Niederösterreich: Niederösterreich und Brandenburg loten Zusammenarbeit bei Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft aus
LR Danninger: Haben uns auf eine intensive Kooperation der Branchennetzwerke verständigt
Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, und Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger trafen sich gestern zu einem Arbeitsgespräch im Palais Niederösterreich in Wien. Sowohl Niederösterreich als auch Brandenburg setzen stark auf Branchennetzwerke, um die wirtschaftliche Entwicklung in den jeweiligen Bundesländern zu stärken. Beide Regionen haben wirtschaftliche Stärkefelder und Branchennetzwerke in den Bereichen Lebensmittel, Kunststoff, Metall, Mechatronik und setzen auf die Stärkung von Bioökonomie. Das Thema „erneuerbare Energie“ nimmt in beiden Ländern einen sehr hohen Stellenwert ein. Daher stand das Ausloten engerer Kooperation zwischen den Branchennetzwerken Brandenburgs und Niederösterreichs im Mittelpunkt des Gesprächs.
„In Niederösterreich gibt es 560 Clusterpartner mit über 83.000 Beschäftigten, die heuer bereits 44 neue Kooperationsprojekte unter anderem in den Bereichen Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit gestartet haben. Die Clusterteams sind Trendscouts. Sie loten aktuelle Entwicklungen aus, greifen Zukunftsthemen auf und bereiten diese branchenspezifisch für ihre Partnerunternehmen auf. Es ist spannend zu sehen, dass Brandenburg ebenfalls auf diese Branchennetzwerke höchst erfolgreich setzt, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Brandenburg ist aufgrund der Gemeinsamkeiten mit Niederösterreich ein besonders interessanter Partner und wir können von den Erfahrungen der jeweils anderen Region profitieren“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
Brandenburgs Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach betonte:„Gerade in Hauptstadtregionen ist die Vernetzung ein besonderer Standortvorteil. In Deutschland sehen wir das exemplarisch in der länderübergreifenden Innovationsstrategie zwischen der Bundeshauptstadt Berlin und dem umgebenden Bundesland Brandenburg. Wir haben fünf große Themenfelder, so genannte Cluster, identifiziert, in denen Wirtschaft und Wissenschaft über die Landesgrenzen hinweg intensiv zusammenarbeiten. Das hat die Innovationskultur in der Hauptstadtregion beflügelt. So stieg in den Kernbereichen der Cluster die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zwischen 2008 und 2019 um rund 43 Prozent – deutlich stärker als in der Gesamtwirtschaft der Hauptstadtregion mit 30 Prozent.“
Ein konkreter Punkt der Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und Brandenburg findet aktuell im Rahmen eines zwischen der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, organisierten Austauschs im Bereich „biobasierte Verpackungen“ statt. Fünf Brandenburger Unternehmen und Institutionen mit den Schwerpunkten Ernährungs- und Kunststoffwirtschaft kamen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Forschung aus Niederösterreich in Tulln zusammen. Dabei besprachen sie engere Kooperationen in den Bereichen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Diese Themen sind Schwerpunkte in Niederösterreich und Brandenburg. Es bestehen bereits Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen beider Regionen – etwa zwischen dem Agrana Research & Innovation Centre mit dem Fraunhofer Institut für angewandte Polymerforschung in Potsdam.
Sowohl Niederösterreich als auch Brandenburg sind Flächenbundesländer - Brandenburg hat eine Ausdehnung von 29.654 Quadratkilometern und gut 2,5 Millionen Einwohner, Niederösterreich hat 19.120 Quadratkilometer und 1,68 Millionen Einwohner. Niederösterreich und Brandenburg schließen als Flächenbundesländer die jeweilige Hauptstadt Wien bzw. Berlin ein. Daraus ergeben sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten für erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Bereits seit 2018 gibt es auf verschiedenen Ebenen Gespräche zwischen Niederösterreich und dem deutschen Bundesland Brandenburg.
Im Rahmen des Treffens präsentierte Landesrat Danninger auch das niederösterreichische „Haus der Digitalisierung“: „Die Pandemie hat der Digitalisierung weltweit einen Turbo verpasst und die digitale Transformation der Wirtschaft hat für alle Regionen große Priorität. Eine engere Zusammenarbeit in diesem Bereich ist mir daher auch zwischen Niederösterreich und Brandenburg ein Anliegen.“
Quelle: Land Niederösterreich