Wien: Öffi-Fans haben gewählt - „Debohra“ baut die neuen U2-Tunnel
Foto: Tobias Holzer
Tunnelvortriebsmaschine gräbt sich ab sofort vom Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz durch den Wiener Untergrund
Tausende Wiener*innen haben in einem Online-Voting abgestimmt: „Debohra“ heißt sie, die Wiener Tunnelvortriebsmaschine (TVM). Sie ist über 120 Meter lang, stolze 1.300 Tonnen schwer, besteht aus 27.000 Einzelteilen und ist bereit für den U-Bahn-Bau: Debohra gräbt sich ab sofort durch den Wiener Untergrund und errichtet dabei die Tunnel der U2 von Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz. „Ich freue mich, dass Tausende Wienerinnen und Wiener bei der Namensgebung unserer Tunnelvortriebsmaschine teilgenommen haben. Der Start von ‚Debohra‘ ist ein zentraler Meilenstein für das Mega-Projekt U2xU5. Die imposante Tunnelvortriebsmaschine wird mit modernster Technik den Baufortschritt von Wiens größtem Klimaschutzprojekt Meter für Meter voranbringen“, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke. Ab sofort gräbt sich Debohra auf einer Strecke von insgesamt rund vier Kilometern von der Station Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz im siebten Bezirk. Dabei werden die vier neuen Stationen, U2xS Matzleinsdorfer Platz, U2 Reinprechtsdorfer Straße, U2xU4 Pilgramgasse und U2xU3 Neubaugasse, miteinander verbunden. Nach getaner Arbeit hat Debohra zwei U2-Streckenröhren fertiggestellt. Alle Einzelteile der Tunnelvortriebsmaschine wurden direkt bei der Baustelle am Matzleinsdorfer Platz angeliefert und überprüft, einzelne Segmente bereits an der Oberfläche zusammengebaut und anschließend mit einem Portalkran in 30 Meter Tiefe befördert. Der Aufbau erfolgte im Schacht und dauerte mehrere Monate. Mit einem Durchmesser von fast sieben Metern ist das lila Schneidrad das größte Einzelteil und auch das eindrucksvolle Herzstück der TVM. Unterirdische Bauweise spart bis zu 75 Tonnen CO2 Mit einer Antriebsleistung von 1,92 Megawatt, das entspricht rund 2.600 PS, schafft sie bis zu zehn Meter Baufortschritt pro Tag. Ähnlich einer operativen „Knopflochmethode“ finden die Arbeiten mit der TVM unterirdisch statt. Das gesamte Erdmaterial, das die Tunnelvortriebsmaschine aushebt, wird über den zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Das erspart 20.000 LKW-Fahrten durch die Stadt und 75 Tonnen CO2. „Debohra“ erobert Herz der Öffi-Fans Über 18.000 Wiener*innen haben beim Online-Namensvoting der Wiener Linien abgestimmt. Als klarer Favorit mit fast der Hälfte aller Stimmen hat sich „Debohra“ durchgesetzt. Im Bergbau ist es üblich, Tunnelvortriebsmaschinen einen (weiblichen) Namen zu geben. Das soll Glück bringen und ehrt die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute.
Quelle: Stadt Wien