Tirol: Neuer Gesundheitsdirektor und neuer Krisen- und Katastrophenmanager
Foto: Land Tirol/Pichler
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- Dekrete an Elmar Rizzoli und Thomas Pollak überreicht – Amtsantritt am 1. Februar 2021
- Vernetzung zwischen den Säulen des Tiroler Gesundheitssystems soll gestärkt werden
- Breite Vorbereitung auf Naturkatastrophen und Versorgungskrisen: Tirols Krisen- und Katastrophenzentrum startet
Mit 1. Februar 2021 treten Elmar Rizzoli als Leiter der Gruppe „Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement“ und Thomas Pollak als Leiter der Gruppe „Landesdirektion für Gesundheit“ ihr Amt an. LH Günther Platter überreichte den künftigen Gruppenvorständen bereits die Bestellungsdekrete. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Elmar Rizzoli und Thomas Pollak und bin mir sicher, dass für beide Ämter die jeweils richtigen Persönlichkeiten mit den entsprechenden Erfahrungen nun an der Spitze der Gruppen stehen.“ Auf Basis der Empfehlungen des Berichts der unabhängigen ExpertInnenkommission unter der Leitung von Dr. Ronald Rohrer wurde die Geschäftsordnung des Landes Tirol in den Bereichen Gesundheit und Krisen- und Katastrophenmanagement neu strukturiert. „Damit wollen wir uns auf beiden Ebenen noch breiter aufstellen, um die Herausforderungen der Zukunft mit dem Wissen der Vergangenheit und Gegenwart zu meistern – im Sinne der Sicherheit und Gesundheit der Tiroler Bevölkerung“, betont LH Platter.
In der Gesundheitsdirektion werden künftig 110 MitarbeiterInnen tätig sein. Thomas Pollak wird dabei den Abteilungen Gesundheitsrecht und Krankenanstalten, Landessanitätsdirektion, Landesveterinärdirektion und der neu gegründeten Abteilung Pflege vorstehen. „Mein Ziel ist es vor allem, die Kräfte der einzelnen Abteilungen zu bündeln und ein ganzheitlicheres Gesundheitsmanagement in Tirol zu forcieren. Ich sehe mich als Verbindungsstelle zwischen der politischen Ebene und den jeweiligen Fachabteilungen. Die Abteilungen haben sich alle umfassendes und wertvolles Wissen erarbeitet, welches es nun zusammenzufassen gilt“, erklärt Thomas Pollak, der bereits auf über 20 Jahre Erfahrung im Gesundheitsmanagement blicken kann. Zuletzt war der 56-Jährige gebürtige Burgenländer als Verwaltungsdirektor am Bezirkskrankenhaus St. Johann tätig. Zuvor sammelte er auch Erfahrungen im kaufmännischen Bereich der Tirol Kliniken sowie in der Privatwirtschaft.
„Als Verwaltungsdirektor ist es wichtig, Synergien und Kapazitäten zu nutzen. In den kommenden Monaten wird mein Hauptaugenmerk der Pandemiebekämpfung gelten – sie benötigt unsere gesamte Kraft, um auch die Covid-Impfung je nach Verfügbarkeit der Impfstoffe schnellstmöglich in die breite Bevölkerung ausrollen zu können. Mittel- und langfristig möchte ich mich auf ein Mehr an Vernetzung konzentrieren – zwischen den einzelnen Trägern bzw. Säulen des Tiroler Gesundheitswesens wie niedergelassener Bereich, Krankenanstalten und öffentlicher Gesundheitsdienst. Dabei ist mir auch die Digitalisierung ein Anliegen“, sagt Pollak.
Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement: Vorbereitungen für den Ernstfall
Elmar Rizzoli tritt indes mit 1. Februar offiziell die Leitung des „Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement“ an. Der Leiter des Einsatzstabes Corona blickt auf eine militärische sowie verwaltungsorganisatorische Vergangenheit zurück: Über 27 Jahre war Elmar Rizzoli bei der Stadt Innsbruck tätig, baute dort die Mobile Überwachungsgruppe auf. Auch bei zahlreichen Veranstaltungen wie den Planungen der Fußball Europameisterschaft (2008) in Innsbruck, der Youth Olympic Games (2012) oder der Rad WM (2018) war Rizzoli involviert - so auch bei Hochwasser- oder Schneesituationen der vergangenen Jahre in Innsbruck und Umgebung. „Das Thema Sicherheit begleitet mich beinahe seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn – von meinen Tätigkeiten beim Bundesheer bis heute als Leiter des Einsatzstabes. Unabhängig davon zählt in Sachen Sicherheit vor allem eines: einen kühlen Kopf bewahren und mit ruhiger Hand führen. Das ist mir wichtig“, sagt Elmar Rizzoli.
Im neu gegründeten Zentrum werden künftig die Abteilungen Krisen- und Katastrophenmanagement, Feuerwehr- und Rettungswesen, Leitstellenwesen und Landeswarnzentrale sowie Schutz vor Naturgefahren und Evakuierungsmanagement zu finden sein – mit insgesamt in etwa 50 MitarbeiterInnen. „Wir müssen uns für die Herausforderungen der Zukunft wappnen. Pandemien, Blackouts oder Naturkatastrophen: Krisen und Katastrophen kommen meist unerwartet und plötzlich, wie es uns auch die aktuelle Pandemie zeigt. Umso wichtiger ist die Vorbereitung. Wir bauen hier auf einem guten Fundament und stellen uns nun breiter auf – beispielsweise hinsichtlich Versorgungskrisen.“ Dahingehend steht laut Rizzoli auch für ihn derzeit die Pandemiebekämpfung im Vordergrund – mittel- und langfristig gelte es, Katastrophen- und Krisenpläne zu überarbeiten und alle beteiligten MitarbeiterInnen verstärkt für den Ernstfall entsprechend zu schulen bzw. die ganzheitlichen Strukturen zu stärken. „Die aktuelle Pandemie ist anders als eine Naturkatastrophe, die oft nach mehreren Tagen oder Wochen überstanden ist. Wir befinden uns nun seit knapp einem Jahr in einer Ausnahmesituation, in der es lösungsorientiertes Denken und oft rasche Entscheidungen braucht. Dahingehend freue ich mich auf meine künftige Tätigkeit und darauf, neue Strukturen aufzubauen. Ich möchte mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen dazu beitragen, dass Tirol in Sachen Sicherheit noch besser aufgestellt sein wird.“
Quelle: Land Tirol