Salzburg: Neuer „Chef“ für wissenschaftliches Aushängeschild in Salzburg
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leopold
Drei Fragen an Rektor Bernhard Fügenschuh / Seit 2016: Land unterstützt Paris Lodron Universität mit rund 37,4 Millionen Euro
(LK) Der 1. Oktober bedeutet für die Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) in doppelter Hinsicht einen Neuanfang. An diesem Tag beginnt das Wintersemester 2024/25 und der neue Rektor Bernhard Fügenschuh hat seinen ersten Arbeitstag. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat den neuen „Chef“ des wissenschaftlichen Aushängeschildes in Salzburg heute Freitag zu einem Arbeitsgespräch getroffen.
Geistes-, Rechts- oder Naturwissenschaften oder auch die Materialforschung. Die rund 18.000 Studierenden an der Paris Lodron Universität können aus einem breiten, wissenschaftlichen Angebot auswählen. Mit rund 3.000 Mitarbeitenden zählt die Bildungseinrichtung auch zu einem der größten Arbeitgeber im Bundesland. „Das bedeutet einerseits hochwertige und attraktive Arbeitsplätze für Forschende aus der ganzen Welt und andererseits eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Salzburg“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Haslauer: „Visitenkarte Salzburgs.“
Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist die Paris Lodron Universität die wissenschaftliche Visitenkarte Salzburgs. „In den vergangenen acht Jahren hat das Land die Bildungseinrichtung mit rund 37,4 Millionen Euro unterstützt. Dieses Jahr haben wir für Forschung und Innovation an der PLUS rund 4,4 Millionen Euro budgetiert. Dabei liegt der Landesregierung die stetige Entwicklung der PLUS am Herzen. Aktuelle Leuchtturmprojekte für den Forschungsstandort Salzburg sind hier definitiv die Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften oder die Ludwig-Boltzmann-Institute für digitale Gesundheit und Prävention sowie Nanovesikuläre Präzisionsmedizin.“
Schwerpunktthema Digitalisierung
Bernhard Fügenschuh tritt in 24 Tagen sein Amt als neuer Rektor der Paris Lodron Universität an. Davor war er seit 2006 Professor für Strukturgeologie und Geodynamik an der Universität Innsbruck. 2016 wurde er dort Vizerektor für Lehre und Studierende. Im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) informiert der Neo-Rektor über seine Pläne und Schwerpunkte für die größte Bildungseinrichtung im Bundesland.
LMZ: Sie treten ihr neues Amt als Rektor am 1. Oktober an. Welchen Stellenwert hat die Paris Lodron Universität für Sie?
Fügenschuh: Ich habe die Paris Lodron Universität in den vergangenen Jahren stets verfolgt. In den Geisteswissenschaften war die Universität immer stark. In den vergangenen Jahren wurde zusätzlich im Bereich MINT intensiv nachgerüstet. Eine deutliche Sichtbarkeit mit vielen erfolgreichen Formaten entwickelte die Bildungseinrichtungen in der Digitalisierung und bei Life Sciences. Seit meiner Bestellung zum Rektor hat die PLUS meine volle Aufmerksamkeit, ich bereite mich gewissenhaft auf die Aufgabe vor und die Vorfreude auf den 1. Oktober steigt von Tag zu Tag.
LMZ: Welche Schwerpunkte in Punkto Wissenschaft und Forschung möchten Sie als Rektor setzen?
Fügenschuh: Es wird sich vieles um die Frage der Digitalisierung drehen. Wie können wir die Digitalisierung etwa in den Lehramtsstudien und bei Forschungsfragen aller Fakultäten implementieren – sie soll zur gelebten Realität werden. Ein weiterer Schwerpunkt betrifft jene Forschungsbereiche, in der die Paris Lodron Universität bereits jetzt einen guten Ruf genießt. Ebenfalls möchte ich strategische Partnerschaften mit anderen Universitäten ausbauen und die Chancen des CIVIS-Netzwerks bestmöglich nützen.
LMZ: Welche Entwicklungsschritte soll die Paris Lodron Universität 2028 gesetzt haben?
Fügenschuh: Im Bereich der Lehre soll es in Salzburg das innovativste Angebot Österreichs geben. Wichtig wird auch die Umsetzung des neuen Lehramtsstudiums sowie des Psychotherapie-Master sein. Für den Wissenschaftsstandort Salzburg möchte ich gerne die Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort, der PMU und dem Mozarteum, ausbauen um als Standort noch stärker und attraktiver zu werden.
Eckdaten zur Paris Lodron Universität
- Studierende: rund 18.000
- Jährlich rund 1.800 Studienabschlüsse
- Rund 2.940 Mitarbeitende, davon 2.060 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
- Sechs Fakultäten bieten 34 Bachelor-, zwei Diplom-, 40 Master-, elf Doktor- und 25 Lehramtsstudien mit zwei Spezialisierungen. Darüber hinaus gibt es 20 Studienergänzungen und 36 Universitätslehrgänge.
- Erstmalige Gründung 1622 - Wiedergründung mit vier Fakultäten 1962
- Rund 100 Universitätspartnerschaften auf sechs Kontinenten
- Jährliches Budget von rund 150 Millionen Euro
- Personen aus mehr als 130 Nationen studieren an der PLUS
- Bekannte Absolventinnen und Absolventen (Auswahl):
- Leopold Mozart (Vater von Wolfgang Amadeus Mozart)
- Helga Rabl-Stadler (Langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele)
- Karl-Markus Gauß (Schriftsteller)
- Raffaela Schaidreiter (Trägerin René-Marcic-Preis 2024)
- Manfred Perterer (Chefredakteur Salzburger Nachrichten)
- Alexandra Föderl-Schmid (Journalistin Süddeutsche Zeitung)
- Erich Hackl (Schriftsteller)
- Eva Linsinger (Stv. Chefredakteurin des Nachrichtenmagazins „Profil“)
Quelle: Land Salzburg