gesetzlich verankert. Darauf weist Projektleiter Christoph Burgstaller hin. „Hier ganz in der Nähe der Langlaufloipe befindet sich zum Beispiel eine Wildfütterung. Da heißt es äußerst Rücksicht zu nehmen, nicht nur, wenn jemand hinschaut. Denn jede Störung des Wildes kann sie vom Fütterungsplatz vertreiben, sie kostet den Tieren außerdem Energie in dieser ohnehin harten Zeit, was tödlich enden kann“, so Burgstaller.
Smejkal-Hayn: „Wir leben es vor.“
Für die Schlittenhundesportler Elisabeth Smejkal-Hayn, ihren Mann Wolfgang Smejkal und Lisa Klaushofer ist die Leinenpflicht für Hunde in der Natur eine Selbstverständlichkeit. „Auch wir arbeiten unermüdlich daran, dass wir als Hundebesitzer aufklären, sozusagen ,schwarze Schafe‘ und Unbelehrbare mit ins Boot holen und überzeugen. Keine leichte Aufgabe, denn oft halten sich einige wenige nicht an die Regeln und alle anderen kommen in Verruf“, so die drei einhellig. Aber sie geben nicht auf, drehen mit Mavic, Scott und ihren anderen vierbeinigen Freunden viele Runden im Schnee der Postalm und sind so ein gutes Beispiel für alle anderen Hundebesitzer.
Botschafterin Alexandra Meissnitzer
Das Land Salzburg hat zusammen mit der „Respektiere deine Grenzen“-Botschafterin Alexandra Meissnitzer bereits vor Weihnachten eine umfangreiche Informationskampagne gestartet. Mit Fernseh- und Radiospots sowie mit Online-Werbung und auf Social Media wurden die wichtigsten Eckpunkte von „Respektiere deine Grenzen“ thematisiert. „Und diesen Schwerpunkt setzen wir auch fort, denn das Miteinander steht im Vordergrund, aber an gewisse Regeln muss man sich einfach halten, damit unsere Lebensgrundlagen Natur, Wald und Wild erhalten bleiben“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Tipps für einen respektvollen Winter
- Hunde in der Natur bitte immer an die Leine nehmen. Grund: Auch sie stören die Wildtiere und verschrecken sie.
- Schilder und Markierungen bitte beachten. Vor allem die Ruhezonen müssen respektiert werden, auf markierten Routen und Wegen bleiben. Grund: So bleibt das Wild möglichst ungestört, flüchtet nicht und verbraucht weniger Energie, was im Winter das Überleben sichert.
- Fütterungsgebiete und schneefreie Äsungsflächen bitte meiden. Grund: Im Winter ist das Futter knapp, das Leben für die Wildtiere im Schnee sehr beschwerlich. Wird die Nahrungsaufnahme gestört, knabbern die Tiere oft Baumwipfel und Rinde ab, ein großer Schaden am Wald entsteht.
- Wiederaufforstungsflächen und Jungwald bitte meiden. Grund: Die Skikanten fügen den Bäumchen Schaden zu.
- Besondere Rücksicht bitte in den Dämmerungs- und Nachtstunden. Grund: Das ist die „Essenszeit“ des Wildes.
- Bitte Ruhe in den Bergen! Das gilt nicht nur, aber ganz besonders zu Silvester. Grund: Auch Lärm schreckt das Wild auf, es verliert bei der Flucht sehr viel Energie im Schnee, und das Überleben im harten Winter ist gefährdet.
- Alles dazu: www.respektieredeinegrenzen.at
Quelle: Land Salzburg