Salzburg: Notwendige Schritte gegen den Lehrermangel
Logopäd*innen übernehmen Sprach-Erstscreening in der Volksschule / Sprachheillehrer*innen im Unterricht benötigt
(LK) „Aufgrund des Lehrermangels im Pflichtschulbereich müssen auch einige der derzeit rund 60 Sprachheillehrer*innen teilweise einspringen, um einen funktionierenden Unterricht zu gewährleisten, da sie ausgebildete Volksschullehrer*innen sind“, so Bildungs- und Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi. Um die Förderung für die Kinder trotzdem sicherzustellen, werden jetzt vom Land Salzburg Sofortmaßnahmen gesetzt. Langfristig braucht es aber mehr Lehrer*innen und Logopäd*innen.
Konkret sollen ab Herbst Logopäd*innen von AVOS das Erstscreening in der Volksschule übernehmen, um die Sprachheillehrer*innen zu entlasten. „Das ist einerseits eine Sofortmaßnahme, andererseits aber auch ein Ansatz, der längerfristig den Kindern zugutekommt. In den nächsten Schritten müssen wir aber wieder mehr Lehrpersonal bekommen. Auch an diesem Thema arbeiten wir intensiv, unter anderem mit einer Kampagne, der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehrkräfte. Vor allem aber braucht es eine Reform der zu langen Lehrer*innenausbildung vom Bund“, so Landesrätin Daniela Gutschi.
Gutschi: „50 Pflichtschulstellen offen.“
Der Lehrkräftemangel ist weiterhin groß, bis zu einer Entschärfung der Situation muss laut Gutschi zur Aufrechterhaltung des regulären Unterrichts jedoch weiterhin auf das verfügbare Lehrpersonal, also auch die rund 60 Sprachheillehrer*innen, die in unterschiedlichem Stundenausmaß – mit durchschnittlich 8,5 Wochenstunden - tätig sind, zurückgegriffen werden, da diese ausgebildete Volksschullehrer*innen sind: „Für den Herbst sind im Pflichtschulbereich nämlich noch rund 50 Stellen mit durchschnittlich 14 Wochenstunden nicht besetzt und müssen erneut ausgeschrieben werden“, informiert Gutschi.
Logopädie an Schulen
Die Landesrätin betont, dass die Unterstützung durch Logopäd*innen in den Schulen auch längerfristig ein Weg sein könnte, der sowohl für die Kinder als auch für das Lehrpersonal von Vorteil ist: „Unser Ziel ist, dass – nach dem Muster von Schulsozialarbeiter*innen - auch Logopäd*innen als zusätzliches Supportpersonal in der Schule etabliert werden“, so Gutschi.
Bildung und Gesundheit
In den vergangenen Jahren wurden schon zahlreiche Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel gesetzt, darunter die Verbesserung der Rahmenbedingungen auch für Quereinsteiger und die Info-Kampagne „Ohne Lehrer*innen“, um den erfüllenden Beruf vor den Vorhang zu holen. „In der neuen Landesregierung bin ich nun neben der Bildung auch für die Gesundheit zuständig und werde mich hier zusätzlich auch für mehr Ausbildungsplätze für Logopäd*innen einsetzen“, so Gutschi.
Quelle: Land Salzburg