Kärnten: Objektschutzwälder Mölltal - Sondermaßnahmen gegen Borkenkäfer gestartet
LR Fellner, LR Gruber: 2 Mio. Euro Gesamtkosten, öffentliche Hand unterstützt mit über 1 Mio. Euro – Ausbreitung des Borkenkäfers soll gestoppt, Bevölkerung, Häuser und Straßen müssen vor Erosionen und Rutschungen geschützt werden.
Klagenfurt (LPD). Die vor kurzem von Forstreferent Gruber vorgelegte Waldbilanz 2021 hat eindeutig gezeigt, dass der Borkenkäfer auch in Kärnten zum größten Waldschädigungsfaktor zählt. Besonders betroffen davon ist Oberkärnten, wo es bereits akute Gefahrensituationen für Siedlungen oder Infrastrukturen gibt, die sich unter geschädigten Waldflächen befinden. Neben großflächigen Aufforstungen gibt es auch Projekte, die das Ziel haben, die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Ein solches ist vor kurzem im Mölltal gestartet. Die Gesamtkosten werden auf rund 2 Millionen Euro geschätzt, von denen rund 900.000 Euro über Holzerlöse aufgebracht werden können. „Die öffentliche Hand unterstützt dieses Projekt mit über 1 Million Euro, um die Waldbestände, aber vor allem auch die Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden zu schützen“, informieren Forstreferent Martin Gruber und der für die Wildbach- und Lawinenverbauung zuständige Landesrat Daniel Fellner. Denn es handelt sich um rund 300 Hektar so genannten Objektschutzwald in den Gemeinden Mörtschach, Stall, Mallnitz, Rangersdorf, Großkirchheim und Flattach.
Die Maßnahmen wurden vom Forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgearbeitet und werden mit Mitteln des Bundes (62%) sowie des Forstreferats des Landes (28%) und Beiträgen des Wasserverbands Mölltal (10%) umgesetzt. Die Genehmigung erfolgte bereits Ende 2021, witterungsbedingt konnte aber erst jetzt mit den Arbeiten begonnen werden. Landesrat Fellner: „Der nachhaltige Schutz der Menschen und der Infrastruktur ist mir ein Herzensanliegen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung leistet hier im ganzen Land erstklassige und wichtige Arbeit. Ich freue mich darüber, dass nun mit den Arbeiten im Mölltal begonnen werden konnte“.
„Die sofortige Wiederherstellung von Objektschutzwäldern hat oberste Priorität. Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir uns aus dem Forstreferat mit rund 300.000 Euro an dem Projekt beteiligen“, betont Forstreferent Martin Gruber. Die durchzuführenden Arbeiten umfassen sowohl Querfällungen als auch Hochabstockungen und Entrindungen von Schadholz. „Objektschutzwälder befinden sich meist in besonderen Steillagen, weshalb solche Arbeiten in diesem Gelände schwierig und gefährlich sind. Allen, die daran mitwirken, gebührt daher großer Respekt und Dank“, hebt Landesrat Gruber hervor.
Voraussichtlich werden rund 21.000 Festmeter Schadholz aus den betroffenen Gebieten abtransportiert. Die quergefällten und entrindeten Bäume bleiben im Gelände liegen, um als Erosions- und Lawinenschutz zu dienen. Alle Maßnahmen von der Schlägerung bis zum Abtransport werden im Auftrag der jeweiligen Gemeinde durch die WLV und ortsansässige Schlägerungsunternehmen durchgeführt.
Quelle: Land Kärnten