Oberösterreich: Neues Löschsystem für brennende Traktionsbatterien bei Elektrofahrzeugen.

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Neues Löschsystem für brennende Traktionsbatterien bei Elektrofahrzeugen
Foto: Rosenbauer International AG
08 Okt 05:17 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Sicherer Einsatz aufgrund kurzer Aufenthaltszeit am brennenden Fahrzeug und Systemaktivierung mit ausreichendem Abstand - Effiziente Brandbekämpfung durch Kühlen der Module und Zellen im Akkugehäuse - Leaduser bestätigen die Effizienz und Ergonomie des Systems

    Rosenbauer bringt ein neues Löschsystem für brennende Traktionsbatterien bei Elektrofahrzeugen auf den Markt. Mit dem System können Hochvolt-Batterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie sicher und effizient gelöscht werden. Es ermöglicht eine direkte Kühlung der Batteriemodule bzw. der Zellen innerhalb der Module und damit einen schnellen Stopp der Kettenreaktion der durchgehenden Zellen. Die Sicherheit der Einsatzkräfte stand bei der Entwicklung an erster Stelle und wird dadurch erreicht, dass sich die Bediener nur für sehr kurze Zeit in der Nähe des brennenden Fahrzeuges aufhalten und das System aus sicherer Entfernung aktiviert wird. Das Löschsystem bringt das Löschwasser genau dorthin, wo es benötigt wird: zur Kühlung der Zellen und Module in das Akkugehäuse. Dadurch wird sehr ressourcenschonend gelöscht und die Ausbreitung der Rauchgase auf ein Minimum reduziert.

    Funktionsbeschreibung Das System besteht aus zwei Hauptbestandteilen, einer Lösch- und einer Bedieneinheit, welche mit Schläuchen miteinander verbunden werden. Die Löscheinheit wird am Akku positioniert und, sofern notwendig, an der Karosserie oder anderen Punkten abgestützt. Die bevorzugte Position ist zwischen Fahrbahn und Fahrzeug, wenn das Fahrzeug auf allen vier Rädern steht. Es ist auch möglich, das System über den Innen- und Kofferraum bzw. bei seitlich oder am Dach liegenden Fahrzeugen von der Oberseite eindringen zu lassen. Aktiviert wird das System über die Bedieneinheit mit ausreichend Abstand zum Fahrzeug (ca. 8 Meter). Der Löschdorn wird mit einer Kraft von mehreren Tonnen in den Akku getrieben und das Löschwasser durch die perforierte Löschlanze direkt im Inneren des Akkus ausgebracht. Das Wasser füllt das Akkugehäuse vollständig und führt damit zu einer effizienten Kühlung. Die Wassermenge eines normalen TLF/HLF reicht aus, um den Löscherfolg sicherzustellen. Für die Versorgung mit Löschwasser ist eine Normaldruck-Pumpe ausreichend. Nachdem der Akku soweit gekühlt wurde, dass die Zelltemperatur in einem sicheren Bereich liegt, ist das Fahrzeug für den Abtransport bereit. Das Löschsystem kann während des Transports (und am Quarantäneplatz) im Akku verbleiben. Dadurch lässt sich jederzeit rasch wieder Wasser in das Akkugehäuse einbringen, und zwar unabhängig davon, ob das Fahrzeug mit einem Abrollbehälter Mulde oder auf einem Abschleppfahrzeug mit Brandbegrenzungsdecke transportiert wird.

    Technologie bestätigt Das System wurde in zahlreichen Brandtests von Rosenbauer mit unterschiedlichsten Akkubauweisen (Pouch-, Prismatische und Rundzellen) in verschiedenen Fahrzeugplattformen getestet. Zusätzlich haben Werk-, Berufs- und freiwillige Feuerwehren in Europa das System seit Monaten mit ihrer Einsatztaktik, Einsatztechnik und ihren Mannschaften getestet und konnten dabei zeigen, dass es mit den bestehenden Ressourcen und Taktiken kompatibel ist. „Wir haben uns sehr gefreut, mit Rosenbauer zusammen das Löschsystem mit zu entwickeln und testen zu dürfen sowie auch an der Verbesserung und Weiterentwicklung mitwirken zu können. Das Löschsystem zählt nach dem heutigen Stand zu einem der besten und innovativsten seiner Art, um die Ausbreitung eines Batteriebrandes einzudämmen. Die Bedienung ist sehr anwenderfreundlich und effektiv. Das System ist aus meiner Sicht für jede Feuerwehr ein Must-have. Wir sind stolz eine so enge Zusammenarbeit mit Rosenbauer zu haben und freuen uns auch in der Zukunft neue Projekte gemeinsam anzugehen.“ Patrick Looß, Leiter Werkfeuerwehr Securitas Fire & Safety c/o Porsche Leipzig „Das Löschen von Akkus ist ein wichtiger, auch gesellschaftlicher Beitrag zum sicheren Umgang mit Elektromobilität. Deshalb unterstützt der VDA/VDIK das Thema. Hersteller wie z.B. Opel, Volkswagen, BMW, Volvo, Tesla und Audi haben in den zurückliegenden 2 Jahren für die wichtigen und notwendigen Brandversuche Akkupakete neuester Generation sowie komplette Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die beste Methode, um Schadstoffe in der Luft und Löschwasser zu vermeiden ist, schnell und effizient zu löschen. Und das in Verbindung mit einer für Feuerwehren möglichst sicheren Anwendung gewährleistet das Rosenbauer Löschsystem.“ Jürgen Peitz, Leiter des VDA & VDIK interdisziplinierten Arbeitskreises „Retten von Personen aus verunfallten Fahrzeugen“ Das neue Rosenbauer Akku-Löschsystem kann ab sofort bestellt werden und wird mit Anfang kommenden Jahres ausgeliefert.



    Über den Rosenbauer Konzern

    Rosenbauer ist ein international tätiger Konzern und verlässlicher Partner der Feuerwehren auf der ganzen Welt. Das Unternehmen entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstung und digitale Lösungen für Berufs-, Betriebs-, Werk- und freiwillige Feuerwehren sowie Anlagen für den vorbeugenden Brandschutz. In ungefähr 120 Ländern ist Rosenbauer mit einem Vertriebs- und Servicenetzwerk vertreten. Mit einem Umsatz von 1.044,2 Mio € und rund 4.000 Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 2020) ist der Konzern der größte Feuerwehrausstatter der Welt.


    Quelle: Rosenbauer International AG



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