Niederösterreich: Neukonzeption der medizinischen Akutversorgung gestartet
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Evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage bis Sommer erwartet
Die Zukunft der medizinischen Akutversorgung in Niederösterreich wurde gestern, Dienstag, bei einer auf Einladung von NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig im NÖ Landhaus stattgefundenen Kick-off-Veranstaltung, an der Vertreterinnen und Vertreter der Rettungsorganisationen, der Ärztekammer, Gemeinden, Sozialversicherung, Landesgesundheitsagentur und des Landes NÖ teilnahmen, thematisiert. „Wir stehen in der Akutversorgung vor vielfältigen Aufgabenstellungen. Vor allem die Entwicklungen der letzten Jahre führen derzeit das System immer wieder oder vereinzelt an seine Leistungsgrenzen. Deshalb ist nun eine breit angelegte Betrachtung der Gesamtsituation notwendig geworden, um die bestmögliche Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher weiterhin sicherzustellen“, betonte das für das Rettungswesen zuständige Mitglied der NÖ Landesregierung zu Beginn.
Die Kostensteigerungen, die Attraktivierung der notärztlichen Tätigkeit, die hohe Alarmierungshäufigkeit, der Einsatz des bestgeeigneten Rettungsmittels oder die Abstimmung des Notarztsystems mit dem niedergelassenen Bereich seien Punkte, die aktuell stark in Diskussion stünden und entsprechende Lösungen erforderten. Dafür werde nun eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage in einem eigenen Prozess erarbeitet, gab Königsberger-Ludwig bekannt.
„Ein wesentlicher Schritt zur Unterstützung des Rettungswesens wurde bereits vor kurzem getätigt: „Das Land Niederösterreich hat zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die hohe Qualität der medizinischen Akutversorgung weiterhin zu gewährleisten. Dieses Paket beinhaltet auch zusätzliche finanzielle Anreize für Notärzte“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger über die getroffenen Maßnahmen und weiter: „Nunmehr geht es darum, die Versorgungssituation zu analysieren und ein sehr gutes System unter Einbeziehung aller Beteiligten weiter zu optimieren.“
„Nach der Analyse der Ist-Situation werden Gespräche mit allen Systempartnern stattfinden. In der dritten und letzten Phase wird der Dialog mit den Trägern der Akutversorgung und Rettungskette vor Ort geführt, damit die Verbesserungsvorschläge aus der Praxis in das Konzept aufgenommen werden können“, skizzierte die Landesrätin den geplanten Projektablauf.
Die Ergebnisse werden dem Landessanitätsrat in seiner Funktion als Beratungsorgan der Landesregierung bei zentralen Fragen der Gesundheit vorgelegt. Dieser wiederum werde die erforderlichen Maßnahmen für die Absicherung des Systems in einem eigenen Gutachten der Landesregierung zur Beschlussfassung vorlegen, so Königsberger-Ludwig: „Dabei sollen alle Aspekte der interdisziplinären Zusammenarbeit sowie der Rettungsmittel berücksichtigt und eine optimale Versorgung im akutmedizinischen und notärztlichen Bereich sichergestellt werden.“
Quelle: Land Niederösterreich