Salzburg: Neues Forschungsgebäude am Campus Kuchl
Foto: FH Salzburg/Neumayr/Leopold
Multifunktionaler Prüfstand für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei Gebäuden / Land fördert mit 1,1 Millionen Euro
(HP) Twin2Sim heißt ein neues Forschungsgebäude, das auf dem Campus Kuchl bis Dezember dieses Jahres entsteht. Es eröffnet erstmals in Österreich die Möglichkeit, passivhaustaugliche Holzbauten wissenschaftlich zu untersuchen. „Mit diesem vom Land kofinanzierten Projekt leistet die Fachhochschule Salzburg einen wesentlichen Beitrag zu dem im Regierungsprogramm forcierten Ausbau des Wissenscampus Kuchl als Kompetenz- und Transferzentrum im Bereich Bioökonomie, alpines Bauen und Holz“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer beim Spatenstich.
Twin2Sim ist eines der größten Forschungsvorhaben, das die FH Salzburg in ihrem 25-jährigen Bestehen umsetzen wird. Die Hälfte der Gesamtkosten von 2,2 Millionen Euro kommt vom Land. „Der Standort Kuchl ist ein Hotspot der nachhaltigen Materialforschung. Um diese Vorreiterrolle weiterzuentwickeln, werden nun die nächsten Schritte gesetzt. Wir erwarten uns praxisnahe Forschung in enger Kooperation mit der heimischen Wirtschaft. Verbunden mit dem Auftrag, das gewonnene Know-how zu teilen, wird auch der Wirtschaftsstandort Salzburg nachhaltig gestärkt“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Firmen bereits in den Startlöchern
Das hohe Interesse von vielen Unternehmen unterstreicht dies eindrucksvoll. So wurden bereits mehr als 200.000 Euro an Drittmitteln eingeworben. Etliche renommierte regionale und nationale Unternehmen starten mit der Fertigstellung des Gebäudes eigene Forschungsprojekte mit der FH Salzburg.
Prüfung auf Herz und Nieren
Der neue Komplex besteht aus einem multifunktionalen Versuchsgebäude mit 20 hochwertigen Arbeitsplätzen für das Forschungspersonal, Prüfräumen, einem Multifunktionslabor sowie einer Manipulationshalle. In einem Prüfstand können komplexe Gebäudehüllen eingehend untersucht werden, auch ihre Schallschutzeigenschaften. In den Versuchsräumen werden Bauteile der Gebäudehülle eingebaut, einem langfristigen Monitoring unterzogen und gebäudetechnische Systeme analysiert. Alle Bauteile und Systeme werden in Simulationen abgebildet. In Folge werden weitere Entwicklungen an diesen digitalen Zwillingen durchgeführt – daher auch der Name Twin2Sim.
Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz
„Mit Twin2Sim gewinnen wir neue Erkenntnisse, wie Gebäudetechnik, Bauteile, Raum und Mensch zusammenwirken. Neue Bauteile werden entwickelt und erprobt. Die Einrichtung soll für und mit der Wirtschaft neue Informationen, Lösungen und Produkte ermöglichen, um den Energiebedarf in Gebäuden zu verringern und um klimaneutrale Gebäude bei hoher Behaglichkeit und Nutzerfreundlichkeit zu verwirklichen. Twin2Sim wird somit einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und effizienten Gebäudebetrieb leisten“, erläutert Projektleiter Michael Grobbauer von der FH die Vision des Forschungsvorhabens.
Quelle: Land Salzburg