Neues Schuljahr: Kärnten setzt auf Qualität und künstliche Intelligenz
KLAGENFURT. Elias konnte heute, Mittwoch, Kärnten Journalistinnen und Journalisten bei der Pressekonferenz von Bildungsreferent LR Daniel Fellner mit Bildungsdirektorin Isabella Penz persönlich von seiner künstlichen Intelligenz überzeugen. Elias, ein humanoider Roboter, 58 cm groß, wird in Kärntens Schulen beispielsweise bei Sprach- und Projektunterricht eingesetzt und Elias wird mit Schülerinnen und Schülern sowie den Pädagoginnen und Pädagogen kommunizieren, Fragen beantworten oder bei Recherchen behilflich sein.
„Kärnten ist das einzige Bundesland, in dem ein Roboter im Schulbetrieb eingesetzt wird, um das Thema künstliche Intelligenz zu bearbeiten, ihm zu begegnen, die Sensibilität dafür zu entwickeln und sie als bereichernde Chance zu sehen. Künstliche Intelligenz ist die Zukunft und nicht mehr aufzuhalten, daher soll Kärnten eine Vorreiterrolle einnehmen“, fasste Bildungsreferent LR Daniel Fellner heute das Projekt Elias zusammen. 10.000 Euro wurden aufgewendet, um Elias anzuschaffen, der voll bewegungsfähig ist, ausgestattet ist mit Sensoren, um zu hören, zu sehen und mit Mikrofonen, um sich verständlich zu machen und mit seinem Gegenüber zu sprechen und er kann physisch interagieren auf Grund von sieben berührungsempfindlichen Stellen.
Isabella Penz verwies zudem darauf, dass die „künstliche Intelligenz unsere Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen kann, aber Lernen ist nur über Bezugspersonen möglich, das kann auch Elias niemals ersetzen“.
Fellner fasste insgesamt zusammen, dass man ins neue Schuljahr „mit klaren Ansprüchen geht, Qualität und Ausbildung verbessern möchte, eine Schule der Zukunft bauen will, die Schule ein Wohlfühl- und Lernort sein muss, man niemandem im Zuge der Bildung zurücklassen wird und man Talente ebenso fördern wird, wie man andere Kinder und Jugendliche am Weg durch die Schule unterstützen wird“.
„Wir haben den klaren Anspruch besser zu werden und haben dafür im neuen Schuljahr einige Schwerpunkte gesetzt. So wird beispielsweise die Wissenschaft in Form von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in die Schulen kommen. In der Schule muss man auch die kritische Auseinandersetzung mit Themen lernen, muss Vertrauen in die Demokratie gelehrt und gestärkt werden, müssen Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt werden, die Seriosität der Informationen aus dem Netz zu hinterfragen“, so Fellner. Online wie persönlich werden die Wissenschaftler den Schulen bzw. Klassen zur Verfügung stehen.
Ein weiteres Leitthema ist der „Kinder- und Jugendlichenschutz“ im neuen Schuljahr. Schule müsse laut Penz ein sicherer Ort für alle sein, das Vertrauen aller in die Schule müssen gewährleistet werden. „Jede Schule wird ein Sicherheitspräventionskonzept haben. Es gibt Herausforderungen, die müssen bewältigt werden und zwar für alle transparent. Es muss beispielsweise zudem klar sein, wie in bestimmten Situationen zu reagieren ist“, erinnert Penz an die Bombendrohungen an Kärntens Schulen. Schulen haben Orte zu sein, an dem Kinder geschützt und unterstützt werden. „Auch in der Fortbildung für Pädagoginnen und Pädagogen wird das Thema Kinderschutz nachhaltig implementiert werden. Neben vielen Initiativen wird ab sofort eine Fortbildungsreihe für Schulleitungen angeboten. Der erste Teil bietet einen Überblick über Gewaltformen mit Bezug zur Lebenswelt Schule und zeigt die Bedeutung von nachhaltiger Gewaltprävention und Kinderschutz auf", so Penz.
Außerdem wurden 18 neue Schulsozialarbeiterinnen und –arbeiter eingestellt. Penz konnte auch mitteilen, dass es in Kärnten im neuen Schuljahr keine Personalengpässe gibt und dass 59 Quereinsteigerinnen und –einsteiger heuer den Schulalltag mit ihrer umfassenden Berufsausbildung bzw. Berufserfahrung ergänzen.
Mit der individuellen Lernbegleitung habe man ein neues Angebot geschaffen, um junge Menschen davon abzubringen, die Schule abzubrechen. Mittels Frühwarnsystem erhalten Jugendliche durch speziell geschulte Pädagoginnen und Pädagogen eine individuelle Betreuung.
Einen wesentlichen Nutzen sieht Fellner in der Entwicklung der Schulcluster, von welchen es in Kärnten nun sechs gibt. „Es werden Synergien genutzt, Lehrangebote ausgetauscht und können auch vielmehr Möglichkeiten an größeren Standorten geboten werden als beispielsweise in kleinen Exposituren. Ein Cluster ist ein Qualitätsfortschritt für Kinder und Pädagoginnen, Pädagogen und Hilfspersonal bzw. administrativem Personal“, betont Fellner.
Insgesamt gibt es in Kärnten:
360 Schulen (227 VS, 62 MS, 7 Polyt. Schulen, 4 Sonderschulen, 1 Heilstättenschule, 10 Berufsschulen, 21 AHS, 28 Berufsbildende und Höhere Schulen)
3.613 Klassen,
7.428 Lehrerinnen und Lehrer,
68.132 Schülerinnen und Schüler – das sind um 172 mehr als im Vorjahr
Quelle: Land Kärnten