Salzburg: Neues Zuhause für Obdachlose in Salzburg
Foto: Vinziwerke
„VinziDach“ half bisher rund 120 Personen / Land unterstützt 2023 mit 200.000 Euro
(LK) Der Weg aus der Obdachlosigkeit ist für die Betroffenen ein schwieriger. Abgesehen von der materiellen Armut leiden obdachlose Menschen oft an körperlichen wie auch psychischen Erkrankungen. Die Einrichtung „VinziDach - Housing First Salzburg“ begleitet jährlich bis zu fünfzehn Personen in ihr neues Zuhause. Das Land unterstützt heuer mit rund 200.000 Euro.
LH-Stv. Martina Berthold mit Peter Pratl (Obmann Vinzenzgemeinschaft Eggenberg), Amrita Böker (Koordinatorin VinziWerke Österreich) und Peter Linhuber (VinziDach Salzburg)
Das Team von VinziDach, einer Einrichtung der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg – Vinziwerke, hat seit der Gründung des Projekts im Jahr 2012 rund 120 obdachlose Personen im Bundesland in ein dauerhaft neues Zuhause begleitet. Wohnungen werden dabei von der Stadt Salzburg zur Verfügung gestellt, die Fördersumme von rund 400.000 Euro für das laufende Jahr wird von Land und Stadt je zur Hälfte getragen.
Berthold: „Unbürokratische Hilfe.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold betont die Bedeutung der Einrichtung: „Salzburg lässt Menschen in Not nicht alleine. Für obdachlose Personen, die zusätzlich zu den geringen finanziellen Mitteln oft auch gesundheitliche Probleme haben, bleibt es besonders herausfordernd, den Weg zurück in eine eigene Wohnung zu finden. ‚VinziDach - Housing First Salzburg‘ wurde aus einem Pilotprojekt zu einem Erfolgsmodell, das wir heuer mit rund 200.000 Euro unterstützen“, so Berthold.
Linhuber: „Hohe Erfolgsquote.“
Ohne den mehrstufigen Prozess in der Wohnungslosenhilfe – über Notschlafstellen und Übergangswohnungen – durchlaufen zu müssen, wird bei „VinziDach – Housing First Salzburg“ von Anfang ein eigener Wohnraum vermittelt. Rund 100 Wohnungen stehen dafür aktuell in der Stadt Salzburg zur Verfügung. „Die Bewohner*innen werden anschließend von Sozialarbeiter*innen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse so lange begleitet, wie sie es wünschen und benötigen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass auf diese Weise Obdachlosigkeit nachhaltig beendet werden kann. Über 90 Prozent unserer Begleitungen wurden positiv abgeschlossen“, erläutert Peter Linhuber, Leiter von VinziDach.
Enttabuisierung in der Öffentlichkeit
Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke Österreich: „Teilhabe ist ein wichtiges Thema für die Menschen, die wir begleiten. Denn die eigenen vier Wände zu beziehen ist erst der erste Schritt zurück in ein menschenwürdiges, geordnetes Leben. Seit unserer Gründung vor über zehn Jahren konnten wir 117 ehemals obdachlosen Personen beim Erlangen einer eigenen Wohnung helfen. Als nächsten Schritt möchten wir aber auch an der öffentlichen Bewusstseinsbildung arbeiten und für eine Enttabuisierung und Akzeptanz von Betroffenen in der Gesellschaft sorgen.“
Quelle: Land Salzburg