Niederösterreich: Niederösterreich soll „die Raddestination im Herzen Europas“ werden
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LR Danninger stellte neue Rad-Tourismusstrategie 2025 vor
Der Trend zum Radfahren wurde durch die Pandemie weiter verstärkt und ist nach wie vor ungebrochen. Daher setzt das Land Niederösterreich zusätzliche Impulse für die Zukunft des Radtourismus. Tourismuslandesrat Jochen Danninger präsentierte am heutigen Donnerstag in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems gemeinsam mit ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, NÖ-Werbung Geschäftsführer Michael Duscher und Karin Gruber-Rosenberger, Eigentümerin Donau Lodge & Babenbergerhof Ybbs, die neue Rad-Tourismusstrategie 2025.
„Die wirtschaftliche Bedeutung des Radtourismus wird nach wie vor unterschätzt. Denn der Radtourismus ist eine Querschnittsmaterie, der in vielen Branchen wirksam wird. Jeder zehnte Euro, der in Niederösterreichs Tourismus erwirtschaftet wird, hängt mittelbar oder unmittelbar mit dem Rad zusammen. Vor der Krise waren dies rund 252 Millionen Euro“, sagte Landesrat Jochen Danninger. Niederösterreich verfüge bereits über ein sehr weitläufiges Radwegenetz, das Familien und Genuss-Radfahrer ebenso anspricht wie ambitionierte Radfahrer. Die Grundlage des gesamten Radwegenetzes bilden die zehn TOP-Radrouten mit 1.500 Kilometer geprüfter Qualität. Weitere 4.000 Kilometer sind Ausflugsradrouten und 6.000 Kilometer umfasst das Mountainbike-Netz in Niederösterreich. Die aktuellen Zahlen der vergangenen Saison zeigen, dass Niederösterreichs Radrouten trotz oder gerade wegen der Pandemie sehr stark frequentiert wurden. Auf Platz eins mit 1,1 Millionen touristischen Radfahrten zwischen 1. April und 30. September 2021 wird der Donauradweg am stärksten befahren. Weitere stark frequentierte Radwege sind der EuroVelo 9 im Weinviertel, die Kamp-Thaya-March-Route, der Traisental-Radweg und der Triesting-Gölsental Radweg.
Laut Danninger habe man es sich zum Ziel gesetzt, „Niederösterreich als die Raddestination im Herzen Europas zu positionieren. Dieses Ziel wollen wir mit der neuen Rad-Tourismusstrategie 2025 erreichen. Dazu haben wir fünf Handlungsfelder definiert.“ Die Handlungsfelder sind die Optimierung der Infrastruktur, die Erhöhung der Wertschöpfung, Verbesserung von Zusatzdienstleistungen, die Angebote international stärker zu vernetzen sowie den USP als Raddestination Nummer eins stärker herauszustreichen.
Bei der Verbesserung der Infrastruktur wird in die bauliche Qualität als auch die Beschilderung investiert. Die Wirtschaftsagentur ecoplus hat in den vergangenen fünf Jahren rund 32 Millionen Euro für touristisch genutzte Radwege in die Hand genommen. „Für die nächsten fünf Jahre haben wir Investition von rund 13 Millionen Euro für den Ausbau und die Attraktivierung des Radnetzes in Planung“, führte der Landesrat aus. Konkret seien Projekte beim Donauradweg oder beim vorderen Ybbstal-Radweges vorgesehen.
Um die Wertschöpfung pro Gast zu erhöhen, solle die Verweildauer erhöht werden. Dazu werden künftig neue Stationen zum Verweilen und Konsumieren angeboten. Zur Komfort-Steigerung werden Zusatz-Dienstleistungen verbessert. Das gehe von der öffentlichen Anreise, reiche über Verleih- und Reparaturstationen bis hin zu Shuttlediensten und Guides. Weiters werde man die Angebote international stärker vernetzen und destinations- und länderübergreifende Produkte entstehen lassen. Darüber hinaus sollen alle Maßnahmen mit einer umfangreichen Marktkommunikation sowohl im In- als auch im Ausland begleitet werden.
„Damit der Radausflug zu einem Erlebnis für die ganze Familie wird, muss auch das infrastrukturelle Angebot stimmen“, unterstrich ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki und sagte: „Bestmögliche Rahmenbedingungen und optimale Infrastruktur leisten einen wesentlichen Beitrag, damit das Raderlebnis in bester Erinnerung bleibt und gerne wiederholt wird.“ Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung unterstrich: „Um nachhaltig interessant zu bleiben, evaluieren und prüfen wir laufend die aktuellen Trends und Entwicklungen im Radtourismus. So erschließen wir gezielt neue Gäste-Segmente, wie zum Beispiel E-Bike Fahrerinnen und E-Bike Fahrer oder Familien mit Kindern. Wir haben in den Destinationen seit letztem Jahr über 40 mehrtägige Radpackages mit radfreundlichen Beherbergungsbetrieben geschaffen. Darauf werden wir unser Hauptaugenmerk in der Kommunikation legen und weitere Anknüpfungspunkte zu Ausflugszielen entlang der Strecken schaffen.“
Karin Gruber-Rosenberger, Eigentümerin des Babenbergerhofs und der Donau Lodge in Ybbs, sprach über den Radtourismus aus Sicht einer Gastgeberin: „Gäste, die bei uns mit dem Fahrrad anreisen, schätzen die Infrastruktur, die sie bei uns vorfinden. Fahrradgarage, Ladestationen für E-Bikes, ein kleines Reparaturset und vor allem die Kenntnis über die Streckenführung der verschiedenen Radwege sind wichtig für Radfahrerinnen und Radfahrer.“
Quelle: Land Niederösterreich