Kärnten: Notärztliche Versorgung wird weiter abgesichert
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LHStv.in Prettner: Kärnten stellt freiwilliges Notärztesystem an Wochenenden etappenweise auf Angestelltensystem um – Start mit Klagenfurt und Villach – Anhebung der Honorare für Wochenend- und Feiertagsdienste um 25 Prozent
Klagenfurt (LPD). „Kärnten verfügt über ein sehr dichtes Notarztnetz – wir sind flächendeckend gut aufgestellt. Die bodengebundene notärztliche Versorgung ist von neun Notarztstützpunkten - Klagenfurt, Villach, St.Veit/Glan, Spittal/Drau, Friesach, Hermagor, Völkermarkt, Feldkirchen und Wolfsberg – sichergestellt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir vorausschauend agieren und rechtzeitig die Weichen stellen. Neue Herausforderungen sind bereits absehbar“, erklärt Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Samstag. Zu den Herausforderungen wie Arbeitszeitgesetz, fehlender Ärztenachwuchs und den Ärzte-Anspruch auf work-life-balance komme nun aktuell die Coronakrise dazu – „die COVID-Pandemie bedeutet vor allem für Anästhesisten und Intensivmediziner, die ja auch vorrangig als Notärzte im Einsatz sind, eine enorme Belastung“, weiß Prettner. Bei der montägigen Regierungssitzung wird sie daher einen Akt zur Beschlussfassung einbringen, der die notärztliche Versorgung weiter und verlässlich absichert.
„Langfristig wird Kärnten das Freiwilligensystem auf ein Angestelltensystem umstellen: Weil aber Ärztinnen und Ärzte und vor allem Anästhesisten und Intensivmediziner nicht vom Himmel fallen, dauert der Übergang seine Zeit. In der Zwischenzeit werden kurzfristige Maßnahmen die notärztliche Versorgung auf ihrem hohen Niveau weiterhin garantieren. Und dazu zählt eine Erhöhung des ärztlichen Honorars für Wochenend- und Feiertagsdienste“, informiert Prettner. Konkret wird die Abgeltung dieser Dienste (es handelt sich um alle Samstags-, alle Sonntags- sowie um 16 Feiertags- und zwei Fenstertagedienste) um 25 Prozent angehoben. „Damit wird ein 24-Stunden-Dienst mit 1.243 Euro abgegolten. Und das rückwirkend mit 1. Jänner 2021“, präzisiert die Gesundheitsreferentin. „Die 25-prozentige Honorar-Erhöhung bedeutet Mehrkosten von 233.000 Euro für das Jahr 2021. In Summe zahlt das Land Kärnten für die Notärzte 2,8 Millionen Euro pro Jahr“, so Prettner.
Parallel dazu werde der erste wichtige Schritt in Richtung Systemumstellung gesetzt: Ab 1. Jänner 2024 werden die Standorte Klagenfurt und Villach an den Wochenenden nicht mehr durch freiwillige Notarztdienste, sondern vielmehr aus den Krankenanstaltendiensten besetzt. „Dazu sind zum bestehenden Personalbedarf an den beiden Abteilungen für Anästhesie und Intensivmedizin in Klagenfurt und Villach zusätzlich je zwei weitere Vollzeitkräfte anzustellen“, sagt die Gesundheitsreferentin.
Pro Jahr werden in Kärnten rund 13.500 Notärzteeinsätze verzeichnet, das sind 242 pro 10.000 Einwohner. 79 Prozent davon erfolgen über bodengebundene Mittel, knapp 21 Prozent über luftgebundene (Hubschrauber). „Die mit Abstand meisten Einsätze passieren vom Stützpunkt Klagenfurt aus: Pro 24 Stunden sind es 6,9 Einsätze. Vom Stützpunkt Villach sind es 4,4 Einsätze. Die restlichen sieben Stützpunkte verzeichnen pro Tag zwischen 1,4 und 2,8 Einsätze“, informiert Prettner. Und sie betont: „Kärnten spielt EU-weit in der absoluten Top-Liga, was die notärztliche Versorgung betrifft. Das ist nicht zuletzt auf das Engagement der Ärzte zurückzuführen“, dankt Prettner den einsatzbereiten Notärztinnen und Notärzten.
Quelle: Land Kärnten