Wien: Neues Zentralberufsschulgebäude in der Seestadt nimmt Formen an
Im Rahmen eines Fototermins haben am Montag die in Vertretung des erkrankten Bildungsstadtrates Christoph Wiederkehr anwesende Gemeinderätin Dolores Bakos, Bildungsdirektor Heinrich Himmer, der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy sowie die Abteilungsleiter*innen der beteiligten Abteilungen der Stadt Wien und Architekt*innen die Ausstellung zum Wettbewerb des neuen Zentralberufsschulgebäüdes in der Seestadt eröffnet.
Das neue Zentralberufsschulgebäude wird Raum für insgesamt bis zu 7.500 Schüler*innen bieten, sowie für 350 Beschäftigte. Auf rund 29.000 m2 (Nutz- und Sanitärflächen) werden künftig sieben Berufsschulen unter einem Dach untergebracht sein:
• Berufsschule für Industrie, Finanzen, Transport
• Berufsschule für Handel und Administration
• Berufsschule für Bürokaufleute
• Berufsschule für Baugewerbe
• Berufsschule für Handel und Reisen
• Berufsschule für Einzelhandel
• Berufsschule für Einzelhandel und EDV Kaufleute
Dazu Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr: „Das Zentralberufsschulgebäude in der Seestadt wird die Qualität der Wiener Bildungseinrichtungen weiter anheben. Es wird eine Schule, die den modernsten Anforderungen im Schulbau, aber auch in der Nutzung der Flächen entspricht. Am Standort haben die Berufsschulen die Möglichkeit, sich gut zu vernetzen und Kooperationen einzugehen. Bestimmte Fächer können auch spartenübergreifend unterrichtet werden. So wird den zukünftigen Berufsschüler*innen in Wien ein modernes Lernzentrum mit der neuesten technischen Ausstattung geboten, damit sie bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet werden können.“
„Die Verantwortung gegenüber zukünftiger Generationen steht für die Stadt Wien auch im Bereich der Schulinfrastruktur an oberster Stelle. Das zeigt sich in der Qualität der Gebäude, der Einrichtung sowie der Ausstattung. Zeitgemäße Bildung, Kultur und Sport bilden die Basis für einen erfolgreichen Bildungsweg für junge Wiener*innen. Mit den 21 öffentlichen Berufsschulen der Stadt Wien und dem Neubau eines neuen Zentralberufsschulgebäudes ermöglichen wir innovativen und praxisnahen Unterricht“, sagt Andrea Trattnig, Leiterin der Abteilung Stadt Wien – Schulen.
Moderne Bildungsräume
Die Einteilung des Gebäudes erfolgt in thematischen Bildungsbereichen: A – Office, B- Baugewerbe – C – Einzelhandel. Insgesamt können künftig an einem Standort rund 60 Lehrberufe erlernt werden.
Jeder Bildungsraum ist mit moderner EDV ausgestattet, so können alle Räume flexibel genutzt werden.
Außerdem verschmilzt Instruktion und Übung mithilfe von eigens eingerichteten Räumen.
So werden beispielsweise Lehrlinge im Einzelhandel im eigens geschaffenen Verkaufsraum „Shopping Mall“ unterrichtet. Bürokaufleute finden verschiedene Raumsettings ähnlich einem Büro. Für die mobile Möblierung und die Maschinen ist ein Budget von etwa 9.000.000 Euro vorgesehen.
Bildungsdirektor Heinrich Himmer: „Der Bau des Zentralberufsschulgebäudes ist als neuer Meilenstein zu sehen – das spiegelt sich auch in der partizipativen Planung wider. Ich bin jedenfalls gespannt auf die zahlreichen innovativen Ideen, die es zu diesem Projekt gibt. Klar ist außerdem: Investitionen in die Schulinfrastruktur sind Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und in eine zukunftsorientierte Pädagogik. Nur so können wir moderne Bildung in Wien vorantreiben.“
Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy ergänzt: „Als Bezirksvorsteher freue ich mich besonders, dass hier für gleich sieben verschiedene Berufsausbildungen Platz geschaffen wird. Der Bildungsstandort Donaustadt erhält mit dem Zentralberufsschulgebäude einen weiteren Fixpunkt für moderne, wegweisende Architektur, in der der junge Mensch im Mittelpunkt steht.“
Franz Kobermaier, Leiter der Abteilung Stadt Wien – Architektur und Stadtgestaltung hebt hervor: „Mit dem Siegerprojekt des Wiener Architekturbüros Kronaus - Mitterer ZT GmbH wird die Stadt Wien ein weiteres Leuchtturmprojekt im Wiener Schulbau realisieren können. Das Projekt hat die Jury mit der stimmigen städtebaulichen Anordnung der Baukörper, der differenzierten Konfiguration der Freianlagen sowie der übersichtlichen und funktionell optimal gegliederten Organisation des komplexen Raumprogramms überzeugt. Das Generalplanungsteam und die Fachdienststellen der Stadt Wien erarbeiten unter Beteiligung der Nutzer*innen in der Aspern Seestadt eines der größten Schulbauprojekte der Stadt Wien - wir freuen uns auf einen gemeinsamen, intensiven Planungsprozess!“
Klaus Zimmel, Leiter der Abteilung Stadt Wien - Bau- und Gebäudemanagement ergänzt: „Die Steuerung von PPP-Projekten (Public-Private-Partnerships) ist eine komplexe Managementaufgabe. Das Bau- und Gebäudegebäudemanagement wird in der Funktion der Projektleitung seine ganze Erfahrung aus 10 vertraglich fixierten und bereits 6 in Betrieb genommenen Bildungscampussen in Wien einbringen.“
Partizipative Planung
Insgesamt werden rund 224.000.000 Euro für das Projekt investiert. Geplant und konzeptioniert wurde das Gebäude mithilfe eines umfangreichen Partizipationsprozesses. Neben externen Spezialist*innen vom ÖISS sowie der TU Wien, wurden zudem die Berufsschulen selbst eingebunden. Sowohl die Direktor*innen sowie Vertreter*innen der sieben Berufsschulen, als auch 40 weitere Schüler*innen aus Berufsschulstandorten wurden befragt. Außerdem wurden Betreuer*innen der außerschulischen Betreuung für Lehrlinge, des KUS-Netzwerk (Netzwerk für Bildung, Soziales, Sport und Kultur) mit eingebunden.
Baubeginn wird voraussichtlich 2025 sein, der Betrieb soll im September 2028 aufgenommen werden.
Quelle: Stadt Wien